Bartblume: Pflege, Standort & Schnitt des blauen Blütenwunders
Die Bartblume (Caryopteris) ist ein pflegeleichter Halbstrauch, der mit seinen blauen Blüten Farbe in den Spätsommergarten bringt. Dieser Artikel liefert alle wichtigen Informationen zu Standort, Pflege und Vermehrung der attraktiven Gartenpflanze.
Steckbrief
Wuchs
Die Bartblume (Caryopteris) entwickelt sich zu einem etwa einen Meter hohen und ebenso breiten Halbstrauch. Ihre aufrechten, dünnen Triebe sind mit einem graufilzigen Überzug versehen, der als Schutz vor Hitze und Trockenheit dient. In zwei bis drei Jahren erreicht die Pflanze ihre endgültige Größe und wächst jährlich um 15 bis 60 Zentimeter. Die Pflanze wirkt zunächst wie eine Staude, da ihre krautigen Triebe im Winter zurückfrieren, dies erfordert jedoch keine Sorge, denn sie treibt aus ihrer verholzten Basis im Frühjahr wieder aus. Besonders in kalten Regionen ist ein Winterschutz ratsam, da die Bartblume bedingt winterhart ist.
Bekannte Sorten sind ‚Heavenly Blue‘, die durch einen kompakten Wuchs und zahlreiche aufrechte Triebe überzeugt, und ‚Blue Balloon‘, die eine Höhe von bis zu 130 cm erreicht. Beide Sorten ziehen durch ihre attraktiven blauen Blüten die Blicke auf sich.
Herkunft
Die Bartblume (Caryopteris × clandonensis) ist eine Garten-Hybride, die in den 1930er Jahren in England gezüchtet wurde. Diese Pflanze entstand durch die Kreuzung von Caryopteris incana und Caryopteris mongolica. Insgesamt gibt es sieben verschiedene Arten der Bartblume, die in Ostasien, insbesondere in China, Japan, Korea und Taiwan, heimisch sind. Dennoch spielen sie im Gartenbau eine untergeordnete Rolle. Neben der hybriden Bartblume ‚Heavenly Blue‘ sind ‚Kew Blue‘ und ‚Arthus Simmonds‘ beliebte Sorten.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Für optimales Wachstum bevorzugt die Bartblume einen mäßig trockenen bis frischen, durchlässigen Boden, der nicht zu nährstoffreich ist. Ein schwach saurer bis leicht alkalischer pH-Wert ist ideal. In schwerem oder lehmigem Boden erhöhen Zugaben von Humus oder Sand die Durchlässigkeit, was das Abfließen von Wasser begünstigt und Wurzelfäule vorbeugt. Bartblumen gedeihen am besten an einem vollsonnigen Standort, idealerweise geschützt vor kalten Ostwinden. Eine nach Süden ausgerichtete Mauer könnte sich als vorteilhaft erweisen.
Blätter
Die Blätter der Bartblume sind gegenständig an den schlanken Zweigen angeordnet, schmal-eiförmig bis lanzettlich, und weisen eine Länge von fünf bis acht Zentimetern auf. Sie haben dunkelgrüne Oberseiten und graugrüne Unterseiten mit unregelmäßig gezähnten Rändern. Ein besonderes Merkmal ist ihr aromatischer Duft. Die Blätter sind oft mit feinen Härchen überzogen, die als Schutz vor dem Austrocknen dienen, und zeigen häufig glänzende Drüsen.
Blüte
Von Ende Juli bis September schmückt die Bartblume den Garten mit ihren dunkelblauen bis lavendelfarbenen Blüten, die sich in dichten, scheindoldigen Büscheln an den neuen Trieben bilden. Die nektarreichen Blüten ziehen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an und sind daher wertvoll für naturnahe Gärten. Aufgrund der kurzen Vegetationsperiode in Mitteleuropa reifen die Samen meist nicht vollständig aus, beeinträchtigen jedoch nicht die dekorative Blüte.
Bartblume pflegen
Die Bartblume ist pflegeleicht und bevorzugt mäßig feuchte Bedingungen. Ein regelmäßiger Rückschnitt im zeitigen Frühjahr fördert die Neutriebbildung und reiche Blütenstände. Gießen Sie die Bartblume nur mäßig, um Staunässe zu vermeiden, und düngen Sie sie von April bis August monatlich mit einem organisch-mineralischen Langzeitdünger für Blütensträucher. Vermeiden Sie Stickstoffdüngung im Herbst, um die Winterhärte nicht zu beeinträchtigen. Während des Winters schützt eine Mulchschicht die Pflanze, und das Abdecken der Triebe mit Vlies ist bei besonders niedrigen Temperaturen zu empfehlen.
Bartblume richtig pflanzen
Pflanzen Sie die Bartblume im Frühjahr an einem warmen, sonnigen und windgeschützten Standort. Der Boden sollte mäßig trocken bis frisch und durchlässig sein. Setzen Sie die Pflanze in ein doppelt so großes Pflanzloch wie der Wurzelballen und füllen Sie es mit vorbereiteter Erde auf. Ein Schutz durch eine Mulchschicht im ersten Winter unterstützt die Pflanze beim Anwachsen. Topfpflanzen sollten in sehr durchlässiger Erde, wie Zitruspflanzenerde, gehalten werden.
Bartblume richtig schneiden
Schneiden Sie die Bartblume im zeitigen Frühjahr, etwa im Februar oder März, um die Pflanze zur Bildung neuer Triebe und einer reichen Blütenpracht zu stimulieren. Kürzen Sie alle Triebe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter über dem Boden ein und entfernen Sie totes oder krankes Holz. Verwenden Sie scharfe Werkzeuge, um saubere Schnitte zu gewährleisten und die Pflanze nicht zu beschädigen. Ein kräftiger Rückschnitt sorgt für kompakte Wuchsform und eine reiche Blütenbildung am einjährigen Holz.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Bartblume ist bedingt winterhart und verträgt Temperaturen bis -23 °C, wobei die nicht verholzten Triebe bereits bei -10 °C bis -15 °C erfrieren können. In milden Regionen kommt die Pflanze gut durch den Winter. In rauen Lagen sind eine Mulchschicht und Frostschutzvlies (13,00€ bei Amazon*) empfehlenswert. Topfpflanzen sollten in eine Holzkiste gestellt und mit trockenem Herbstlaub oder Rindenmulch ausgepolstert werden, um Frostschäden zu vermeiden. Gießen Sie die Pflanzen im Winter nur mäßig, um ein Austrocknen des Wurzelballens zu verhindern.
Bartblume vermehren
Die Bartblume lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie ab Juni die unteren Enden bereits leicht verholzter neuer Triebe und stecken Sie diese in durchlässige, nährstoffarme Anzuchterde. Achten Sie darauf, dass die Stecklinge ausreichend Licht erhalten, aber nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Halten Sie das Substrat feucht, jedoch nicht nass, um Wurzelfäule zu vermeiden. Alternativ können Sie ältere Pflanzen im Frühjahr oder Herbst teilen.
Verwendung
Die Bartblume ist ein vielseitiger Gartengehölz und eignet sich hervorragend zur Kombination mit Stauden, Rosen und Ziergräsern. Auch in Steingärten sowie in Töpfen und Kübeln auf Balkon und Terrasse macht sie eine gute Figur. Ihre nektarreichen Blüten bieten Bienen und Schmetterlingen eine wertvolle Nahrungsquelle im Spätsommer. Bartblumen können als Beet-Einfassung Schädlinge wie Schnecken abwehren und fügen sich harmonisch in naturnahe und formale Gartengestaltungen ein. Typische Kombinationspartner sind Rosen, Schmetterlingsflieder, Fingerkraut, Sonnenhut, Katzenminze, Lavendel und Chinaschilf.
Häufig gestellte Fragen
Warum ist die Bartblume besonders wertvoll für Insekten?
Die Bartblume bildet ab Ende Juli bis September nektarreiche Blüten, die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anziehen. Insbesondere im Spätsommer, wenn andere Nektarquellen rar sind, stellt die Bartblume eine wichtige Nahrungsquelle für diese Nützlinge dar.
Wie kann die Bartblume als natürlicher Schädlingsschutz im Garten dienen?
Die aromatisch duftenden Blätter der Bartblume vertreiben Schädlinge wie Blattläuse und Schnecken. Besonders als Beet-Einfassung gepflanzt, können Bartblumen helfen, diese Schädlinge fernzuhalten, da diese den Duft und die haarigen Blätter nicht mögen.
Was sollte man beim Überwintern der Bartblume im Topf beachten?
Topfpflanzen sollten in eine Holzkiste gestellt und mit trockenem Herbstlaub oder Rindenmulch ausgepolstert werden, um Frostschäden zu vermeiden. Der Topf sollte auf kleine Füßchen gestellt werden, sodass sich keine Nässe am Gefäßboden sammeln kann. Ein Abdecken der Triebe mit Vlies kann zusätzlichen Schutz bieten.
Warum reifen die Samen der Bartblume in Mitteleuropa nicht vollständig aus?
Aufgrund der kürzeren Vegetationsperiode in Mitteleuropa im Vergleich zu den Subtropen im ostasiatischen Raum reifen die Samen der Bartblume hier meist nicht vollständig aus. Dies beeinträchtigt jedoch nicht die dekorative Blüte, die bis in den Herbst hinein anhält.