Wühlmäuse am Apfelbaum: Wie schützt man den Baum effektiv?
Wühlmäuse können beträchtliche Schäden an Apfelbäumen verursachen, indem sie die Wurzeln beschädigen und das Wachstum beeinträchtigen. Dieser Artikel beleuchtet die Auswirkungen eines Wühlmausbefalls, gibt Hinweise zur frühzeitigen Erkennung und zeigt effektive Strategien zur Vorbeugung und Bekämpfung auf.
Auswirkungen von Wühlmäusen auf Apfelbäume
Der Befall von Wühlmäusen, in erster Linie von Schermäusen, kann erhebliche Schäden an Apfelbäumen verursachen. Diese Nagetiere fressen an den Wurzeln, was die Gesundheit und das Wachstum der Bäume stark beeinträchtigt. Besonders im Winter, wenn andere Nahrungsquellen knapp sind, befallen sie bevorzugt die Wurzeln. Ihre unterirdischen Gänge greifen das Wurzelsystem an und verschlechtern die Wasser- und Nährstoffaufnahme.
Schädigungen bei verschiedenen Altersstufen von Apfelbäumen
Sogar ältere Apfelbäume können durch Wühlmausfraß erheblich geschädigt werden
Junge Apfelbäume, deren Wurzeln noch nicht tief verwurzelt sind, sind besonders anfällig. Doch auch ältere Bäume können stark unter dem Befall leiden. Selbst 15 Jahre alte Bäume können durch intensiven Fraß absterben.
Reduziertes Wachstum und Welken
Ein Wühlmausbefall reduziert die Wasserversorgung der Apfelbäume im Frühjahr
Häufig wird ein Wühlmausbefall erst im Frühling erkannt, wenn der Apfelbaum nicht wie gewohnt austreibt. Die Bäume zeigen ein kümmerliches Wachstum, was darauf hinweist, dass die Wühlmäuse hauptsächlich im Winter an den Wurzeln fressen. Dies verringert die Wasserversorgung im Frühjahr. Auch welkende Blätter und eine verminderte Blüte können Hinweise auf einen Befall sein.
Lesen Sie auch
Lockere Standfestigkeit
Beschädigte Wurzeln führen dazu, dass der Baum an Stabilität verliert und nur noch locker im Boden steht. Ein stark geschädigter Baum kann sogar ohne großen Kraftaufwand aus der Erde gezogen werden.
Wirtschaftlicher Schaden
Langfristig führen Wühlmausschäden zu erheblichen Ausfällen, besonders in kommerziellen Apfelplantagen. Dies hat hohe Kosten für Ersatzpflanzungen und Ertragseinbußen zur Folge.
Ein instabiler Baum kann auf tunnelgrabende Wühlmäuse im Boden hinweisen
Erkennen eines Wühlmausbefalls
Ein Wühlmausbefall lässt sich durch verschiedene charakteristische Anzeichen erkennen:
- Verminderter Austrieb im Frühjahr: Wenn Ihr Apfelbaum im Frühjahr nur spärlich oder gar nicht austreibt, könnte dies auf Wühlmausschäden an den Wurzeln hinweisen.
- Beschädigte Wurzeln und Baumrinde: Beim Freilegen der Wurzeln können Rillen und Bissspuren sichtbar sein.
- Instabiler Stand des Baumes: Wenn der Baum locker im Boden steht oder sich leicht hin- und herbewegen lässt.
- Gänge und Erdhaufen: Wühlmäuse hinterlassen hochovale Gänge knapp unter der Bodenoberfläche, die als kleine Erhöhungen sichtbar sind.
Vorbeugung und Bekämpfung von Wühlmäusen
Um Apfelbäume effektiv vor Wühlmäusen zu schützen, sollten Sie verschiedene Maßnahmen kombinieren.
Vorbeugende Maßnahmen
- Schutz durch Wühlmauskörbe: Pflanzen Sie junge Apfelbäume in Wühlmauskörben aus engmaschigem Drahtgeflecht, um die Wurzeln vor dem Anfressen zu schützen. Die Maschenweite sollte etwa 20 mm betragen. Verzinkte Körbe bieten in humosen oder lehmigen Böden besseren Schutz vor Rost.
- Förderung von natürlichen Feinden: Fördern Sie natürliche Feinde der Wühlmäuse wie Greifvögel (Eulen, Bussarde) und kleine Raubtiere (Hermeline, Mauswiesel). Platzieren Sie Sitzkrücken oder Nistkästen für Greifvögel sowie Steinhaufen oder Holzstapel als Unterschlupf für Hermeline und Mauswiesel.
- Pflege und Gartenhygiene: Halten Sie das Gras rund um die Obstbäume kurz und sammeln Sie regelmäßig Fallobst auf, um den Wühlmäusen keine zusätzlichen Nahrungsquellen zu bieten.
Bekämpfungsmaßnahmen
Fallen bieten eine effektive Methode zur Bekämpfung von Wühlmausbefall im Garten
- Wühlmausfallen: Wenn ein Befall vorliegt, können Wühlmausfallen (18,00€ bei Amazon*) eine wirksame Methode sein. Es gibt verschiedene Arten von Fallen: Schlagfallen töten die Wühlmäuse schnell, während Lebendfallen die Tiere lebend einfangen, sodass sie an einem anderen Ort wieder ausgesetzt werden können.
- Einsatz von Fallen: Setzen Sie Fallen besonders im Winter und frühen Frühling ein, wenn das Nahrungsangebot knapp ist und die Wühlmäuse am besten auf die Köder ansprechen. Berühren Sie die Fallen nicht mit bloßen Händen, um den Menschengeruch zu vermeiden. Reiben Sie die Fallen mit Erde ab oder setzen Sie sie einige Tage dem Wetter aus, um den Eigengeruch zu neutralisieren.
Je nach Wurzelschaden sind unterschiedliche Rettungsmaßnahmen für Apfelbäume erforderlich
Rettung geschädigter Apfelbäume
Der Erfolg bei der Rettung von Apfelbäumen mit Wühlmausschäden hängt stark vom Umfang der Wurzelbeschädigungen ab. Je nach Schweregrad gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:
Leichte Schäden
Eine stabile Stütze hilft dem Baum, nach Wühlmausschäden wieder zu wachsen
- Wühlmäuse entfernen: Beseitigen Sie die Wühlmäuse, um weiteren Schaden zu verhindern.
- Baum stabilisieren: Binden Sie den Baum an einen Pfahl, um ihm Stabilität zu bieten.
- Rückschnitt der Krone: Ein starker Rückschnitt der Baumkrone kann helfen, das Ungleichgewicht zwischen der reduzierten Wurzelmasse und der Kronenmasse auszugleichen.
- Regelmäßiges Gießen und Düngen: Unterstützen Sie den Baum durch regelmäßige Wassergaben und geeignete Düngemittel, um die Neubildung der Wurzeln zu fördern.
Schwere Schäden
- Ersetzen des Baumes: Bei umfangreichen Wurzelschäden, insbesondere bei Bäumen auf schwach wachsenden Unterlagen, ist oft ein Ersatz des Baumes die bessere Option. Neue Bäume sollten idealerweise in Wühlmauskörben gepflanzt werden.
- Wurzelanalyse: Graben Sie den Baum vorsichtig aus und beurteilen Sie den Zustand der Wurzeln. Wenn die Hauptwurzeln stark beschädigt sind, ist eine Regeneration unwahrscheinlich.
Empfehlungen für die Neupflanzung
Ein schützender Wühlmauskorb sichert das Wachstum neu gepflanzter Apfelbäume.
Nutzen Sie vorbeugende Maßnahmen, um den neuen Baum vor zukünftigen Schäden zu schützen:
- Wühlmauskörbe verwenden: Pflanzkörbe aus engmaschigem Draht können effektiv verhindern, dass Wühlmäuse die Wurzeln der neu gepflanzten Apfelbäume erreichen.
- Standort und Pflege: Achten Sie auf einen optimalen Standort und die regelmäßige Pflege des Baumes, um seine Widerstandskraft zu stärken.
