Nutzpflanze

Anis im Garten: Tipps für Standort, Aussaat und Pflege

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Seit vielen Jahrhunderten wird der zur Familie der Doldenblütler gehörende Anis als Gewürz- und Heilpflanze kultiviert. Sein leicht an Lakritz erinnerndes Aroma dient zur Verfeinerung von Süßspeisen und Spirituosen und passt hervorragend zu Salaten und Gemüsegerichten. Auch wenn Anis ein wenig anspruchsvoll ist, lässt er sich doch gut im eigenen Garten anbauen.

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Anis wächst in mitteleuropäischen Gärten problemlos
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Anis im Garten anpflanzen und ernten?
Anis sollte nach den Eisheiligen Mitte Mai direkt im Freiland ausgesät werden, mit mindestens 25 cm Pflanzabstand. Wählen Sie einen sonnigen, gut durchlässigen und leicht kalkhaltigen Standort. Die Ernte der Dolden erfolgt, wenn sich die Schalen bräunlich verfärben und erfolgt durch Trocknen und Herausschlagen der Samen.

Wie wird Anis ausgesät?

Die Direktaussaat im Freiland gelingt problemlos. Allerdings sind die Samen sehr frostempfindlich und sollten deshalb erst nach den Eisheiligen Mitte Mai in den Boden gebracht werden. Anis ist ein Dunkelkeimer. Bedecken Sie das in Saatrillen eingebrachte Saatgut etwa einen Zentimeter dick mit Erde. Bis sich die Keimblätter zeigen dauert es etwa vier Wochen, hier ist also ein wenig Geduld gefragt.

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Alternativ können Sie Anis ab Februar in Saatkisten vorziehen und die kleinen Pflanzen ab Mitte Mai ins Freiland umsetzen.

Welcher Pflanzabstand ist einhalten?

Bereits bei der Aussaat müssen Sie auf den richtigen Abstand achten, damit sich das Gewürzkraut gut entwickelt. Mindestens 25 Zentimeter sollten es sein.

Welchen Boden bevorzug Anis?

Anis gedeicht gut auf humusreichen, leicht kalkhaltigen und gut durchlässigen Böden. Lockern Sie das Beet tief und gründlich auf, da die starken Wurzeln bis zu sechzig Zentimeter in die Erde reichen.

Ist Ihr Gartenboden eher schwer und lehmig, sollten Sie diesen mit etwas Sand durchmischen um optimale Bedingungen zu schaffen. Sehr sandige Böden können Sie mit Komposterde und Tonmehl anreichern.

Welcher Standort ist der richtige?

Da Anis aus dem Mittelmeerraum stammt, bevorzugt er einen sonnigen, warmen und möglichst windgeschützten Platz.

Wann ist Erntezeit?

Anis blüht im Juli und August, die Dolden reifen dann bis Anfang Oktober heran. Geerntet werden sollten diese, wenn sich die Schalen bräunlich verfärben. Schneiden Sie dann die kompletten Stiele ab und lassen Sie die Samenstände sehr gut trocknen.

Hierfür binden Sie die Stiele zusammen und hängen diese kopfüber an einem trockenen, warmen Ort auf. Legen Sie ein Tuch unter die Dolden, damit herabfallende Samen aufgefangen werden. Aus den getrockneten Dolden lassen sich die Samen dann einfach herausschlagen.

Gibt es gute und schlechte Nachbarn für den Anis?

Neben dem „Guten Heinrich“, einer wiederentdeckten Salat- und Gemüsepflanze, fühlt sich der Anis ausgesprochen wohl. Die Nachbarschaft mit Ysop hingegen ist zu vermeiden, beide Gewürzpflanzen gedeihen dann schlecht.

Gelingt die Nachzucht aus den selbst geernteten Samen?

Diese gelingt problemlos, allerdings ist dabei zu beachten, dass das Saatgut nur drei Jahre keimfähig bleibt.

Tipp

Anis sollte nicht länger als drei Jahre am gleichen Standort angepflanzt werden, da es ansonsten zu Bodenmüdigkeit kommt. Pflanzen Sie Anis nicht an einem Standort, in dem Sie im Vorjahr Radieschen gezogen haben. Häufig geht hier schon die Saat nicht gut auf. Gute Beetvorgänger sind hingegen Wurzelpetersilie, Wermut, Kardamom und Zwiebeln.

Bilder: Andrii Rodko / Shutterstock