Amaryllis

Amaryllis: Winterhart oder nicht? So überwintern Sie richtig

Amaryllis, ob Zimmer- oder Gartenpflanze, fasziniert mit ihren prachtvollen Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen den Arten, ihre Bedürfnisse und gibt wertvolle Tipps zur Pflege und Überwinterung.

Winterhärte der Amaryllis: Mythen und Fakten

Die Frage der Winterhärte bei Amaryllis sorgt oft für Verwirrung, da verschiedene Arten und Sorten unterschiedliche Fähigkeiten haben, Kälte zu überstehen. Es gibt jedoch einige klare Fakten:

1. Zimmeramaryllis (Ritterstern):

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Diese in Südamerika beheimatete Pflanzenart ist nicht winterhart. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt können dauerhaften Schaden anrichten oder die Pflanze vollständig absterben lassen. Daher ist eine Überwinterung im Innenraum unumgänglich.

2. Gartenamaryllis (Crinum x powellii):

Im Gegensatz zur Zimmeramaryllis kann diese Gartenvariante Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius überstehen. Jedoch lohnt es sich, in Regionen mit harten Wintern einen zusätzlichen Winterschutz durch eine Laub- oder Mulchschicht zu erwägen, um die Zwiebel vor Frostschäden zu schützen.

3. Echte Winterhärte:

Nur wenige Pflanzen, die in Winterkatalogen als „winterhart“ angeboten werden, können wirklich starkem und langanhaltendem Frost standhalten. Dies trifft auf die meisten Amaryllisgewächse nicht zu.

Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie vor dem Kauf den Unterschied zwischen den verschiedenen Amaryllisarten kennen und entsprechend für jede Art geeignete Überwinterungsmaßnahmen treffen.

Gartenamaryllis (Hakenlilie): Eine winterharte Alternative

Die Gartenamaryllis, bekannt unter dem botanischen Namen Crinum x powellii und oft als Hakenlilie bezeichnet, bietet eine interessante Option für Gärtnerinnen und Gärtner, die nach einer vergleichsweise kälteresistenten Zwiebelpflanze suchen. Ursprünglich aus Südafrika stammend, zeigt diese robuste Pflanze eine höhere Frosttoleranz als viele ihrer Verwandten, wie der Ritterstern.

Winterhärte und Standort

Crinum x powellii kann in gemäßigten Klimazonen überwintern, jedoch ist sie nicht komplett winterhart. In milderen Regionen kann die Pflanze Temperaturen bis zu -1 Grad Celsius kurzzeitig aushalten. Für eine erfolgreiche Überwinterung sollten Sie folgendes beachten:

Pflanzen Sie die Gartenamaryllis an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Eine schützende Schicht aus Laub oder Reisig kann zusätzlichen Schutz bieten. Besonders in Regionen mit strengen Wintern sollten Sie die Zwiebeln vor dem ersten Frost ausgraben und an einem kühlen, frostfreien Ort aufbewahren, zum Beispiel in einer Kiste mit Sand oder auf einem luftigen Regal im Keller.

Pflege während der Vegetationsperiode

Die Gartenamaryllis benötigt während der Wachstums- und Blütezeit von Juli bis September regelmäßige Wassergaben und eine gute Nährstoffversorgung. Achten Sie darauf, dass die Erde stets leicht feucht ist, ohne dabei zu Staunässe zu führen. Düngen Sie die Pflanze nach dem Austrieb bis zum August regelmäßig mit einem geeigneten Dünger.

Pflanz- und Pflegehinweise

Im Frühling, sobald der Boden vollständig aufgetaut ist, können Sie die Zwiebeln etwa 10 cm tief einpflanzen. Achten Sie darauf, einen Pflanzabstand von 30-40 cm zu lassen, um ausreichend Platz für das Wachstum zu bieten. Sollten Sie die Zwiebeln ausgegraben haben, können Sie im März oder April, nach dem letzten Frost, die Gartenamaryllis wieder ins Freiland setzen.

Besonderheiten und Tipps

Die Gartenamaryllis entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einer stattlichen Pflanze, die durch ihre mehrjährigen, großflächigen Blütenstände beeindruckt. Zudem bildet sie Tochterzwiebeln, die ebenfalls eine reiche Blüte versprechen und die Bestände im Garten auf natürliche Weise erhöhen.

Überwinterung der Amaryllis im Haus

Da die Amaryllis (Ritterstern) nicht winterhart ist, benötigt sie im Haus ein passendes Winterquartier, um gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen und im nächsten Jahr erneut zu blühen.

Vorbereitung auf die Ruhephase

Im Spätsommer beginnt für die Amaryllis die Ruhephase. Reduzieren Sie ab August schrittweise die Wassergaben und stellen Sie die Düngung vollständig ein. Die Pflanze wird ihre Blätter einziehen und diese welken lassen. Entfernen Sie die vertrockneten Blätter, damit die Pflanze ihre Ruhephase ungestört beginnen kann.

Geeigneter Standort für die Überwinterung

Während der Ruhephase benötigt die Amaryllis einen kühlen, dunklen und trockenen Standort. Ideal sind Räume wie Keller, Garagen oder unbeheizte Abstellräume. Die Temperatur sollte konstant zwischen 5 und 15 Grad Celsius liegen. Stellen Sie sicher, dass die Umgebung gut belüftet ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Überwinterung im Topf

Für die Überwinterung im Topf lassen Sie die Zwiebel in ihrem ursprünglichen Pflanzgefäß und stellen dieses an den ausgewählten kühlen, dunklen Ort. Halten Sie die Erde leicht feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe, um die Zwiebel vor Fäulnis zu schützen. Gießen Sie die Pflanze nur minimal, gerade genug, um ein vollständiges Austrocknen der Erde zu verhindern.

Überwinterung ohne Erde

Alternativ können Sie die Zwiebel ausgraben und ohne Erde überwintern. Entfernen Sie vorsichtig alle Erdreste und legen Sie die Zwiebel in eine Kiste mit trockenem Sand oder Torf. Auch hierbei sollte der Lagerort kühl, dunkel und trocken sein.

Auswinterung und Pflege nach der Ruhephase

Wenn die Tage ab Februar oder März wieder länger werden, kann die Amaryllis aus ihrem Winterquartier geholt werden.

Vorbereitung und Umtopfen

Bevor Sie die Zwiebel umtopfen, können Sie abgestorbene Blätter und alte Wurzeln vorsichtig entfernen. Pflanzen Sie die Zwiebel in frische, nährstoffreiche Erde. Achten Sie darauf, dass die obere Hälfte der Zwiebel aus der Erde herausschaut. Verwenden Sie einen Topf, der nur wenig größer als die Zwiebel ist, um das Wurzelwachstum zu konzentrieren.

Standort und Gießen

Stellen Sie die Amaryllis zunächst an einen hellen, aber nicht zu sonnigen Ort. Beginnen Sie, den Boden leicht feucht zu halten, aber vermeiden Sie Staunässe. Gießen Sie moderat und verwenden Sie am besten lauwarmes Wasser. Sobald die ersten Triebe sichtbar sind, können Sie die Wassermenge schrittweise erhöhen.

Düngung

Mit dem Beginn des Austriebs im Frühjahr ist es Zeit, mit der Düngung zu beginnen. Verwenden Sie einen flüssigen Blühpflanzendünger und düngen Sie alle zwei Wochen. Das fördert ein gesundes Wachstum und bereitet die Pflanze auf ihre nächste Blütezeit vor.

Pflege während der Wachstumsphase

Während der Wachstumsperiode sollten Sie die Amaryllis regelmäßig gießen und weiter düngen. Ein heller Standort bei etwa 20 Grad Celsius ist ideal. Drehen Sie den Topf ab und zu, damit die Pflanze gleichmäßig wächst und der Blütenstiel gerade bleibt.

Gartenamaryllis im Garten: Standort und Pflege

Die Gartenamaryllis (Crinum x powellii), auch bekannt als Hakenlilie, bringt mit ihren prächtigen Blüten südafrikanisches Flair in Ihren Garten. Damit diese optische Bereicherung gut gedeiht, sind einige grundlegende Pflege- und Standortbedingungen zu beachten.

Optimale Standortwahl

Pflanzen Sie die Gartenamaryllis an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Ein durchlässiger Boden ist essenziell, um Staunässe zu verhindern, die die Zwiebeln faulen lassen könnte. Ideal ist ein Platz, der durch eine Mauer oder dichte Pflanzungen etwas vor Wind geschützt ist, ohne jedoch auf volle Sonneneinstrahlung zu verzichten.

Einpflanzen der Zwiebeln

Setzen Sie die Zwiebeln im Frühjahr, sobald der Boden frostfrei ist. Graben Sie dabei nur ein flaches Loch, da die Zwiebeln nur etwa 10 cm tief gesetzt werden sollten. Ein Pflanzabstand von 30-40 cm lässt den prächtigen Pflanzen genügend Platz zur Entfaltung. Lockern Sie den Boden gut auf und mischen Sie Sand oder feines Mulchmaterial unter die Erde, um die Wasserdrainage zu verbessern.

Pflege während der Vegetationsphase

Die Gartenamaryllis verlangt während der Wachstumsphase regelmäßige Wassergaben. Halten Sie den Boden stets leicht feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Ab dem Austrieb im Frühjahr bis zum August sollten Sie zudem etwa alle vier Wochen düngen. Verwenden Sie hierfür einen ausgewogenen Flüssigdünger, um die Pflanze optimal mit Nährstoffen zu versorgen.

Überwinterung im Freien

In Regionen mit mildem Klima kann die Gartenamaryllis im Freien überwintern. Bedecken Sie die Pflanzstelle im Spätherbst mit einer dicken Schicht aus Laub, Stroh oder Reisig, um die Zwiebeln vor Kälte zu schützen. Alternativ eignet sich auch Gartenvlies als Kälteschutz. In raueren Klimazonen empfiehlt es sich, die Zwiebeln vor dem ersten Frost auszugraben und an einem kühlen, frostfreien Ort zu lagern. Beginnen Sie im Frühling nach den letzten Nachtfrösten mit dem Wiederaussetzen der Zwiebeln.

Bilder: Georgina198 / iStockphoto