Was bedeutet eigentlich ‚Ausgeizen‘?
Jede Kürbispflanze strebt danach, sich immer weiter zu verzweigen. Zu diesem Zweck bildet sie regelmäßig in ihren Blattachseln neue Triebe. Da nur eine begrenzte Menge an Energie zur Verfügung steht, verteilt die Pflanze ihre Power gleichmäßig auf die ständig wachsende Anzahl an Trieben. Das Resultat sind viele kleine Kürbisse.
Nun kann es durchaus im Sinne des Hobbygärtners sein, eine Vielzahl kleiner Kürbisse zu züchten. In diesem Fall unternehmen Sie nichts. Liegt Ihre Intention im Wachstum einiger weniger Schwergewichte, erzielen Sie diese durch die Beseitigung oder Einkürzung überschüssiger Triebe. Fachleute nennen den Vorgang ‚Ausgeizen‘.
Zwei Durchgänge pro Saison genügen
Nun ist das Ausgeizen im Kürbis-Anbau bei weitem nicht so arbeitsintensiv, wie beispielsweise bei Tomaten. Wer sich vor seinem geistigen Auge bereits täglich ins Beet oder auf den Balkon marschieren sieht, kann sich beruhigt zurücklehnen. Das Prozedere beschränkt auf zwei Termine:
- im Juni an Kürbispflanzen mit 3 bis 5 Blättern jeden Trieb kürzen auf 2 Blätter
- im Juli ein weiteres Mal ausgeizen oberhalb des fünften oder sechsten Laubblattes
- nur soviel weibliche Blüten an der Pflanze belassen, wie Kürbisse erwünscht sind
Darüber hinaus sollten nach gelungener Bestäubung alle männlichen Blüten abgeschnitten werden, damit sie keine Pflanzenenergie verbrauchen. Männliche Blüten sind daran zu erkennen, dass sie keinen Fruchtansatz tragen.
Für einen Riesenkürbis die erste weibliche Blüte ausgeizen
Streben Sie einen Rekordkürbis an, dreht sich jeder Handgriff in der Pflege um die Stärkung der Pflanze. Ein gezieltes Ausgeizen spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Erfahrene Kürbis-Gärtner schwören darauf, die erste weibliche Blüte an jedem Trieb zu entfernen. Frühestens das zweite oder dritte Exemplar kommt als ‚die eine Blüte‘ infrage.
Tipps & Tricks
Abhängig von der kultivierten Kürbissorte, entsteht im Rahmen des Ausgeizens eine mehr oder weniger große Schnittwunde. Idealerweise behandeln Sie die Schnittstelle sogleich mit Holzkohleasche. Auf diese Weise beugen Sie einem Befall durch Pilzsporen, Viren oder Schädlinge wirksam vor.