Zwiebeln blühen: Ursachen & Tipps

Gründe für das Blühen von Zwiebeln

Zwiebeln streben in ihrem zweiten Jahr dem natürlichen Ziel der Samenproduktion entgegen, was zu einer Blüte führt. Unter bestimmten Bedingungen kann dieser Prozess jedoch bereits im ersten Jahr eintreten:

• Kälteeinflüsse: Temperaturen um die +6 Grad Celsius, denen die Steckzwiebeln vor dem Auspflanzen ausgesetzt sind, können die Blütenbildung anregen.
• Wahl der Zwiebelsorte: Es gibt gezielt gezüchtete, schossfeste Sorten, die durch eine Wärmebehandlung resistenter gegen frühes Blühen sind.
• Düngung: Eine zu reichhaltige Düngung, insbesondere mit stickstoffbetonten Düngern, kann das Wachstum von Blättern und Blüten auf Kosten der Zwiebelbildung fördern.
• Mulchschicht: Eine dicke Mulchschicht kann die Bodentemperatur erhöhen und Nährstoffe freisetzen, was ebenfalls das Blühen begünstigt.

Auswirkungen des Blühens auf verschiedene Zwiebelarten

Je nach Zwiebelart hat die Blütenbildung unterschiedliche Auswirkungen auf die Ernte:

• Küchenzwiebeln: Da bei diesen Zwiebeln die unterirdische Knolle im Vordergrund steht, führt das Blühen zu kleineren und weniger festen Zwiebeln. Die Pflanze investiert ihre Energie primär in Blüten und Samen, wodurch das Zwiebelwachstum gehemmt wird.
• Schalotten: Im Gegensatz zu Küchenzwiebeln bilden Schalotten mehrere Tochterzwiebeln. Die Blütenbildung ist daher weniger problematisch, da die Vielzahl an Zwiebeln einen Ernteverlust abfedert.
• Frühlingszwiebeln: Bei Frühlingszwiebeln liegt der Fokus auf den grünen Blättern, sodass die Blütenbildung keinen direkten Einfluss auf die Ernte hat. Es ist jedoch ratsam, die Blütenstängel zu entfernen, um eine unkontrollierte Selbstaussaat zu vermeiden.

Umgang mit blühenden Zwiebeln

Blühende Zwiebeln bieten vielfältige Verwendungsmöglichkeiten:

• Zwiebelknospen als Würzmittel: Geschlossene Knospen lassen sich in Öl einlegen und als pikante Zutat in Gerichten verwenden.
• Blüten für den Salat: Die essbaren Blütenblätter verleihen Salaten eine farbenfrohe und geschmackvolle Note.
• Als essbare Verzierung: Blütenstände eignen sich hervorragend als essbare Dekoration für Speisen.
• Samengewinnung: Die Blütenstände können zur Gewinnung von Samen für die nächste Aussaat genutzt werden.
• Insektennahrung: Belässt man die Blütenstände an der Pflanze, dienen sie als wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten und fördern so die Biodiversität.

Maßnahmen zur Vermeidung von Blütenbildung

Um eine optimale Zwiebelernte zu erzielen und die Blütenbildung zu minimieren, empfehlen sich folgende Maßnahmen:

• Richtige Zwiebelsorte wählen: Setzen Sie auf schossfeste Sorten, die speziell für den Anbau entwickelt wurden und eine geringere Anfälligkeit für Blütenbildung aufweisen.
• Pflanzzeitpunkt beachten: Vermeiden Sie ein zu frühes Einpflanzen der Zwiebeln. Ein frühzeitiges Auspflanzen erhöht bei bestimmten Wetterbedingungen das Risiko einer erneuten Kälteperiode, die das Blühen anregen kann.
• Zurückhaltung beim Düngen: Vermeiden Sie eine Überdüngung, insbesondere mit stickstoffhaltigen Düngern, da dies die Entwicklung der Pflanze so stark fördern kann, dass es bereits im ersten Jahr zur Blüte kommt.
• Verzicht auf Mulch: Mulchen kann ähnliche Effekte wie eine hohe Nährstoffzufuhr haben und sollte daher unterlassen werden, da es im Verlauf der Zeit Stickstoff freisetzt, welcher das Blattwachstum fördert und somit zur Blütenbildung beitragen kann.
• Blütentriebe entfernen: Entfernen Sie entstehende Blütentriebe umgehend, um die Pflanze wieder stärker auf das Zwiebelwachstum zu fokussieren.
• Sortenwechsel in Erwägung ziehen: Bei regelmäßigem Blühen bestimmter Sorten im eigenen Garten kann ein Wechsel zu einer anderen Sorte sinnvoll sein, um die Blütenbildung effektiv zu reduzieren.

Bilder: Krasula / Shutterstock