So gelingt die Vermehrung mit Brutzwiebeln
Tulpenzwiebeln liefern Ihnen reichlich Material für die Vermehrung, indem sie aus den Achseln der Zwiebelschuppen kleine Tochterzwiebeln sprießen lassen. Diese wachsen zügig heran, lösen sich von der Mutterzwiebel ab und führen ein eigenständiges Tulpenleben. Sie können diesem Prozess freie Hand lassen oder ernten die Brutzwiebeln, um diese am gewünschten Standort anzusiedeln. So geht es:
- Nach der Blütezeit die Blätter erst abschneiden, wenn sie vollkommen eingezogen sind
- Daraufhin die Tulpenzwiebeln vorsichtig ausgraben
- Mit einem scharfen Messer die Brutzwiebeln abschneiden
An Mutter- und Tochterzwiebel entstehen dabei mehr oder weniger große Schnittwunden. Damit Krankheitserreger oder Schädlinge diese nicht als Pforte nutzen, bestäuben Sie die Verletzungen bitte mit Holzkohlepulver (12,00€ bei Amazon*). Im Anschluss an diese Behandlung pflanzen Sie die Tulpen in die nährstoffreiche, lockere Erde.
Brutzwiebeln blühen ab dem zweiten Jahr
Im Herbst gesetzte Brutzwiebeln bringen im nächsten Frühjahr zunächst einen Blattschopf hervor. Diesen schneiden Sie bitte erst ab, wenn die Blätter restlos vergilbt sind. Bis dahin zieht die Zwiebel wertvolle Nährstoffe ein, um auf Basis der Energiereserve im darauf folgenden Jahr zum ersten Mal zu blühen.
Tulpensamen ernten und säen – So machen Sie es richtig
Schneiden Sie am Ende der Blütezeit nicht alle Blütenbecher ab, damit die Tulpen ihre mit Samen gefüllten Fruchtknoten hervorbringen. Nach einer zweimonatigen Reifezeit ernten Sie die getrockneten Samenkapseln, kurz bevor diese zerreißen. Daraufhin füllen Sie einen Tontopf zu drei Viertel mit Gartenerde und einem Viertel mit Saaterde. Darauf streuen Sie das Saatgut aus, um es dünn mit Sand zu übersieben und feiner Brause zu wässern. So verfahren Sie weiter:
- Die Sandschicht mit einer Lage kleiner Kieselsteine oder Aquarienkies bedecken
- Am halbschattigen Platz im Garten in die Erde setzen, wo die Witterung auf das Saatgut einwirken kann
- Bei Trockenheit so viel gießen, dass die Erde nicht austrocknet
Im nächsten Frühjahr sprießen lange, grüne Keimlinge, die an Gras oder Schnittlauch erinnern. Nach einiger Zeit werden diese Stängel welk und fallen ab. Daraufhin können Sie sich im Substrat auf die Suche nach den winzig kleinen Tulpenzwiebeln machen. Diese setzen Sie in kleine Töpfchen mit Anzuchterde und fassen sich in Geduld. Bis zur ersten Blüte dauert es 5 Jahre und länger.
Tipp
Läuft Ihnen beim Anblick einer knackig-saftigen Tulpenzwiebel das Wasser im Munde zusammen? Dann spricht nichts dagegen, davon zu kosten. Die bitteren Schalen ziehen Sie mit einem Messer ab und kochen die Knolle für 15 Minuten in Wasser. Wenngleich der Geschmack Sie nicht in kulinarische Höhen katapultiert, ist es dennoch einen Versuch wert. Mehr als 2 bis 3 Exemplare sollten nicht verspeist werden, da das darin enthaltene Glykosid Übelkeit auslösen kann.