Verwelkte Tulpen in 2 Etappen abschneiden – so geht’s
Trotz der jammervollen Optik, ist nach der Blüte aus Ihren Tulpen längst nicht alles Leben gewichen. Tatsächlich laufen die Aktivitäten in Richtung Fortbestand jetzt auf Hochtouren. Der Fruchtknoten einer bestäubten Blüte nimmt an Volumen zu, um die Samen hervorzubringen. Da dieser Prozess ungemein kräftezehrend verläuft, sollte er unterbunden werden. Das Laub hat zunächst noch eine wichtige Funktion, sodass die fachgerechte Pflege einen etappenweisen Rückschnitt vorsieht. So funktioniert es:
- Unmittelbar nach dem Verblühen die Blütenbecher abschneiden
- Die restliche Pflanze stehen lassen
- Die Blätter erst dann bodennah abschneiden, wenn sie restlos vergilbt und vertrocknet sind
Die Tulpe investiert alle Kraft in das Wachstum von Brutzwiebeln und nicht in Samenstände. Das ist ganz in unserem Sinne, da die Vermehrung mit Tochterzwiebeln sehr viel unkomplizierter von der Hand geht, als die aufwändige und langwierige Aussaat. Einen wichtigen Beitrag leisten hierzu die Blätter. Diese sind prall gefüllt mit Nährstoffen, die für das Samenwachstum nicht mehr benötigt werden. Der gehaltvolle Pflanzensaft wird stattdessen umgeleitet in die Zwiebel, um dort ein Depot zu bilden für die nächste Blütezeit.
Pflege nach dem Verblühen nicht sogleich einstellen
Lassen Sie Ihre Tulpen nach der Blüte nicht im Stich, während sie eifrig darum bemüht sind, Sie mit zahlreichen Tochterzwiebeln für die Nachzucht zu beschenken. Mit der richtigen Pflege stellen Sie bereits jetzt die Weichen für das Blütenfestival im kommenden Frühling. Der schrittweise Rückschnitt gilt nur als Teilaspekt im Programm. Worauf es sonst noch ankommen, haben wir hier für Sie zusammengefasst:
- Tulpen nach der Blüte düngen mit Kompost (12,00€ bei Amazon*) und Hornspänen
- Im Topf und Balkonkasten etwas Flüssigdünger ins Gießwasser geben
- Weiterhin bei Trockenheit gießen, bis Sie die Blätter abschneiden können
Wahlweise belassen Sie die Tulpenzwiebeln im Boden oder holen sie aus der Erde, um sie zu übersommern. Eingeschlagen in Zeitungspapier, in einer Kiste mit Torfmull, Sägespänen oder Sand verweilen die Blumenzwiebeln im dunklen, kühlen Keller. Das macht insbesondere dann Sinn, wenn Sie einen Standortwechsel planen aufgrund von Bodenmüdigkeit. Damit Tulpen ihre Vitalität bewahren, sollten sie alle 3 bis 4 Jahre umgepflanzt werden.
Tipp
Sie fragen sich, wie Gärtner ihre Tulpen zur Weihnachtszeit zur Blüte bringen? Das gelingt ganz einfach, indem geeignete Blumenzwiebeln für 12 bis 16 Wochen kühlen Temperaturen zwischen 0 und 4 Grad Celsius ausgesetzt werden. Daraufhin setzen Sie die Tulpenzwiebeln in spezielle Vasen, in denen einzig die Wurzeln im Wasser stehen. Nach weiteren 4 Wochen bei 15 Grad Celsius am hellen Standort, stellen Sie die Tulpen auf die warme Fensterbank, um sich an den Blüten zu erfreuen.