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Zwergpfeffer als Zimmerpflanze: Pflege & Besonderheiten

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Der Zwerg- oder Zierpfeffer (bot. Peperomia) ist eine aus den Tropen stammende Zierpflanze mit dickfleischigen Blättern. Es gibt rund 1500 verschiedene Arten und Sorten, die sich in Form und Farbe voneinander unterscheiden, jedoch allesamt nicht höher als ca. 30 Zentimeter werden. Als Zimmerpflanze beliebt ist vor allem der dekorative Fleischige Zwergpfeffer (bot. Peperomia obtusifolia), der am richtigen Standort zudem nicht viel Pflege braucht.

Peperomia
Es gibt über 1500 Arten des Zwergpfeffers
AUF EINEN BLICK
Was ist der Zwergpfeffer und wie pflege ich ihn?
Zwergpfeffer (Peperomia) ist eine tropische Zierpflanze, die in der südamerikanischen Amazonas-Region beheimatet ist. Sie hat dickfleischige Blätter und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 30 Zentimetern. Als Zimmerpflanze ist sie pflegeleicht und bevorzugt helle, indirekte Lichtverhältnisse sowie gleichmäßige Temperatur und Feuchtigkeit.

Herkunft und Verbreitung

Der Zwergpfeffer gehört zu einer großen Familie von etwa 1500 verschiedenen Arten und ist botanisch gesehen eng mit dem bekannten Küchengewürz verwandt. Ihre Heimat hat die hübsche Blattschmuckpflanze in der südamerikanischen Amazonas-Region, wo sie bevorzugt unter dem warmen Schatten der großen Urwaldbäume zu finden ist. Aber auch in anderen tropischen bis subtropischen Gebieten Mittel- und Südamerikas sind diverse Varietäten zu finden. Sie alle eint das Bedürfnis nach einer ganzjährig warmen Kultur, weshalb sich das Gewächs lediglich für die Zimmerkultur, nicht aber für den Garten eignet.

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Aussehen und Wuchs

Die gedrungen wachsende Staude bildet einen dichten Horst aus. Zwergpfeffer wird – wie der Name schon andeutet – nicht besonders groß und erreicht lediglich Wuchshöhen zwischen 15 und 30 Zentimetern. Die dicken, fleischigen Laubblätter sind je nach Art und Sorte in Form und Farbe sehr unterschiedlich und können von einfarbig frischgrün bis gelb- oder weiß-grün panaschiert reichen. Mit unterschiedlichen Varietäten des Zwergpfeffers lassen sich auf der Fensterbank regelrecht kleine Sammlungen anlegen.

Blätter

Peperomien – die manchmal auch als Wassermelonenpflanze, Rattenschwanz oder Krokodilstränen bezeichnet werden – sind ausgesprochene Blattschmuckpflanzen, die sich wunderbar auch für kleinere Fensterbänke eignen. Die fünf bis acht Zentimeter langen und elliptisch geformten Blätter sind fleischig und haben eine ledrige Textur. Die Blattspreite glänzt bei allen Sorten, ganz unabhängig von der der variantenreichen Färbung der Blätter.

Blüten und Blütezeit

Im Gegensatz zum attraktiven Blattwerk des Zwergpfeffers sind die kolbenförmigen Blütenähren sehr klein und fallen kaum auf. Die hellgrünen bis gelblich-weißen Blütchen erscheinen in der Regel zwischen April und Dezember.

Früchte

Aus den zarten Blüten entwickeln sich ebenso unauffällige, kleine Beeren.

Giftigkeit

Zwergpfeffer ist nicht giftig, sondern stattdessen sogar sehr gut für die Bepflanzung von Terrarien geeignet. Reptilien fressen die saftigen Blätter sehr gern.

Welcher Standort ist geeignet?

Zwar brauchen Peperomien nicht viel Pflege, aber einen passenden Standort. Die Pflanzen sollten an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Platz auf einer Fensterbank gestellt werden, wobei Varietäten mit bunten Blättern grundsätzlich mehr Licht brauchen als die einfarbigen. Vermeiden Sie jedoch auf jeden Fall direktes Sonnenlicht, denn dieses führt zu Blattverbrennungen und somit zu unschönen braunen Flecken. Da die Blattschmuckpflanze zudem keine Temperaturschwankungen verträgt, ist Zugluft ebenso zu vermeiden. Die optimale Raumtemperatur beträgt ganzjährig um die 20 Grad Celsius, wobei es niemals kälter als 18 Grad Celsius werden sollte.

Die Sommermonate kann der Zwergpfeffer auch an einem hellen, aber absonnigen Plätzchen auf dem Balkon oder der Terrasse verbringen. Holen Sie die Pflanze jedoch unbedingt herein, sobald es dauerhaft kühler als 18 Grad Celsius wird, stark windet bzw. stürmt oder häufig stark regnet.

Substrat

Pflanzen Sie den Zwergpfeffer in handelsübliche Grünpflanzen- bzw. Kübelpflanzenerde, die aus Umweltschutzgründen jedoch nicht auf Torf basieren sollte. Komposterde sind zwar etwas teurer, dafür aber gedeihen die Pflanzen darin wesentlich besser. Für eine bessere Durchlässigkeit versetzen Sie das Substrat mit Blähton oder anderen anorganischen Materialien, auch eine gute Topfdrainage ist zur Vermeidung von Staunässe unverzichtbar. Hierfür füllen Sie auf dem Topfboden eine einige Zentimeter dicke Schicht aus Kies oder Blähton ein.

Pflanzen und Umtopfen

Peperomien sind die richtige Wahl, wenn in der Wohnung nur wenig Platz für Zimmerpflanzen vorhanden ist. Die Flachwurzler bilden nur wenige Wurzeln aus und nehmen daher mit kleinen Pflanzgefäßen sowie Blumenampeln vorlieb. Des Weiteren lassen sich mehrere Exemplare grüppchenweise in einem größeren Topf setzen. Und so wird gepflanzt:

  • Füllen Sie die Drainageschicht in den Topf ein.
  • Darauf füllen Sie das Pflanzsubstrat.
  • Drücken Sie mit den Fingern ein Pflanzloch hinein.
  • Setzen Sie den Zwergpfeffer hinein.
  • Drücken Sie die Pflanze leicht fest.
  • Gießen Sie sie leicht an.
  • Das Substrat sollte feucht, aber nicht nass sein.

Topfen Sie die Pflanzen einmal jährlich im Frühsommer in frisches Substrat um, ein größeres Pflanzgefäß ist dabei nicht immer notwendig. Wählen Sie den Pflanztopf dabei nicht zu groß, da die kleinen Pflänzchen sonst sehr verloren darin aussehen. Sind Peperomien ausgewachsen und werden nicht mehr größer, genügt es auch, lediglich die oberste Erdschicht zu wechseln.

Zwergpfeffer gießen

Idealerweise steht der Zwergpfeffer in stets leicht feuchtem, aber niemals nassem Substrat. Machen Sie vor jedem Gießen die Fingerprobe: Fühlt sich die Erde im Topf an der Oberfläche trocken und krümelig an, so wird es Zeit für einen neuerlichen Schwung aus der Gießkanne. Verwenden Sie hierfür gut abgestandenes Leitungswasser oder aufgefangenes Regenwasser, da Zwergpfeffer wie so viele Tropengewächse keinen Kalk verträgt. Überschüssiges Gießwasser aus dem Übertopf bzw. dem Untersetzer sollte umgehend entfernt werden.

Zwergpfeffer richtig düngen

Da Zwergpfeffer nur wenig Nährstoffe braucht (und ohnehin jährlich in frischen Substrat umgetopft wird), düngen Sie die Pflanzen in stets nur niedriger Dosierung. Verwenden Sie am besten einen flüssigen Dünger (8,00€ bei Amazon*) für Zimmer- oder Grünpflanzen, den Sie zusammen mit dem Gießwasser verabreichen. Gedüngt wird während der Hauptvegetationszeit zwischen April und Oktober alle zwei, während der kalten Jahreszeit dagegen nur alle vier Wochen.

Zwergpfeffer richtig schneiden

Schnittmaßnahmen sind weder notwendig noch sinnvoll, zumal der Zwergpfeffer seine gefällige Wuchsform auch ganz ohne die Hilfe einer Schere erreicht. Lediglich trockene oder welke Blätter sollten Sie vorsichtig mit den Fingern abzupfen.

Zwergpfeffer vermehren

Die pflegeleichten Pfeffergewächse lassen sich prima mit Kopf- oder Blattstecklingen selbst vermehren. Diese schneiden Sie am besten im Frühjahr oder während der Sommermonate. Und so gelingt die Stecklingsvermehrung:

  • Schneiden Sie ca. zehn Zentimeter lange Kopfstecklinge ab.
  • Setzen Sie den Schnitt direkt unter einem Blattknoten an.
  • Hieraus wachsen später die Wurzeln.
  • Entfernen Sie alle Blätter im unteren Bereich des Triebs.
  • Pflanzen Sie die Stecklinge einzeln in kleine Töpfe.
  • Füllen Sie diese mit einem Gemisch aus Blumenerde und Kies / Blähton.
  • Befeuchten Sie das Substrat.
  • Stülpen Sie eine abgeschnittene PET-Flasche über den Steckling.
  • Alternativ funktioniert auch eine überspannte Klarsichtfolie.
  • Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, absonnigen und warmen Standort.
  • Lüften Sie täglich.
  • Halten Sie das Substrat nur leicht feucht.

Innerhalb von zwei bis drei Monaten haben sich die meisten Stecklinge vollständig bewurzelt und können gegebenenfalls umgetopft werden.

Überwintern

Spezielle Maßnahmen zur Überwinterung sind nicht notwendig, da Peperomien ganzjährig warm stehen sollten. Aufgrund der geringeren Lichtmenge während des Winters sollten Sie die Pflanzen jedoch seltener gießen und düngen.

Krankheiten und Schädlinge

Recht empfindlich reagiert der Zwergpfeffer auf übermäßige Feuchtigkeit oder gar Staunässe. Diese begünstigt Wurzelfäule und lässt auch Blätter und Triebe faulen. Ansonsten finden sich die für eine Zimmerkultur typischen Schädlinge immer wieder ein, wobei diese sich jedoch gut bekämpfen lassen. Eine regelmäßige Kontrolle auf Spinnmilben, Woll- und Schmierläuse und Thripse sowie zeitnah geeignete Maßnahmen bei einem Befall sind daher sinnvoll. Erkrankte Pflanzen sollten zudem für den Zeitraum der Behandlung separiert werden, um ein Überspringen auf gesunde zu verhindern.

Tipp

Da der Zierpfeffer ohnehin absonnig stehen sollte, können Sie ihn auch gut in dunkleren Zimmerecken kultivieren. Hier sorgen installierte Pflanzenleuchten für die benötigte Helligkeit. Dasselbe gilt für die Pflanzung in Terrarien. Kombinieren Sie dabei verschiedenen aussehende Sorten gemeinsam in einer Schale oder einem anderen flachen Pflanzgefäß.

Arten und Sorten

Zwergpfeffer gibt es in rund 1500 (manche Quellen geben auch bis zu 1700 an) verschiedenen Arten, von denen viele im heimischen Wohnzimmer kultiviert werden können. Die zahlreichen Varietäten sind in ihren Blattformen und -farben sehr vielfältig. So gibt es Peperomien nicht nur mit grünen oder bunten (panaschierten) Blättern, sondern auch mit rotbraunem, rotem, silbrigem oder gestreiftem Laub. Dabei können die Blätter sowohl fleischig dick, aber auch dünn, glatt oder gerunzelt sein. Neben den aufrecht wachsenden Arten gibt es zudem kriechende und hängende Formen, die sich sehr gut für eine Ampelkultur eignen.

Peperomia argyreia

Diese Art wird auch Wassermelonenpflanze genannt und stammt aus dem nördlichen Südamerika, wo sie vornehmlich in den Wäldern Boliviens, Brasiliens, Ecuadors und Venezuelas vorkommt. Die dickfleischigen, breiten und spitz zulaufenden Laubblätter fallen durch ihre attraktive silbrig-grüne Streifenzeichnung stark auf. Die roten Blattstiele der bis zu 40 Zentimeter hohen Art stehen dazu in einem interessanten Kontrast.

Peperomia caperata

Die in Brasilien heimische Art wird auch als Gerunzelte bzw. Smaragdgrüne Peperomie bezeichnet. Ihre herzförmigen Blätter sind stark gewellt und einfarbig dunkelgrün. Die Blattstiele sind ebenfalls rötlich gefärbt. Dieser Zierpfeffer bleibt mit lediglich ca. 25 Zentimetern Wuchshöhe recht klein.

Peperomia fraseri

Die in Ecuador und Peru heimischen Art trägt den deutschen Namen Efeublättriger Zierpfeffer. Sie bildet zahlreiche kleine, rundliche und an der Unterfläche rötlich gefärbte Blätter aus. Besonders attraktiv sind jedoch die bis zu 65 hohen, leicht duftenden Blütenähren.

Peperomia griseoargentea (Syn. Peperomia hederifolia)

Die lediglich etwa 15 Zentimeter hoch werdende Art besitzt hübsche, silbrig schimmerndes Laub und entzückt mit bis zu 25 Zentimeter hoch wachsenden Blütenähren.

Peperomia obtusifoli

Der Fleischige Zierpfeffer ist in zahlreichen Sorten erhältlich und erreicht in der Regel eine Wuchshöhe von bis zu 35 Zentimetern. Besonders hübsch sind beispielsweise:

  • ‚Alba‘: neu austreibende Blätter sind gelb gefärbt
  • ‚Alba-marginata‘: helles Laub mit silbriger Umrandung
  • ‚Green‘: einfarbig frischgrünes Laub
  • ‚Raindrop‘: einfarbig frischgrünes Laub
  • ‚USA‘: hübsche Variante mit gelbgrünem Laub
  • ‚Variegata‘: gelb-grün panaschiertes Laub