Peperoni

Peperoni-Krankheiten erkennen & bekämpfen: Ratgeber

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Peperoni-Pflanzen sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge, die Ernteerträge und Pflanzenqualität beeinträchtigen können. Dieser Artikel stellt häufige Viruserkrankungen, Pilzinfektionen und Schädlinge vor und bietet effektive Präventions- und Bekämpfungsstrategien.

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Blattverfärbungen sind ein Anzeichen für Krankheitsbefall

Viren: Unsichtbare Bedrohungen für Peperoni-Pflanzen

Viren stellen eine unsichtbare Gefahr für Peperoni-Pflanzen dar und können erhebliche Schäden verursachen. Häufig vorkommende Viren, die Peperoni-Pflanzen befallen, sind das Jordanvirus, das Tabakmosaikvirus (TMV) und das Tabakätzvirus (TEV). Jede dieser Virusinfektionen manifestiert sich durch spezifische Symptome und erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen, um deren Ausbreitung zu verhindern.

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Jordanvirus

Das Jordanvirus, auch bekannt als Tomato Brown Rugose Fruit Virus, ist eine jüngere, dennoch äußerst gefährliche Bedrohung für Peperoni-Pflanzen. Es zeigt sich durch runde Flecken und Verfärbungen der Früchte und kann bis zu 100 Prozent der Ernte zerstören. Das Virus wird durch kontaminiertes Saatgut, Werkzeuge oder direkten Kontakt mit infizierten Pflanzen übertragen. Verwenden Sie ausschließlich zertifiziert virusfreies Saatgut und sorgen Sie für strenge Hygiene im Garten, um einen Ausbruch zu verhindern.

Tabakmosaikvirus (TMV)

Das Tabakmosaikvirus (TMV) ist weit verbreitet und äußerst ansteckend. Es äußert sich in einem mosaikartigen Muster aus hellen und dunklen Flecken auf den Blättern, verkümmertem Pflanzenwachstum und deformierten Früchten. Das Virus bleibt auf Pflanzenmaterial und Werkzeugen lange aktiv und wird durch mechanischen Kontakt verbreitet. Desinfizieren Sie regelmäßig Gartenwerkzeuge und waschen Sie sich nach dem Umgang mit Pflanzen gründlich die Hände. Blattläuse, die als Vektoren für TMV fungieren, sollten durch geeignete Maßnahmen kontrolliert werden.

Tabakätzvirus (TEV)

Das Tabakätzvirus (TEV) verursacht chlorotische Streifen auf Blättern und Früchten, die oftmals verkümmern und verformt sind. TEV wird hauptsächlich durch Thripse und mechanischen Kontakt übertragen. Setzen Sie insektizide Seifen oder Neemöl ein, um die Insekten zu bekämpfen und achten Sie darauf, saubere Werkzeuge zu verwenden.

Präventionsmaßnahmen

Um Virenbefall vorzubeugen, sind folgende Maßnahmen essentiell:

  • Verwenden Sie zertifiziert virusfreies Saatgut.
  • Desinfizieren Sie regelmäßig Werkzeuge und Hände.
  • Bekämpfen Sie Insektenvektoren wie Blattläuse und Thripse.
  • Entfernen Sie infizierte Pflanzen schnellstmöglich.
  • Halten Sie genügend Abstand zwischen den Pflanzen.

Durch konsequente Anwendung dieser Maßnahmen erhöhen Sie die Chancen, Ihre Peperoni-Pflanzen gesund und produktiv zu halten.

Pilzkrankheiten: Häufige Übeltäter in feuchten Umgebungen

Pilzkrankheiten sind ein ernstzunehmendes Problem bei der Kultivierung von Peperoni-Pflanzen, besonders in warmen und feuchten Umgebungen. Pilzsporen werden meist durch Wind, Wasser oder den Boden verbreitet.

Umfallkrankheit

Die Umfallkrankheit wird häufig durch Pythium-, Phytophthora– oder Rhizoctonia-Arten verursacht und befällt hauptsächlich junge Sämlinge. Ein Merkmal dieser Krankheit ist das plötzliche Welken der Sämlinge in Bodennähe, was meist in feucht-kühler und schlecht belüfteter Umgebung auftritt. Verwenden Sie gut drainierte Böden und vermeiden Sie Überwässerung, um einem Befall vorzubeugen.

Anthraknose

Anthraknose, verursacht durch Pilze der Gattung Colletotrichum, führt zu dunklen, eingesunkenen Läsionen auf Früchten, Blättern und Stängeln. Diese Krankheit kann sich in feuchten Umgebungen schnell ausbreiten und erhebliche Ernteverluste verursachen. Entfernen Sie regelmäßig infizierte Pflanzenteile und setzen Sie bei Bedarf natürliche Fungizide ein.

Echter Mehltau

Echter Mehltau tritt besonders bei warmem, trockenem Wetter auf und zeigt sich als weißer, pulverförmiger Belag auf den Blattoberseiten. Diese Pilzerkrankung kann zu Blattabwurf und verkümmertem Wachstum führen. Sorgen Sie für gute Luftzirkulation rund um die Pflanzen und vermeiden Sie Überwässerung. Bei Bedarf können natürliche Fungizid-Sprays eingesetzt werden.

Phytophthora-Wurzelfäule

Phytophthora-Wurzelfäule wird durch den bodenbürtigen Erreger Phytophthora capsici verursacht und befällt die Wurzeln der Peperoni-Pflanzen. Symptome sind braune Blattflecken und das Absterben der Pflanze. Pflanzen Sie in gut drainierten Beeten, verwenden Sie Töpfe oder Hochbeete und halten Sie den Boden trocken, um die Ausbreitung zu verhindern.

Vorbeugende Maßnahmen

Um den Befall mit Pilzkrankheiten zu reduzieren, sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  • Verwenden Sie gut drainierende Böden.
  • Sorgen Sie für eine gute Belüftung rund um die Pflanzen.
  • Entfernen Sie regelmäßig erkrankte Pflanzenteile.
  • Verwenden Sie natürliche Fungizide bei Befallsverdacht.
  • Wählen Sie resistente Pflanzenarten und praktizieren Sie Fruchtfolge.

Schädlinge: Klein, aber zerstörerisch

Schädlinge können Peperoni-Pflanzen erheblich schaden und verschiedene Krankheiten übertragen, die das Wachstum und die Produktivität stark beeinträchtigen können. Besonders betroffen sind unterernährte und geschwächte Pflanzen.

Blattläuse

Blattläuse sind winzige Insekten, die insbesondere in Gewächshäusern und bei Trockenheit auftreten. Sie saugen Pflanzensaft, was zu Verkrüppelungen der Pflanzen und Honigtau führt, der den Befall durch Rußtaupilze begünstigt. Setzen Sie Marienkäfer als natürliche Feinde ein oder sprühen Sie die Pflanzen mit Wasser ab.

Weiße Fliegen

Weiße Fliegen treten unter warmen, trockenen Bedingungen auf und verursachen durch ihren Honigtau klebrige Beläge auf den Blättern. Gelbtafeln zur Anlockung und Schlupfwespen zur biologischen Bekämpfung sind effektive Maßnahmen.

Spinnmilben

Spinnmilben sind sehr kleine Spinnentiere, die hauptsächlich bei trockener und heißer Witterung auftreten. Sie saugen Zellsaft und hinterlassen feine Gespinste und helle Sprenkel auf den Blättern. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit, indem Sie die Pflanze in transparente Plastikbeutel einhüllen, oder setzen Sie Raubmilben zur natürlichen Bekämpfung ein.

Thripse

Thripse sind sehr kleine, schmale Insekten, die den Pflanzensaft aus den Blättern saugen und silbrig-schimmernde Flecken hinterlassen. Blautafeln zur Anlockung und der Einsatz von Raubmilben sind empfohlene Maßnahmen.

Schnecken

Schnecken sind besonders in feuchten Bedingungen aktiv und können erhebliche Schäden an jungen Peperoni-Pflanzen verursachen. Streuen Sie Barrieren aus Asche oder Sägespänen um die Pflanzen herum und fördern Sie die Ansiedlung natürlicher Feinde wie Igel und Vögel.

Indem Sie vorbeugende Maßnahmen wie das Anlocken natürlicher Feinde und das Vermeiden von Überdüngung umsetzen sowie direkte Bekämpfung durch geeignete Mittel nutzen, können Sie die Schädlinge effektiv in Schach halten und Ihre Peperoni-Pflanzen gesund erhalten.

Bilder: DUANGJAN JITMART / Shutterstock