Zuckerhut

Zuckerhut anbauen: So gelingt die Ernte im eigenen Garten

Der Zuckerhut, eine Salatsorte mit leicht bitterem Geschmack, ist eine Bereicherung für jeden Gemüsegarten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte des Zuckerhutanbaus, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Wuchs
Blattrosette, fester Kopf
Blattfarbe icon
Blattfarbe
Hellgrün bis hellgelb
Blattform icon
Blattform
Länglich, oval
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Licht
Sonnig
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Bodenart
Humos, gut durchlässig
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Blätter

Die Blätter des Zuckerhuts (auch als Fleischkraut oder Herbstchicorée bekannt) sind groß, länglich und oval geformt. Ihre Farbe reicht von hellgrün bis hellgelb. Der Zuckerhut bildet zunächst eine Blattrosette, aus der sich später ein länglicher, gut geschlossener und fester Kopf entwickelt. Die matte Oberfläche der Blätter ist mit der Struktur des Römersalats vergleichbar.

Ähnlich wie andere Chicorée-Arten hat auch der Zuckerhut einen leicht bitteren Geschmack, der durch den Bitterstoff Lactucopikrin entsteht. Dieser Stoff fördert die Aktivität der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase, was die Verdauung unterstützt. Interessanterweise nimmt die Bitterkeit mit dem Alter der Pflanze zu, kann jedoch durch leichte Nachtfröste reduziert werden.

Welcher Standort ist geeignet?

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Blüte der Zichorie (Cichorium intybus), auch bekannt als Zuckerhut.
Foto: Rasbak | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Zuckerhut bevorzugt tiefgründige Böden, da er Pfahlwurzeln mit wenigen Seitenwurzeln ausbildet. Ideal ist ein sonniger, windgeschützter Standort mit humosem und gut durchlässigem Boden. Trotz seiner Anspruchslosigkeit gedeiht Zuckerhut unter bestimmten Bedingungen am besten.

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Wichtige Standortmerkmale:

  • Tiefgründige Böden für die Pfahlwurzeln
  • Sonnige und windgeschützte Lage
  • Humoser, gut durchlässiger Boden

Ein Anbau in Mischkultur ist möglich, z.B. mit Erbsen, Kopfsalat, Tomaten, Möhren oder Pastinaken. Der Zuckerhut kann gut nach Hülsenfrüchtlern wie Bohnen und Erbsen angebaut werden, um den Boden mit Stickstoff anzureichern. Wenn Sie den gleichen Standort beibehalten möchten, ist eine Anbaupause von drei Jahren ratsam, um Krankheiten zu vermeiden.

Für die Aussaat:

  • Direkt zwischen Mitte Juni und Mitte Juli ins Freiland säen
  • Pflanzabstand von circa 30 cm zwischen den Pflanzen und 40 cm zwischen den Reihen einhalten
  • Eine Pflanzdichte von 10 Pflanzen pro Quadratmeter ist ideal

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Zuckerhut-Sorten, die sich durch Geschmack, Erntezeitpunkt und Frosthärte unterscheiden.

‚Jupiter F1‘:

Diese robuste und ertragreiche Sorte hat hellgrüne Blätter und eignet sich für eine frühe Ernte von Juli bis September. Der Geschmack ist leicht nussig, und die Sorte ist gut lagerfähig.

‚Nettuno TT‘:

Dieser Zuckerhut verträgt leichte Fröste und ist kompakt sowie schnellwüchsig. Er kann etwa 90 Tage nach der Aussaat, zwischen September und November, geerntet werden. Die Sorte hat eine knackige, aromatische Textur mit einer leicht süßlichen Note.

‚Auslese‘:

Diese Sorte ist frosthart bis -4°C und kann dichter gepflanzt werden. Die saftig grünen Blätter und die gute Lagerfähigkeit machen sie besonders attraktiv. Die Erntezeit liegt zwischen September und November, bei milden Temperaturen auch bis Dezember.

Zuckerhut richtig pflanzen

Zuckerhut kann zwischen Mitte Juni und Mitte Juli direkt ins Freiland ausgesät werden. Ein Pflanzabstand von circa 30 cm zwischen den Pflanzen und 40 cm zwischen den Reihen ist optimal. Wer eine frühere Ernte anstrebt, kann die Samen ab Mitte Mai vorkeimen lassen. Setzen Sie die Jungpflanzen dann im Juni ins Beet.

Eine Keimtemperatur von 20 bis 25 °C ist ideal, die Keimdauer beträgt etwa acht Tage. Da der Zuckerhut Pfahlwurzeln ausbildet, sollten vorgezogene Pflanzen frühzeitig vereinzelt werden. Setzen Sie die Keimlinge ins Freiland, wenn sie zwei Blätter haben, spätestens aber nach vier Wochen. Unzureichender Kälteschutz kann zum Schießen führen, weshalb ein Abdecken im Frühjahr mit Folie oder Vlies ratsam ist.

Zuckerhut pflegen

Der Zuckerhut ist während der Vegetationsphase eine anspruchslose Pflanze. Regelmäßiges Gießen ist besonders in Trockenperioden wichtig. Ziehen Sie Bewässerungsgräben, um Überwässerung zu vermeiden.

Regelmäßiges Jäten hält das Unkraut fern, das sonst Nährstoffe und Wasser entzieht. Auf gut versorgten Böden ist keine zusätzliche Düngung erforderlich. Ein Rückschnitt oder spezielle Düngergaben sind ebenfalls nicht notwendig.

Zuckerhut-Salate können je nach Sorte Frosttemperaturen bis zu -6 °C vertragen. Eine Überwinterung im Gewächshaus oder unter Folie kann die Erntezeit verlängern.

Krankheiten & Schädlinge

Blattläuse sind die häufigsten Schädlinge, die den Zuckerhut befallen. Besonders gefährlich ist die Salatwurzellaus, die an den Wurzeln saugt und die Pflanze schwächt. Ein Indikator für einen Lausbefall können Ameisen sein, die von den Honigtauausscheidungen der Läuse angelockt werden. Weitere Schädlinge sind Schnecken und Wurzelfliegen.

Typische Krankheiten sind Echter Mehltau, Alternaria und Grauschimmel. Echter Mehltau tritt bei trockener Witterung auf, Alternaria bevorzugt feuchte Bedingungen im Herbst, und Grauschimmel kann das ganze Jahr über auftreten, insbesondere bei schwachen Pflanzen oder nach zu starker Düngung.

Vorbeugende Maßnahmen und regelmäßige Kontrollen können helfen, die Gesundheit Ihrer Pflanzen zu erhalten und Ernteverluste zu minimieren.

Verwendung

Zuckerhut ist vielseitig verwendbar, sowohl roh als auch gegart. Roh kann er in Salatmischungen genossen werden. Um die Bitterkeit zu reduzieren, legen Sie die Blätter in lauwarmes Wasser oder verwenden Sie ein Joghurtdressing. Gegart bietet Zuckerhut eine herzhafte Note, egal ob in der Pfanne, gedünstet oder überbacken.

Lagerung

Frisch geernteter Zuckerhut lässt sich gut lagern. Entfernen Sie einen Teil der Wurzel und die unteren Blätter, um die Haltbarkeit zu verlängern. Lagern Sie den Zuckerhut an einem kühlen, dunklen Ort, um ihn bis Mitte Februar frisch zu halten. In feuchter Erde oder Sand eingelagert, kann der Zuckerhut sogar bis ins Frühjahr hinein aufbewahrt werden.

Zuckerhut ist kalorienarm und reich an Kalium, Folsäure, Zink und Vitaminen der Gruppen A, B und C. Der Bitterstoff Lactucopikrin fördert die Verdauung, indem er die Aktivität der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase anregt.

Häufig gestellte Fragen

Wie wurde der Name ‚Zuckerhut‘ für diese Salatsorte gewählt?

Der Name ‚Zuckerhut‘ leitet sich von der kegelförmigen Wuchsform ab, die entfernt an einen traditionellen Zuckerhut erinnert. Geschmacklich gibt es jedoch keine Gemeinsamkeiten; der Zuckerhut hat eine leicht bittere Note, ähnlich wie Chicorée.

Kann Zuckerhut auch während leichter Fröste geerntet werden?

Ja, bestimmte Sorten wie ‚Nettuno TT‘ und ‚Auslese‘ vertragen leichte Fröste bis -4 °C. Das Aussetzen der Pflanzen an leichte Nachtfröste kann sogar den bitteren Geschmack etwas mildern, was die Verwendung in Salaten angenehmer macht.

Welche spezielle Verwendungsmöglichkeiten gibt es für Zuckerhut in der Küche?

Zuckerhut kann nicht nur als Salat roh verzehrt werden, sondern auch vielseitig gegart werden. Er eignet sich gut zum Dünsten, Gratinieren oder als Beilage. Eine besonders schmackhafte Variante ist ein Zuckerhut-Gemüseauflauf, der mit Käse überbacken wird.

Gibt es historische Hinweise auf den Zuckerhut als Lagergemüse?

Ja, Zuckerhut war traditionell ein typisches Lagergemüse, das vor allem im Winter für frischen Salat sorgte. Aufgrund seiner guten Lagerfähigkeit kann er auch Wochen nach der Ernte noch roh verzehrt werden. Früher wurde er oft in feuchter Erde oder Sand im Keller bis ins Frühjahr hinein gelagert.

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