Zuckererbsen ernten: So gelingt die perfekte Ernte
Frisch geerntete Zuckererbsen bestechen durch ihren süßen Geschmack und ihre Vielseitigkeit in der Küche. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung zum Anbau, zur Ernte und zur Verwendung von Zuckererbsen.
Zeitpunkt der Ernte
Der ideale Zeitpunkt zur Ernte von Zuckererbsen ist erreicht, wenn die Hülsen frischgrün und durchscheinend sind und sich die Erbsen im Inneren deutlich abzeichnen, aber noch klein und zart sind. Dieser Zustand tritt in der Regel etwa drei Monate nach der Aussaat ein und kann je nach Wetterbedingungen und Sorte zwischen Ende Mai und September variieren. Ernten Sie regelmäßig, mindestens ein- bis zweimal pro Woche, um die Pflanze zur Bildung neuer Hülsen anzuregen. Achten Sie darauf, die Schoten vorsichtig von der Pflanze abzuziehen, um keine Schäden zu verursachen. Zuckererbsen schmecken frisch am besten, daher sollten sie möglichst rasch nach der Ernte verzehrt werden, da sich binnen ein bis zwei Tagen der Zucker in Stärke umwandelt und die Qualität der Schoten beeinträchtigt.
Erntemethode
Gehen Sie beim Ernten der Zuckererbsen behutsam vor, um die Pflanze nicht zu verletzen. Sie können die Hülsen am besten ernten, indem Sie sie mit Daumen und Zeigefinger am Stielansatz greifen und vorsichtig abdrehen oder abknipsen. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist der frühe Morgen, wenn die Pflanzen noch kühl und knackig sind. Achten Sie darauf, die Zuckererbsen sofort nach der Ernte kühl zu lagern oder zu verarbeiten, um ihre beste Qualität zu bewahren.
Lagerung
Sollten Sie die Zuckererbsen nicht sofort verwenden, können Sie sie für kurze Zeit im Kühlschrank aufbewahren. Wickeln Sie die frischen Hülsen in ein feuchtes Tuch und legen Sie sie ins Gemüsefach. So bleiben sie drei bis fünf Tage frisch. Für eine längere Lagerung empfiehlt es sich, die Zuckererbsen kurz zu blanchieren und dann einzufrieren. Verpacken Sie die Erbsen in luftdichten Behältern oder Gefrierbeuteln, um Gefrierbrand zu vermeiden. Eine alternative Methode zur Haltbarmachung ist das Einkochen oder Trocknen. Getrocknete Zuckererbsen können in luftdichten Behältern an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden, um ihre Qualität zu bewahren.
Sorten von Zuckererbsen
Zuckererbsen sind in vielen Sorten erhältlich, die sich durch unterschiedliche Wuchshöhen, Ertragsmengen und spezifische Eigenschaften auszeichnen. Um den optimalen Anbau zu gewährleisten, wählen Sie die Sorte, die am besten zu Ihren Bedürfnissen und Ihrem Anbaustandort passt. Hier sind einige empfehlenswerte Sorten:
- ‚Norli‘: Diese Sorte ist ertragreich und kleinwüchsig, was sie ideal für den Anbau auf Balkon oder Terrasse macht. Sie benötigt keine Rankhilfe.
- ‚Ambrosia‘: Eine mittelfrühe, deutsche Sorte mit hohen Erträgen und großen, geschmackvollen Körnern.
- ‚Halbhoch Normand‘: Bekannt für ihre frühen Erträge, bildet diese Sorte hellgrüne Schoten und gelbe Körner aus. Sie ist halbhoch wachsend.
- ‚Vroege Hendriks‘: Diese robuste, sehr frühe Sorte erreicht eine Wuchshöhe von 120 bis 170 Zentimetern.
- ‚Shiraz‘: Erkennbar an ihren roten Hülsen und Blüten, ist diese Sorte besonders dekorativ, schmeckt jedoch weniger süß als grüne Sorten.
- ‚Golden Sweet‘: Mit dekorativen violetten Blüten und gelben Hülsen bietet diese Sorte nicht nur einen hohen Ertrag, sondern auch optische Highlights im Garten.
- ‚Schweizer Riesen‘: Eine starkwüchsige Sorte, die bis zu 2 Meter hoch wird und sehr große Hülsen entwickelt – ideal für hohe Erträge.
Berücksichtigen Sie die spezifischen Anforderungen der einzelnen Sorten, wie etwa die Notwendigkeit einer Rankhilfe, um sicherzustellen, dass Ihre Zuckererbsen optimal gedeihen.
Krankheiten und Schädlinge
Zuckererbsen werden häufig von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen, die ihre Vitalität und Ernteerträge beeinträchtigen können. Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Ihre Pflanzen zu schützen:
Pilzkrankheiten
- Echter Mehltau: Diese Pilzkrankheit äußert sich durch einen weißlichen, mehlartigen Belag auf Blättern, Stängeln und Blüten. Pflanzen Sie Ihre Zuckererbsen an einem sonnigen Standort und gießen Sie sie am Morgen, um die Feuchtigkeit auf den Blättern zu reduzieren.
- Falscher Mehltau: Bei dieser Pilzerkrankung erscheinen helle Flecken auf den Blattoberseiten und ein gräulicher Belag auf den Unterseiten. Sorgen Sie für einen gut durchlüfteten Standort und entfernen Sie befallene Blätter sofort.
- Brennfleckenkrankheit: Diese Krankheit zeigt sich durch hellbraune Flecken mit dunklen Punkten auf Blättern und Hülsen. Vermeiden Sie übermäßige Blattnässe und wechseln Sie die Anbaufläche, um den Boden vor erneutem Pilzbefall zu schützen.
Tierische Schädlinge
- Erbsenwickler: Die Larven dieses Schädlings fressen Löcher in die Hülsen. Bauen Sie die Pflanzen an windoffenen Lagen an und verwenden Sie bei Bedarf ein Schutznetz.
- Erbsenthritse: Diese Schädlinge verursachen silbrig glänzende Hülsen und verformen die Blüten. Umgraben im Herbst kann hilfreich sein.
- Erbsenkäfer und Erbsenblattlaus: Diese Insekten können die Pflanzen erheblich schädigen. Halten Sie Ihre Pflanzen gesund und widerstandsfähig durch optimale Anbaubedingungen. Bei starkem Befall sind biologische Schädlingsbekämpfungsmittel eine umweltschonende Option.
Eine Kombination aus gesunder Fruchtfolge, guter Belüftung der Anbaufläche und sorgfältigem Monitoring Ihrer Pflanzen kann viele dieser Schädigungen effektiv verhindern.
Verwendung
Zuckererbsen erfreuen sich in der Küche aufgrund ihrer Vielseitigkeit großer Beliebtheit. Sie haben die Möglichkeit, Zuckererbsen auf verschiedene Weisen zu genießen, und jede Methode bringt den süßlichen Geschmack des Gemüses voll zur Geltung:
- Rohverzehr: Besonders junge und zarte Hülsen sind ideal zum Rohverzehr und können direkt als knackiger Snack gegessen werden. Sie eignen sich auch hervorragend als Zutat in Salaten.
- Blanchieren und Einfrieren: Um Zuckererbsen für längere Zeit zu lagern, können Sie diese blanchieren und anschließend einfrieren. Dadurch bewahren Sie sowohl den Geschmack als auch die knackige Konsistenz.
- Kochen und Dämpfen: Zuckererbsen lassen sich in vielen warmen Gerichten integrieren. Sie können in Suppen, Eintöpfen und Pfannengerichten verwendet werden und sind eine leckere Beilage zu Hauptgerichten.
- Braten: Eine schnelle und einfache Zubereitungsmethode ist das Braten der Zuckererbsen in etwas Öl oder Butter. Braten Sie die Schoten kurz an, um ihre natürliche Süße und Knackigkeit hervorzuheben.
Mit diesen vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten können Sie Zuckererbsen in Ihren täglichen Speiseplan integrieren und von ihrem süßlichen Geschmack und ihren wertvollen Nährstoffen profitieren.