Trockenheit ist oberstes Gebot bei der Samenernte
Eine Zitronenmelisse bildet ihre Samen aus in 2 Millimeter kleinen Klausen. Dabei handelt es sich um eine Zerfallfrucht, wie sie typisch ist für Lippenblütler. Die Samen darin sind erst dann reif, wenn die Klause sich braun färbt. In den Tagen vor der Samenernte sollte es nicht geregnet haben, denn nasse Samen schimmeln schneller. So machen Sie es richtig:
- die braunen Samenkapseln abpflücken
- mit einem Messer oder den Fingern öffnen
- die Samen herausnehmen und einige Tage auf Küchenpapier trocknen
Bis zur Aussaat wird das Saatgut aufbewahrt in einem Glas mit Schraubverschluss. Geben Sie noch ein Stück Papier dazu, das Restfeuchtigkeit aufnimmt. Dunkel und kühl gelagert, sind die Samen über 3 Jahre haltbar. Die Beschriftung nicht vergessen.
Fachgerechte Vorbereitung hebt die Keimlaune – so geht es
Die Samen von Zitronenmelisse geben sich heikel hinsichtlich ihres Keimverhaltens. Dieses Manko macht sich im Rahmen einer Direktaussaat drastischer bemerkbar, als bei der Anzucht hinter Glas. Keimquoten weit unter 50 Prozent sind selbst im mustergültig vorbereiteten Beet keine Seltenheit. Mit der folgenden Vorbehandlung heben Sie die Keimlaune von Samen spürbar:
- Saatgut für 18-24 Stunden vorquellen auf angefeuchtetem Filterpapier
- alternativ einweichen im Wasserbad, belüftet durch eine Aquariumpumpe
- das klebrige Saat mit Talkumpuder aus der Drogerie bestreuen
An dieser Stelle können Sie die Vorbehandlung beenden, indem die Samen mit einem Föhn handwarm getrocknet werden bis zur Streufähigkeit. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, füllt das feuchte Saatgut in eine Plastiktüte. Diese kommt für eine Woche ins Gemüsefach des Kühlschranks. Bei den Samen der Zitronenmelisse handelt es sich zwar nicht um Kaltkeimer, diese Stratifizierung trägt gleichwohl zur Abhärtung bei.
Tipps & Tricks
Die Unwägbarkeiten einer Direktaussaat ins Beet, werden nicht nur im Rahmen der perfekten Vorbehandlung reduziert. Erfahrene Hobbygärtner säen Melisse im August oder September. Im gleichen Jahr findet zwar keine Ernte statt, im Gegenzug starten erstklassig etablierte Jungpflanzen ab April in die nächste Saison.
GTH