Zimmerpflanzen

Schädlinge im Substrat von Zimmerpflanzen erkennen und bekämpfen

Unerwünschte Gäste in der Blumenerde können Ihren Zimmerpflanzen erheblichen Schaden zufügen. Dieser Artikel beschreibt die häufigsten Schädlinge, ihre Erkennungsmerkmale und gibt Tipps zur effektiven Bekämpfung.

Einschleppungswege von Schädlingen in die Erde

Schädlinge gelangen auf verschiedenen Wegen in die Erde unserer Zimmerpflanzen:

Einkauf und Transport

Oftmals werden Schädlinge bereits beim Kauf im Gartencenter oder Baumarkt mit den Pflanzen und dem Substrat eingeschleppt. Da Larven und Eier häufig sehr klein sind, sollten Sie neue Pflanzen sorgfältig inspizieren, isolieren und abbrausen. Manche Hobbygärtner ersetzen die Erde der neu erworbenen Pflanzen, um einem Schädlingsbefall vorzubeugen.

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Minderwertige Blumenerde

Minderwertige Blumenerde, die nicht ausreichend sterilisiert wurde, kann ebenfalls Schädlinge wie Trauermücken oder Springschwänze enthalten. Diese fühlen sich in organisch reicher Erde besonders wohl. Achten Sie daher auf hochwertige, gut aufbereitete Pflanzenerde, um das Risiko eines Schädlingsbefalls zu minimieren.

Umwelteinflüsse

Schädlinge können auch durch geöffnete Fenster, Haustiere oder Kleidung nach Gartenarbeiten in die Wohnung gelangen. Insekten, die vom Wind hereingetragen oder von Tieren mitgebracht werden, finden so ebenfalls ihren Weg in Ihre Pflanzenerde.

Bewässerung und Pflegefehler

Fehler bei der Pflanzenpflege, wie zu häufiges Gießen, schaffen feuchte Bedingungen, die Schädlinge begünstigen. Lassen Sie die obere Erdschicht zwischen den Bewässerungen antrocknen, um optimale Bedingungen für die Pflanze zu schaffen und Schädlinge fernzuhalten.

Vorbeugende Maßnahmen

Folgende Maßnahmen helfen, Schädlinge in der Erde zu verhindern:

  • Neue Pflanzen inspizieren und isolieren
  • Hochwertige, sterile Blumenerde verwenden
  • Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und des Substrats
  • Angepasste Bewässerung an die Bedürfnisse der Pflanze

Trauermücken: Erkennung und Bekämpfung

Trauermücken sind kleine, schwarze Fliegen, die feuchte Blumenerde bevorzugen. Sie legen dort ihre Eier ab, aus denen Larven schlüpfen, die dann die Wurzeln der Pflanzen schädigen.

Erkennung eines Trauermückenbefalls

Ein Befall zeigt sich durch aufsteigende kleine schwarze Fliegen beim Gießen oder Bewegen der Pflanzen. In der Erde können die schmutzig-weißen Larven vorkommen. Besonders Jungpflanzen und Stecklinge sind gefährdet.

Bekämpfungsschritte bei einem Befall

  1. Gießrhythmus anpassen: Reduzieren Sie das Gießen und lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Bewässerungen antrocknen.
  2. Isolierung befallener Pflanzen: Stellen Sie befallene Pflanzen getrennt von anderen auf, um eine Ausbreitung zu verhindern.
  3. Gelbtafeln einsetzen: Diese locken die erwachsenen Fliegen an, die dann an der klebrigen Oberfläche haften bleiben.
  4. Nematoden verwenden: Nematoden bekämpfen die Larven in der Erde auf natürliche Weise und sind unschädlich für Mensch und Tier.
  5. Umtopfen: Tauschen Sie das Substrat bei starkem Befall vollständig aus und reinigen Sie den Pflanzentopf gründlich.

Einige Hausmittel wie das Einstecken von Streichhölzern in die Erde oder das Verwenden von Kaffeesatz können ebenfalls unterstützend wirken.

Springschwänze: Erkennung und Bekämpfung

Springschwänze sind kleine, weißliche Insekten mit einem Sprungapparat, der sie bei Störung in die Höhe springen lässt. In der Regel sind sie nützlich, können aber bei hohem Befall Schäden an Wurzeln verursachen.

Springschwänze erkennen

Springschwänze bevorzugen feuchte Erde und sind besonders beim Gießen aktiv. Sie springen an der Erdoberfläche umher und leben in den oberen 10 Zentimetern der Erde.

Springschwänze bekämpfen

  1. Untertauchen der Pflanzen: Tauchen Sie den Wurzelballen in Wasser. Die Insekten schwimmen an die Oberfläche und können entfernt werden.
  2. Trockenheit schaffen: Lassen Sie die Erde gut austrocknen, um die Vermehrung der Springschwänze zu verhindern.
  3. Raubmilben einsetzen: Diese natürlichen Feinde der Springschwänze helfen, die Population zu regulieren.
  4. Regelmäßige Kontrolle: Entfernen Sie faulende Pflanzenteile, um die Nahrung der Springschwänze zu reduzieren.

Wurzelmilben: Erkennung und Bekämpfung

Wurzelmilben sind schwer erkennbar und verstecken sich in der Erde, wo sie die Wurzeln Ihrer Pflanzen angreifen. Sie verursachen kränkliche und schwache Pflanzen, da die Nährstoffaufnahme eingeschränkt wird.

Erkennung eines Wurzelmilbenbefalls

Typische Anzeichen sind vergilbte oder abfallende Blätter und eingeschränktes Wachstum trotz unveränderter Pflegebedingungen.

Bekämpfung von Wurzelmilben

  1. Pflanze austopfen: Nehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf.
  2. Erde entfernen: Entfernen Sie die lockere Erde und reinigen Sie die Wurzeln unter fließendem Wasser.
  3. Wurzeln abwaschen: Waschen Sie die Wurzeln gründlich.
  4. Pflanzgefäß reinigen: Säubern Sie den Pflanztopf gründlich.
  5. Sterilisierte Erde verwenden: Topfen Sie die Pflanze in frische, sterilisierte Erde um.

Ein Wermuttee-Gießen kann helfen, verbleibende Wurzelmilben abzutöten.

Lilienhähnchen: Erkennung und Bekämpfung

Das Lilienhähnchen ist leicht an seinem leuchtend roten Körper zu erkennen. Diese Käfer befallen besonders gerne Lilien, aber auch andere Zierpflanzen und Küchenkräuter. Die Larven entwickeln sich in der Erde.

Erkennung eines Befalls

Ein Befall ist an großflächig angefressenen und skelettierten Blättern zu erkennen. Die Käfer sind etwa 6 bis 8 mm groß und leicht zu identifizieren.

Bekämpfungsmethoden

  1. Absammeln der Käfer und Larven: Sammeln Sie regelmäßig die Käfer und Larven ab.
  2. Abspritzen mit Wasser: Besprühen Sie die Pflanzen mit einem gezielten Wasserstrahl, um die Käfer zu entfernen.
  3. Hausmittel: Besprühen Sie die Pflanzen mit einer Mischung aus Wasser, Seife und Spiritus.
  4. Natürliche Feinde einsetzen: Setzen Sie Nützlinge wie Schlupfwespen ein, die die Eier und Larven des Lilienhähnchens parasitieren.
  5. Neem-Produkte: Verwenden Sie Neemölpräparate gemäß den Anweisungen.

Durch diese Maßnahmen können Sie den Lilienhähnchenbefall effektiv kontrollieren.

Bilder: Amelia Martin / Shutterstock