Häufige Zimmerpflanzen-Krankheiten erkennen und behandeln
Zimmerpflanzen sind anfällig für verschiedene Krankheiten, die durch Pilze, Bakterien oder Viren verursacht werden können. Dieser Artikel stellt häufige Zimmerpflanzenkrankheiten, ihre Symptome und Behandlungsmöglichkeiten vor, um Ihnen bei der Gesunderhaltung Ihrer Pflanzen zu helfen.
Häufige Zimmerpflanzenkrankheiten
Zimmerpflanzen können von einer Vielzahl von Krankheiten betroffen sein, die überwiegend durch Pilze, aber auch durch Bakterien und seltene Viren verursacht werden. Hier sind einige der häufigsten Krankheiten, die Ihre pflanzlichen Mitbewohner befallen können:
- Echter Mehltau: Dieser Pilz zeichnet sich durch einen weißen, pudrigen Belag auf den Blättern aus. Besonders häufig tritt er bei trockenem Wetter und starker Sonneneinstrahlung auf.
- Falscher Mehltau: Im Gegensatz zu Echtem Mehltau zeigt sich dieser Pilz auf den Blattunterseiten als grau-blauer Belag. Auf den Blattoberseiten entstehen gelbe bis rötliche Flecken.
- Rußtau: Diese Krankheit erscheint als schwarzer, rußartiger Belag, der oft nach Schädlingsbefall auftritt. Saftabsonderungen der Schädlinge fördern das Pilzwachstum.
- Grauschimmel (Grauschimmelfäule): Dieser Pilz äußert sich durch einen grauen, staubigen Belag und tritt häufig an geschwächten oder verletzten Pflanzen auf.
- Wurzelfäule: Übermäßige Feuchtigkeit und unzureichende Bodenbelüftung führen zu dieser Krankheit, die das Verrotten der Wurzeln verursacht.
- Blattfleckenkrankheit: Verursacht durch verschiedene Pilzarten, zeigt sich diese Krankheit durch dunkelbraune oder schwarze Flecken auf den Blättern.
- Chlorose: Diese Krankheit wird durch einen Nährstoffmangel ausgelöst, der zu einer gelben Verfärbung der Blätter führt, während die Blattadern grün bleiben.
Um die Gesundheit Ihrer Zimmerpflanzen zu gewährleisten, sollten Sie ein ausgewogenes Gießverhalten, regelmäßige Lüftung und die Vermeidung von Staunässe sicherstellen.

Echter Mehltau bevorzugt warme, trockene Bedingungen und zeigt einen weißen Belag
Echter Mehltau
Echter Mehltau ist eine weit verbreitete Pilzkrankheit, die insbesondere trocken-warme Bedingungen bevorzugt. Typischerweise zeigt sich der Befall durch einen weißen, mehlig-pudrigen Belag, der zunächst auf den Blattoberseiten erscheint. Befallene Blätter rollen sich oft ein, verfärben sich braun und fallen schließlich ab.
Ursachen und Symptome
Echter Mehltau tritt häufig bei bestimmten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen auf. Besonders anfällig sind Pflanzen, die zu trocken stehen oder übermäßig mit Stickstoff gedüngt wurden. Die Krankheit kann sich durch Wind oder Spritzwasser schnell verbreiten.
Symptome umfassen:
- Weißer, mehliger Belag auf den Blättern und anderen Pflanzenteilen
- Einrollen und Abfallen der Blätter
- Verfärbung der Blätter in braun
Behandlung von Echtem Mehltau

Hausmittel wie Milch-Wasser-Mischung helfen effektiv gegen Echten Mehltau
Um den Pilz erfolgreich zu bekämpfen, sollten Sie befallene Pflanzenteile großzügig entfernen und entsorgen. Folgende Hausmittel können zur Behandlung verwendet werden:
- Milch-Wasser-Mischung: Mischen Sie ein Teil Milch mit neun Teilen Wasser und sprühen Sie die betroffenen Pflanzenteile mehrmals wöchentlich damit ein.
- Natronlösung: Lösen Sie einen Teelöffel Natron in zwei Litern Wasser und fügen Sie 20 Milliliter Speiseöl hinzu. Sprühen Sie diese Lösung in einem zweiwöchigen Rhythmus.
- Backpulvermischung: Eine Mischung aus einem Liter Wasser, drei Teelöffeln Backpulver, zehn Millilitern Speiseöl und einigen Tropfen Spülmittel kann ebenfalls wirksam sein. Diese Mischung sollten Sie einmal wöchentlich auftragen.
Die Pflanze sollte nach der Behandlung an einen geeigneteren Standort mit weniger direkter Sonneneinstrahlung gestellt werden.
Vorbeugung

Eine ausgewogene Düngung stärkt Pflanzen und schützt vor Echtem Mehltauinfektion
Um einen Befall mit Echtem Mehltau zu verhindern, sollten Sie folgende Maßnahmen beachten:
- Wählen Sie einen Standort mit ausreichender Luftzirkulation und vermeiden Sie übermäßige Sonneneinstrahlung.
- Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig, ohne jedoch Staunässe zu verursachen.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung und vermeiden Sie übermäßige Stickstoffgaben.
Falscher Mehltau
Falscher Mehltau bevorzugt feuchtwarme Bedingungen und befällt vielfältige Pflanzenarten. Die Krankheit manifestiert sich auf den Blattunterseiten als weiß-grauer oder grau-blauer Film. Auf der Blattoberseite können gelbe bis bräunlich-gelbe Flecken auftreten.
Ursachen und Symptome
Die Entwicklung des Falschen Mehltaus wird durch hohe Luftfeuchtigkeit und stehendes Wasser auf den Blättern gefördert. Ein dichter Pflanzenbestand und geschwächte Pflanzen erhöhen ebenfalls das Risiko eines Befalls. Häufig zeigt sich der Falsche Mehltau im Spätsommer oder Frühjahr und kann durch unzureichende Belüftung in geschlossenen Anbauräumen wie Gewächshäusern begünstigt werden.
Symptome umfassen:
- Weiß-grauer bis grau-blauer Belag auf den Blattunterseiten
- Gelbe bis bräunlich-gelbe Flecken auf der Blattoberseite
- Einrollen und Absterben der Blätter
Behandlung von Falschem Mehltau
Um die Ausbreitung zu verhindern, entfernen Sie sofort alle befallenen Blätter mithilfe einer desinfizierten Schere.
Für die weitere Behandlung können Sie folgende Hausmittel verwenden:
Knoblauch-Sud: Schneiden Sie vier Knoblauchzehen klein und übergießen Sie sie mit einem Liter kochendem Wasser. Lassen Sie den Sud abkühlen und besprühen Sie die befallenen Pflanzen alle paar Tage.
Vorbeugung

Vorbeugende Maßnahmen schützen Zimmerpflanzen vor vielen häufigen Krankheiten und Schädlingen
Vorbeugende Maßnahmen umfassen:
- Gute Belüftung, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren
- Gießen von unten, damit das Blattwerk trocken bleibt
- Ausreichender Pflanzabstand, um dichte Pflanzungen zu vermeiden
- Kaliumbetonte Düngung zur Stärkung der Pflanzen

Schädlingsbefall und Pilzerkrankungen beeinträchtigen die Pflanzen erheblich
Rußtau
Rußtau entsteht durch einen Pilz, der sich häufig auf dem Honigtau von Schädlingen wie Blattläusen ansiedelt. Der charakteristische schwarze, rußartige Belag bedeckt Blätter und Stängel, wodurch die Photosynthese beeinträchtigt wird.
Vorbeugung und Behandlung von Rußtau
Vorbeugung:
- Schädlingsbekämpfung: Entfernen Sie Blatt- und Schildläuse schnellstmöglich.
- Reinigung: Wischen Sie Honigtau-Rückstände regelmäßig mit einem feuchten Tuch ab.
- Luftzirkulation: Platzieren Sie die Pflanzen an gut belüfteten Stellen.
Behandlung:
- Beseitigung der Schädlinge: Behandeln Sie die Pflanze gegen die verursachenden Schädlinge.
- Abwischen des Belags: Reinigen Sie die befallenen Pflanzen mit einer milden Seifenlösung oder Wasser und einem weichen Tuch.
- Nachbehandlung: Achten Sie weiterhin auf Schädlinge und stellen Sie die Pflanzen an einen optimalen Standort.

Schwache und verletzte Pflanzen sind besonders anfällig für Grauschimmelfäule
Grauschimmel (Grauschimmelfäule)
Grauschimmel, verursacht durch den Pilz Botrytis cinerea, ist eine weit verbreitete Pilzkrankheit, die eine Vielzahl von Pflanzen befallen kann. Betroffen sind insbesondere schwache oder verletzte Pflanzen.
Symptome
- Braune, faulende Flecken auf Blättern, Blüten und Trieben
- Grauer, pelziger Belag auf den betroffenen Pflanzenteilen
- Welke und abfallende oder vertrocknende Blüten und Knospen
- Ein unangenehmer, schimmeliger Geruch
Ursachen

Eine übermäßige Stickstoffdüngung erhöht das Risiko für Grauschimmel erheblich
Grauschimmel gedeiht besonders gut unter feucht-warmen Bedingungen und bei dichten Pflanzungen mit schlechter Belüftung. Auch eine Überdüngung mit stickstoffreichen Düngemitteln erhöht die Anfälligkeit.
Vorbeugung

Eine gute Pflege und geeignete Standortwahl verhindern das Auftreten von Grauschimmel
- Standortwahl: Sorgen Sie für gute Luftzirkulation und vermeiden Sie zu dichte Bepflanzungen.
- Gießverhalten: Gießen Sie nur die Erde und nicht die Blätter.
- Pflege: Entfernen Sie abgestorbene oder verwelkte Pflanzenteile regelmäßig.
- Düngung: Setzen Sie auf ausgewogene Nährstoffgaben und vermeiden Sie zu stickstoffhaltige Düngemittel.
Behandlung

Das großzügige Entfernen befallener Pflanzenteile ist entscheidend für die Genesung
- Befallene Teile entfernen: Schneiden Sie alle betroffenen Pflanzenteile großzügig ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
- Pflanzen isolieren: Stellen Sie befallene Pflanzen getrennt auf.
- Fungizide: Bei starkem Befall können spezielle Fungizide zum Einsatz kommen.
Wurzelfäule
Wurzelfäule ist eine schwerwiegende Krankheit, die durch Pilze wie Phytophthora und Pythium verursacht wird. Sie betrifft vor allem Pflanzen, deren Wurzeln durch Staunässe oder schlechte Bodenqualität faulen. Typische Symptome sind schlaffe, vergilbte Blätter, ein fauliger Geruch aus dem Substrat und instabile Pflanzen.
Erkennung der Wurzelfäule

Vergilbte Blätter und fauliger Geruch deuten oft auf Wurzelfäule hin
- Vergilbte Blätter: Die Blätter färben sich gelb und welken.
- Fauliger Geruch: Unangenehmer, fauliger Geruch aus dem Wurzelbereich.
- Instabiler Wurzelballen: Die Pflanze steht locker im Topf.
- Braune, matschige Wurzeln: Gesunde Wurzeln sind weiß; befallene Wurzeln sind braun und matschig.
Ursachen

Staunässe durch übermäßiges Gießen fördert die Entstehung von Wurzelfäule
Die Hauptursache ist Staunässe, meist durch übermäßiges Gießen oder einen wasserdichten Topf ohne ausreichende Drainage.
Vorbeugung
- Gießen Sie kontrolliert: Lassen Sie das Substrat zwischen den Wassergaben leicht austrocknen.
- Verwenden Sie durchlässige Erde: Eine Mischung aus Pflanzerde und Perlit kann die Drainage verbessern.
- Topf mit Drainagelöchern: Wählen Sie Töpfe, die überschüssiges Wasser abführen.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie die Wurzeln bei jedem Umtopfen.
Behandlung

Sorgfältige Pflege der Wurzeln fördert die Gesundheit und das Wachstum der Pflanze
- Entfernen der Pflanze aus dem Topf: Nehmen Sie die Pflanze vorsichtig heraus und entfernen Sie die alte Erde.
- Beschneiden der Wurzeln: Schneiden Sie alle faulen oder braunen Wurzeln ab.
- Desinfizieren des Pflanzgefäßes: Reinigen und desinfizieren Sie den Topf gründlich.
- Umtopfen in frisches Substrat: Pflanzen Sie die Pflanze in frische Erde.
- Blattdüngung: Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit einem nährstoffreichen Blattdünger.

Verschiedene Pilzarten und Bakterien verursachen die Blattfleckenkrankheit bei Zimmerpflanzen
Blattfleckenkrankheit
Die Blattfleckenkrankheit wird durch verschiedene Pilzarten wie Alternaria und Septoria verursacht. In manchen Fällen sind auch Bakterien für die Krankheit verantwortlich.
Ursachen und Symptome

Eine schlechte Belüftung erhöht das Risiko von Blattfleckenkrankheit erheblich
Die Krankheit tritt häufig bei übermäßiger Feuchtigkeit auf, besonders in Kombination mit schlechter Belüftung. Verletzungen an den Blättern bieten den Erregern eine Eintrittspforte.
Typische Symptome sind:
- Dunkle, häufig braune oder schwarze Flecken auf den Blättern
- Flecken können von gelben Rändern umgeben sein
- Flecken unterschiedlicher Formen und Größen
- In fortgeschrittenen Stadien können die Flecken zusammenfließen und das Blattgewebe durchlöchern
- Allgemeine Wachstumshemmungen und Blattfall
Vorbeugung

Eine sorgfältige Pflege und Kontrolle verhindert viele Erkrankungen bei Zimmerpflanzen
Um einen Befall zu verhindern, sollten folgende Maßnahmen beherzigt werden:
- Gießen Sie die Pflanzen morgens: So kann überschüssige Feuchtigkeit tagsüber verdunsten.
- Vermeiden Sie das Besprühen der Blätter: Feuchtigkeit fördert das Pilzwachstum.
- Sorgen Sie für gute Belüftung: Ein Standort mit ausreichender Luftzirkulation reduziert die Luftfeuchtigkeit und das Risiko einer Infektion.
- Verwenden Sie durchlässiges Substrat: Staunässe sollte vermieden werden.
- Regelmäßiges Kontrollieren: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Pflanzen auf Anzeichen von Blattflecken und entfernen Sie verdächtige Pflanzenteile sofort.
Behandlung

Das Entfernen befallener Blätter ist der erste Schritt zur Genesung der Pflanze
Sollte Ihre Pflanze dennoch betroffen sein, gehen Sie wie folgt vor:
- Entfernen der befallenen Blätter: Schneiden Sie diese ab und entsorgen Sie sie. Benutzen Sie dabei stets eine desinfizierte Schere.
- Einsatz von Fungiziden: Bei starkem Befall kann ein Fungizid notwendig sein. Achten Sie auf die genaue Dosierung und Anwendungshinweise.
- Standortanpassung: Stellen Sie die Pflanze an einen besser belüfteten Standort und vermeiden Sie Feuchtigkeitsstaus.

Ein Mangel an Chlorophyll verursacht die gelbe Verfärbung der Blätter bei Chlorose
Chlorose
Chlorose ist eine häufige Mangelerscheinung bei Zimmerpflanzen, die durch einen Mangel an Chlorophyll verursacht wird. Die Blätter verfärben sich gelb, während die Blattadern grün bleiben, was den Photosynthese-Stoffwechsel beeinträchtigt.
Ursachen der Chlorose
Chlorose kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:
- Nährstoffmangel: Besonders Eisenmangel ist häufig verantwortlich.
- Hoher pH-Wert: Ein pH-Wert außerhalb des optimalen Bereichs kann die Nährstoffaufnahme behindern.
- Staunässe: Übermäßige Feuchtigkeit kann die Sauerstoffversorgung der Wurzeln verhindern.
- Krankheitserreger: Pilze, Bakterien und Viren können ebenfalls Chlorose verursachen.
Erkennung der Chlorose
Typische Anzeichen sind:
- Gelbfärbung der Blätter, insbesondere zwischen den Blattadern
- Grüne Blattadern bleiben unverändert
- Verzögerung des Wachstums oder Wachstumsstopp
- Früher Blattabwurf und gestörter Fruchtansatz bei Nutzpflanzen
Behandlung von Chlorose
Um Chlorose zu behandeln, sollten Sie die genaue Ursache ermitteln und gezielt darauf reagieren:
- Nährstoffzugabe: Verwenden Sie spezielle Eisen- oder Nährstoffdünger.
- Boden pH-Wert anpassen: Kontrollieren Sie den pH-Wert Ihrer Pflanzenerde.
- Umtopfen: Topfen Sie die Pflanze in frisches, durchlässiges Substrat um.
- Verbesserung der Drainage: Stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanztöpfe ausreichend Drainage haben.
- Optimierung des Gießwassers: Entkalken Sie das Gießwasser, besonders bei kalkempfindlichen Pflanzen.
Langfristige Vorbeugung

Regelmäßige Pflegemaßnahmen verbessern die allgemeine Gesundheit und Vitalität von Zimmerpflanzen
Um eine erneute Chlorose zu vermeiden, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Regelmäßige Düngung: Verwenden Sie ausgewogene Dünger.
- Kontinuierliche Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig.
- Standortwahl: Achten Sie auf eine geeignete Standortwahl.
Mit diesen Maßnahmen können Sie nicht nur die Chlorose bekämpfen, sondern auch die allgemeine Gesundheit und Vitalität Ihrer Zimmerpflanzen fördern.