Zimmerlinde

Zimmerlinde: Pflegetipps für gesunde Pflanzen & prächtige Blüten

Die Zimmerlinde (Sparrmannia africana) ist eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihren großen, weichen Blättern und zarten Blüten begeistert. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege und erläutert die wichtigsten Aspekte für ein gesundes Wachstum.

Wuchs

Die Zimmerlinde, auch als Kapländische Zimmerlinde bekannt, gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). In ihrer Heimat Südafrika kann sie bis zu sieben Meter hoch werden, während sie als Zimmerpflanze bis zu drei Meter erreicht. Diese Höhe kann durch regelmäßigen Rückschnitt kontrolliert werden. Die Zimmerlinde wächst entweder als Strauch oder als Baum, wobei ihre jungen, schnell wachsenden Triebe leicht brechen. Mit zunehmendem Alter verholzen die Triebe und tragen weniger Blätter.

In Zimmerkultur benötigt die Zimmerlinde ausreichendes Licht und bildet zum Winterende oder im Frühjahr weiße Blütendolden. Im Sommer wächst sie besonders schnell und benötigt viel Wasser, wohingegen die Wassergaben im Winter reduziert werden sollten.

Blätter

Die Blätter der Zimmerlinde sind auffallend groß, hell- bis mittelgrün und dicht behaart. Sie können bis zu 20 Zentimeter lang und breit werden und haben eine eckig-herzförmige Gestalt mit buchtig gezähntem Blattrand. Die weiche Textur und die ausgeprägte Nervatur der Blätter tragen zur Zierde der Pflanze bei. Aufgrund ihrer Größe ist eine gleichmäßige Wasserversorgung essenziell.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Zimmerlinde bevorzugt einen hellen, luftigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ideal sind Ost- oder Westfenster, da die Pflanze lichtbedürftig ist, aber keine starke Mittagssonne verträgt. Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius sind optimal, im Winter fördert eine kühlere Umgebung von 10 bis 15 Grad Celsius die Blütenbildung. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und Schutz vor Zugluft sowie Heizkörpernähe sind ebenfalls wichtig.

Im Sommer kann die Zimmerlinde nach draußen gestellt werden, wobei ein windgeschützter, schattiger Platz zu bevorzugen ist. Ein lockeres, nährstoffreiches Substrat wie eine Mischung aus Blumenerde und Kompost ist ideal. Auch Hydrokultur kann angewendet werden.

Blüte

Die Blütezeit der Zimmerlinde reicht normalerweise von November bis Mai. Steht sie konstant kühl und wird im Frühjahr nicht zurückgeschnitten, kann sie sogar ganzjährig blühen. Die weißen, vierzähligen Blüten bilden sich in langstieligen Dolden und haben zahlreiche, gelb-rot gefärbte Staubblätter. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.

Früchte

Nach der Bestäubung bildet die Zimmerlinde kapselförmige Früchte mit stachliger Außenhülle. Diese Früchte bleiben am Fell von Tieren hängen, was zur Verbreitung der Samen beiträgt.

Zimmerlinde pflegen

Zimmerlinden benötigen während der Wachstumsphase von März bis September reichliche Wassergaben, wobei die Erde zwischen den Wassergaben leicht antrocknen sollte, um Staunässe zu vermeiden. Im Winter benötigt die Pflanze weniger Wasser. Hohe Luftfeuchtigkeit ist vorteilhaft, daher ist gelegentliches Besprühen der Blätter sinnvoll.

Ein hoher Nährstoffbedarf erfordert während der Wachstumsphase wöchentliche Düngergaben. Flüssigdünger ist ideal, ergänzt durch Hornspäne für eine konstante Nährstoffversorgung. Im Winter sollte die Düngung auf alle drei Wochen reduziert werden.

Wie pflanze ich richtig um?

Junge Zimmerlinden sollten jährlich im Frühjahr umgetopft werden, da sie viel Platz benötigen. Ältere Pflanzen können alle zwei Jahre umgetopft werden, vorzugsweise nach einem Rückschnitt. Ein stabiles Pflanzgefäß mit Abzugslöchern ist essenziell, um Staunässe zu vermeiden.

Beim Umtopfen wird das neue Pflanzgefäß mit frischer Erde gefüllt, die Wurzeln werden kontrolliert und eventuell beschädigte Teile entfernt. Die Pflanze wird dann in das neue Gefäß gesetzt und das Substrat gut angegossen.

Zimmerlinde richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist notwendig, um die Wuchsfreude der Zimmerlinde zu bändigen. Entweder wird ein radikaler Schnitt vorgenommen, bei dem die Pflanze auf die Hälfte ihrer bisherigen Länge gekürzt wird, oder es werden einzelne Triebe eingekürzt, um die Form zu behalten. Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr.

Zimmerlinde vermehren

Die Vermehrung der Zimmerlinde kann durch Aussaat oder Kopfstecklinge erfolgen. Im Frühjahr oder Sommer werden etwa 15 Zentimeter lange Triebe abgeschnitten und die Blätter um zwei Drittel gekürzt. Diese Stecklinge werden in ein Pflanzgefäß mit einem Sand-Torf-Gemisch gesetzt oder in Wasser gestellt, um die Wurzelbildung zu beobachten. Nach erfolgreicher Bewurzelung können die Stecklinge in größere Gefäße umgetopft werden.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Zuchtformen der Zimmerlinde:

  • ‚Flore Pleno‘: Gefüllte Blüten für ein üppiges Erscheinungsbild.
  • ‚Nana‘: Kleinwüchsige Form, ideal für kleinere Räume.
  • ‚Variegata‘: Weiß-grün panaschierte Blätter, die einen besonderen Zierwert bieten.

Krankheiten & Schädlinge

Zimmerlinden sind robust, jedoch können Pflegefehler zu gesundheitlichen Problemen führen. Braune Blätter oder schlaffe Triebe deuten oft auf Lichtmangel oder Wassermangel hin. Schimmelbildung entsteht meist durch Staunässe. Blattfall kann durch Zugluft, einen zu warmen Standort oder zu wenig Wasser verursacht werden. Gelbe Blätter weisen auf Nährstoffmangel hin.

Im Sommer kann die Zimmerlinde im Freien von Blattläusen befallen werden. Niedrige Luftfeuchtigkeit im Winter führt oft zu Schmier-, Schild- und Wollläusen. Weiße Fliegen und Thripse können ebenfalls auftreten. Regelmäßige Kontrolle und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind dann erforderlich. Gelbtafeln helfen, weiße Fliegen vorzubeugen.

Mit sorgfältiger Pflege und dem richtigen Standort kann die Zimmerlinde prächtige Blätter und Blüten entwickeln und gut gedeihen.

Häufig gestellte Fragen

Wie beeinflusst das Raumklima die Zimmerlinde?

Zugluft sowie zu kaltes Gießwasser führen oft zu Blattfall, während eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit im Winter Schmier-, Schild- und Wollläuse begünstigt. Die Pflanze bevorzugt zudem im Winter kühlere Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius, um gut zu gedeihen und Blüten zu bilden.

Warum verfärben sich die Blätter meiner Zimmerlinde gelb?

Gelbe Blätter können auf Nährstoffmangel, zu wenig Wasser oder einen zu kühlen und feuchten Winterstandort hindeuten. Ein weiterer Grund für gelbe Blätter kann Zigarettenrauch sein, was bei empfindlichen Pflanzen wie der Zimmerlinde zu Verfärbungen führen kann.

Wie kann ich den Befall von Thripsen bei meiner Zimmerlinde erkennen und bekämpfen?

Ein Thripsbefall zeigt sich durch kleine, gelbliche Würmchen und gelblich-weiße Verfärbungen und braune Flecken auf den Blättern. Thripse sind hartnäckige Schädlinge, können aber durch spezielle Pflanzenschutzmittel oder Hausmittel wirksam bekämpft werden.

Was ist die Ursache für lange Triebe und kleine Blätter bei meiner Zimmerlinde?

Lange Triebe und kleine Blätter sind ein typisches Zeichen für Lichtmangel. In diesem Fall sollte der Standort der Zimmerlinde überprüft und gegebenenfalls an einen helleren Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung verlegt werden.

Bilder: photoflorenzo / Shutterstock