Zimmerazalee: Pflege, Vermehrung & Überwinterung
Die Zimmerazalee verzaubert mit ihrer üppigen Blütenpracht während der Herbst- und Wintermonate. Dieser Artikel gibt Auskunft über die richtige Pflege, Vermehrung, Überwinterung und typische Krankheiten dieser beliebten Zimmerpflanze.
Steckbrief
Zimmerazalee pflegen
Zimmerazaleen benötigen eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Gießen Sie die Pflanze regelmäßig, sobald die oberste Erdschicht angetrocknet ist, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Nutzen Sie kalkfreies Wasser, wie Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. Um die Wohlbefinden der Pflanze zu fördern, können Sie die Pflanze alle vier Tage in Wasser tauchen und danach gut abtropfen lassen.
Während der Blütezeit von Oktober bis Mai sollten Sie die Azalee alle zwei Wochen mit einem speziellen Rhododendron-Dünger (6,00€ bei Amazon*) in schwacher Konzentration düngen. Nach der Blütezeit wird die Düngung eingestellt.
Der ideale Standort für Zimmerazaleen ist kühl und hell, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius sind optimal. Steht die Pflanze zu warm, sinkt die Luftfeuchtigkeit um den Wurzelballen und die Azalee wird schädlingsanfällig.
Verblühte Teile sollten regelmäßig entfernt werden. Ein leichter Rückschnitt nach der Blütezeit bewahrt die kompakte Wuchsform der Pflanze. Lange Triebe sollten eingekürzt und kranke Teile entfernt werden. Im Frühjahr können Sie die Pflanze in frische Azaleenerde umtopfen, besonders wenn der alte Ballen stark durchwurzelt ist.
Sobald die Nachttemperaturen im Mai nicht mehr unter 5 Grad Celsius fallen, können Sie Zimmerazaleen an einen halbschattigen Platz im Freien stellen. Vor den ersten Frösten muss die Pflanze wieder ins Haus geholt und kühl gestellt werden.
Um die Luftfeuchtigkeit während der Knospenbildung zu erhöhen, besprühen Sie die Pflanze täglich oder nutzen Sie einen Luftbefeuchter. Vermeiden Sie jedoch das Besprühen blühender Blüten, da diese unschöne braune Flecken bekommen können.
Zimmerazalee vermehren
Die Vermehrung von Zimmerazaleen erfolgt über halbverholzte Kopfstecklinge im Frühjahr. Schneiden Sie im zeitigen Frühjahr etwa 10 cm lange Triebspitzen ab, entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Stecklinge in ein Substrat aus 2/3 Sand und 1/3 Torf.
Besprühen Sie die Stecklinge mit Wasser und bedecken Sie die Schale mit Kunststofffolie, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Stellen Sie die Stecklinge für zwei bis drei Wochen an einen kühlen Ort mit etwa 16 Grad Celsius und erhöhen Sie anschließend die Temperatur auf etwa 20 Grad Celsius.
In der Regel bilden die Stecklinge nach sechs bis acht Wochen Wurzeln. Lassen Sie die Jungpflanzen noch einige Wochen in der Anzuchtkiste, bevor Sie sie in Töpfe mit einer Mischung aus Sand und Moorbeeterde vereinzeln.
Herkunft
Die Zimmerazalee (Rhododendron simsii), auch als Topfazalee bekannt, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und stammt ursprünglich aus Ostasien, insbesondere aus China, Japan und Taiwan. Im Jahr 1810 wurde sie nach Europa eingeführt und ist seitdem eine beliebte Zimmerpflanze.
Heute gibt es zahlreiche Sorten, die sich in Blütenfarbe, -form und Wuchsform unterscheiden. Die Blüten variieren von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu Lila und zahlreichen Zwischenfarben. Zimmerazaleen sind kugelförmig, aufrecht und buschig und erreichen eine Höhe von 20 bis 100 cm.
Da diese kultivierten Pflanzen nicht winterhart sind, eignen sie sich besonders gut für die Innenraumgestaltung während der kühleren Monate.
So kommt die Pflanze über den Winter
Zimmerazaleen sind nicht winterhart und müssen frostfrei überwintert werden. Ein kühler, heller Standort bei Temperaturen zwischen 5 und 10 °C ist ideal. Wässern Sie während der Überwinterung nur mäßig, sodass der Wurzelballen feucht, jedoch nicht überwässert ist.
Im Frühjahr, wenn die Blütenknospen sich öffnen, können Sie die Azalee wärmer stellen. Temperaturen um 15 °C sind dann ideal. Beginnen Sie nun wieder mit der Düngung, um eine weitere Blüte zu fördern.
Zimmerazalee richtig schneiden
Nach der Blütezeit im Frühjahr kann die Zimmerazalee geschnitten werden, um ihre kompakte Form zu erhalten. Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist Ende März. Kürzen Sie etwa ein Drittel der Trieblänge und entfernen Sie abgestorbene, beschädigte oder kranke Triebe vollständig.
Durch regelmäßige Formschnitte können Sie die Pflanze in die gewünschte Form bringen und eine gleichmäßige Verzweigung fördern. Ein kräftiger Rückschnitt bis ins alte Holz ist möglich, sollte aber nur bei überalterten oder stark schütter wachsenden Pflanzen durchgeführt werden.
Nach dem Rückschnitt sollte die Pflanze gut gepflegt werden. Eine Düngung mit speziellem Azaleendünger unterstützt die Regeneration. Mulchen Sie den Boden um die Pflanze herum mit Rhododendronerde, um die Wurzeln vor Austrocknung zu schützen.
Blüte
Zimmerazaleen blühen je nach Sorte von Oktober bis Mai und beeindrucken durch ihre üppige Blütenpracht. Die trichterförmigen Blüten variieren in den Farben Weiß, Rosa, Rot, Lila und Orange. Einige Sorten haben gefüllte Blüten, die für zusätzliche Vielfalt sorgen.
Zur Optimierung der Blühdauer benötigen Zimmerazaleen kühle Nächte bei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C. Verblühte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, um neue Blütenbildungen zu fördern. Eine kühle, aber helle Platzierung ohne direkte Sonneneinstrahlung verlängert die Blühzeit erheblich.
Krankheiten & Schädlinge
Zimmerazaleen können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Regelmäßige Kontrollen und sachgemäße Pflege helfen, diese Probleme zu minimieren.
Spinnmilben treten häufig bei zu trockener Luft auf, wobei gelbe Flecken und weiße Gespinste auf den Blättern entstehen. Dickmaulrüssler fressen während der Nacht Löcher an den Blatträndern, und ihre Larven können die Pflanze im Boden schädigen. Blattläuse und Trauermücken sind ebenfalls oft anzutreffen.
Einige typische Krankheiten der Zimmerazalee sind die Azaleen-Ohrläppchenkrankheit, Echter Mehltau und Wurzelfäule. Entfernen Sie bei Befall die betroffenen Pflanzenteile und isolieren Sie stark befallene Pflanzen. Durch regelmäßiges Besprühen der Blätter, insbesondere bei Spinnmilbenbefall, kann die Luftfeuchtigkeit erhöht und Schädlinge reduziert werden.
Wuchs
Zimmerazaleen (Rhododendron simsii) sind langsam wachsende, kleine Sträucher, die eine Wuchshöhe von 20 bis 40 cm erreichen, einige Sorten sogar bis 100 cm. Ihr Wuchs ist kompakt und buschig. Die Pflanzen haben grünliche Zweige mit bräunlichen Borstenhaaren, ledrige, dunkelgrüne Blätter und entwickeln von Oktober bis Mai ihre Blütenpracht.
Während der Wachstumsphase ist eine regelmäßige Kontrolle und angemessene Pflege erforderlich, um einen gesunden Wuchs und viele Blütenknospen zu fördern.
Häufig gestellte Fragen
Welche Sorten von Zimmerazaleen gibt es?
Es gibt zahlreiche Sorten von Zimmerazaleen, die sich in Blütenfarbe, -form und Wuchsform unterscheiden. Die Blüten variieren von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu Lila und weisen einfache, gefüllte sowie klein- und großblumige Varianten auf. Einige Sorten erreichen eine Höhe von bis zu 100 cm.
Ist die Vermehrung von Zimmerazaleen schwierig?
Ja, die Vermehrung von Zimmerazaleen gilt als schwierig und nicht jeder Steckling entwickelt sich zur prächtigen Pflanze. Es ist wichtig, halbverholzte Kopfstecklinge im Frühjahr zu verwenden und ein feuchtes Mikroklima zu schaffen, um die Entwicklung der Wurzeln zu fördern.
Welche Schädlinge sind besonders problematisch für Zimmerazaleen?
Zimmerazaleen können von Spinnmilben, Dickmaulrüsslern, Blattläusen und Trauermücken befallen werden. Spinnmilben verursachen gelbe Flecken und weiße Gespinste auf den Blättern, während Dickmaulrüssler Löcher an den Blatträndern fressen. Regelmäßige Kontrollen und sachgemäße Pflege sind unerlässlich, um Schädlinge zu minimieren.
Warum sind Zimmerazaleen besonders im Winter beliebt?
Zimmerazaleen sind besonders im Winter beliebt, da sie zu dieser Jahreszeit blühen und mit ihrer üppigen Blütenpracht Farbe und Leben in die meist trüben Wintermonate bringen. Sie beeindrucken durch ihre Winterblüten, die einen echten Blickfang darstellen und eine angenehme Atmosphäre schaffen.