Strandflieder

Strandflieder im Garten: Pflege, Standort & Vermehrung

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Stattlich, standfest und robust begrünt Strandflieder sonnige Standorte mit magerer Erde. Damit sich die zarten Blütenwolken prächtig entfalten, bedarf es nur geringer Pflege. Was dazu nötig ist, in den Genuss des mediterranen Flairs von Meerlavendel zu gelangen, vermitteln die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen.

Limonium
Strandflieder gedeiht nicht nur am Strand sondern auch im heimischen Garten
AUF EINEN BLICK
Was sind die wichtigsten Merkmale von Strandflieder?
Strandflieder, auch Meerlavendel genannt, ist eine pflegeleichte Pflanze, die in sonnigen, trockenen und nährstoffarmen Böden gedeiht. Die Blütezeit variiert je nach Art zwischen Mai und September. Die Pflanze ist winterhart und eignet sich als Trockenblume.

Strandflieder richtig pflanzen

Fertig gekaufte oder eigenhändig vorgezogene Limonium möchten ab Anfang Mai in die Erde. Damit sich die mächtige Pfahlwurzel dort zügig ausbreiten kann, wird am sonnigen Standort der magere, sandig-lehmige Boden tiefgründig aufgelockert und gejätet. Im Abstand von 35-40 cm zu den Beetnachbarn legen Sie eine geräumige Pflanzgrube an. Lehmbetonte Erde wird bei dieser Gelegenheit angereichert mit Sand oder feinem Splitt. Den ausgetopften Meerlavendel pflanzen Sie nicht tiefer als er im Anzuchttopf kultiviert wurde.
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Pflegetipps

Der Pflegebedarf von Strandflieder befindet sich unmittelbar nach der Pflanzung auf dem maximalen Niveau, um später gegen Null zu tendieren. Da junge Limonium mit einem recht hohen Wasserbedarf in den Garten einziehen, erhalten sie in den ersten Wochen häufiger Besuch mit der Gießkanne. Im weiteren Verlauf übernimmt der Regen diese Arbeit. Das gesamte Pflegeprogramm im Überblick:

  • Meerlavendel einzig gießen bei sommerlicher Trockenheit
  • Im mageren Boden eine Startdüngung im Mai verabreichen
  • Alternativ von Mai bis August alle 30 Tage etwas Kompost einarbeiten
  • Verwelkte Blüten wiederholt ausputzen
  • Bodennaher Rückschnitt im Herbst
  • Bei winterlicher Trockenheit ein wenig gießen an frostfreien Tagen

In winterrauen Regionen decken Sie die Pflanzstelle mit Reisig oder Laub ab, um den Wurzelballen vor einem Übermaß an Feuchtigkeit zu bewahren. Gedeihen Limonium im Topf, stellen Sie den Winter hindurch das Gefäß in einen frostfreien Raum und gießen ab und zu, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.
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Welcher Standort ist geeignet?

Ein vollsonniger Standort ist so ganz nach dem Geschmack von Limonium-Arten. Die Sonnenanbeter machen selbst während sommerlicher Hitzeperioden nicht schlapp. Dank ihrer Standfestigkeit bewahren Meerlavendel ihre straff aufrechte Haltung sogar noch dann, wenn ein kräftiger Wind weht. Diese florale Power entfaltet Strandflieder in magerer, kalkhaltiger und sandig-trockener Erde.

Der richtige Pflanzabstand

Der horstartige und buschig ausladende Habitus von Strandflieder erfordert einen angemessenen Pflanzabstand von 35 bis 40 cm. Kompakte Arten, wie Nordafrikanischer Strandflieder, kommen in einer Distanz von 30 cm zu ihren Beetnachbarn wunderbar zur Geltung.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Strandflieder liefert nicht nur die schönsten Trockenblumen für Ihre Sträuße und Gestecke. Im gleichen Zug fungiert die genügsame Staude als Problemlöser für Standorte mit magerer, sandig-trockener Erde. Darüber hinaus darf der Boden für Meerlavendel gerne kalkhaltig sein, wie es im Kiesbeet oder Steingarten der Fall ist. Im Kübel gedeiht Limonium bestens in gängiger Blumenerde, die mit Sand und Gesteinsmehl angereichert wird.

Wann ist Blütezeit?

Die Pflanzenfamilie beschert uns mit prachtvollen Arten und differierenden Blütezeiten. Während der beliebte Breitblättrige Meerlavendel seine Blütenwolken von Mai bis Juli ausbreitet, holt der Steppenschleier-Strandflieder erst noch Anlauf für eine Blütezeit von Juli bis August. Getoppt wird das Blütenfestival vom Geflügelten Strandflieder, der von Mai bis September ohne Unterbrechung blüht.

Strandflieder richtig schneiden

Die duftigen Blütenstände an drahtigen Stängeln über den ledrigen bis derben Blättern qualifizieren Meerlavendel zum Premium-Lieferanten für Trockenblumen. Daher wird die Staude während der Blütezeit zu diesem Zweck genau dann geschnitten, wenn sich die Blüten soeben geöffnet haben. Möchten Sie sich an dem maritimen Flair den ganzen Sommer hindurch erfreuen, schneiden Sie verwelkte Blüten regelmäßig heraus. Im Herbst kappen Sie dann die gesamte Staude bis knapp über dem Boden und breiten eine Schicht aus Laub oder Reisig darüber aus.

Strandflieder gießen

Hat sich ein Strandflieder im Beet erst einmal fest verwurzelt, rückt die zusätzliche Wasserversorgung in den Hintergrund. Im mitteleuropäischen Klima begnügt sich die Staude mit dem natürlichen Regenaufkommen. Hängen indes die Blätter schlaff herab, signalisiert Meerlavendel Gießbedarf. Während sommerlicher Dürreperioden kann dieser Ausnahmefall auftreten. In Topfkultur trocknet das Substrat rascher aus. Prüfen Sie alle paar Tage mit dem Finger den Feuchtigkeitsgehalt, um bei angetrockneter Erdoberfläche zu gießen.

Strandflieder richtig düngen

Seinen puristischen Charakter demonstriert Meerlavendel nicht zuletzt in Punkto Nährstoffversorgung. Eine einmalige Startdüngung mit Volldünger im Mai deckt den Energiebedarf ab. Im naturnahen Garten empfehlen wir die Gabe von Kompost mit Hornspänen von Mai bis August alle 30 Tage. Prunkt ein Strandflieder im Kübel, verwöhnen Sie die Staude von Mai bis August alle 4 Wochen mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen.

Überwintern

Mehrheitlich sind Limonium-Arten winterhart, sodass sie in unseren Gärten mehrjährig gedeihen. Es ist weniger klirrender Frost, vor dem Meerlavendel geschützt werden sollte, denn winterliche Dauernässe. Somit empfehlen wir die Ausbreitung einer Schicht aus Reisig oder Laub, nachdem Strandflieder seinen herbstlichen Rückschnitt erhielt. Topfpflanzen schneiden Sie bodennah zurück und tragen diese in ein frostfreies Winterquartier (64,00€ bei Amazon*).

Strandflieder vermehren

Die unkomplizierte Kultivierung von Meerlavendel setzt sich bei der Vermehrung nahtlos fort. Es sind die folgenden beiden Verfahrensweisen, die sich im Hobbygarten gut bewähren konnten.

Aussaat

  • Im Februar/März kleine Töpfe mit Torf-Sand füllen
  • Jeweils 2-3 Samen aussäen und in dreifacher Samenstärke übersieben
  • Mit feiner Brause anfeuchten, eine Plastiktüte überstülpen und am Fenster platzieren

Bei 15-18 Grad Celsius setzt die Keimung innerhalb von 12-20 Tagen ein. Haben sich Keimlinge mit 2 Blattpaaren entwickelt, werden sie in Einzeltöpfe pikiert und bis zum Pflanztermin im Mai gepflegt.

Wurzelschnittlinge

  • Im April/Mai einen mindestens 3 Jahre alten Meerlavendel ausgraben
  • Von der Wurzel maximal ein Drittel der Länge abschneiden
  • Dieses Wurzelstück in ca. 5 cm lange Segmente zerschneiden

Die Wurzelschnittlinge pflanzen Sie ein in kleine Töpfe mit Anzuchterde, wo sie am halbschattigen Standort zügig bewurzeln. Alternativ stecken Sie die Schnittlinge am sonnigen Standort kurzerhand in die lockere Erde, damit sie an Ort und Stelle verwurzeln.

Welche Strandflieder-Arten gedeihen im Garten?

Die große Limonium-Familie setzt sich zusammen aus mehr als 350 Arten, von denen sich nur einige wenige als Zierpflanze durchsetzen konnten. Eine Selektion der schönsten Meerlavendel haben wir hier für Sie zusammengetragen:

  • Breitblättriger Strandflieder (Limonium latifolium): Hellviolette Blüten von Mai bis Juli über breiten Blättern
  • Geflügelter Strandflieder (Limonium sinuatum): Rosa, gelbe oder weiße Blüten an geflügelten Stängeln von Mai bis September
  • Steppenschleier-Strandflieder (Limonium gmelinii): Rötliche bis purpurfarbene Blütenrispen von Juli bis August
  • Zweifarbiger Meerlavendel (Limonium brassicifolium): Blaue Blütenkelche münden in einer weißen Krone
  • Nordafrikanischer Meerlavendel (Limonium bonduellei): Besticht mit gelben Blüten und kompaktem Wuchs

Diese Strandflieder-Arten sind – im Gegensatz zu zahlreichen Artgenossen – allesamt winterhart, sodass sie als mehrjährige Stauden im Garten gedeihen.