Spornblume

Spornblume: Pflege, Standort und Vermehrung leicht gemacht

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Hat sich die emsige Naturschönheit noch nicht auf eigene Faust in Ihrem grünen Reich niedergelassen? Dann ist es höchste Zeit, die Spornblume an sonnigen, warmen und trockenen Lagen anzusiedeln. Mit opulenten Blütenrispen in Weiß, Rosa oder Rot über buschigem, lanzettlichem Laub kreieren Centranthus florale Üppigkeit im Beet und Kübel. Noch offene Fragen zu dieser genügsamen Staude werden hier beantwortet.

spornblume
Die Spornblume bezaubert mit ihren vielen zarten Blüten
AUF EINEN BLICK
Was sind die Besonderheiten der Spornblume?
Die Spornblume (Centranthus) ist eine genügsame, mehrjährige Staude, die sonnige, warme und trockene Standorte bevorzugt. Sie blüht üppig in Weiß, Rosa oder Rot von Juni bis August, mit einer Nachblüte im September, wenn sie nach der Hauptblüte zurückgeschnitten und gedüngt wird.

Spornblume richtig pflanzen

Für fertig herangezogene Jungstauden gilt der Spätsommer als ideale Pflanzzeit. Stellen Sie im Vorlauf der Arbeiten die noch eingetopften Wurzelballen in Wasser. Derweil wird das lockere, sandig-humose bis frische Erdreich am sonnigen Standort gejätet und geharkt. Im Abstand von 45 bis 50 cm graben Sie geräumige Pflanzlöcher, die das 1,5-fache Volumen des Wurzelballens aufweisen. Dem Aushub mischen Sie noch etwas reifen Kompost (45,00€ bei Amazon*), Hornspäne oder Guano unter. Erscheint Ihnen der Boden nicht locker genug, schafft eine Handvoll Sand einen Ausgleich. Pflanzen Sie die ausgetopften Centranthus so ein, dass die bisherige Pflanztiefe gewahrt bleibt und gießen an. Idealerweise kann die Pflanzstelle jetzt gemulcht werden mit Kies oder Splitt, was den Boden länger warm hält und das Wurzelwachstum forciert.

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Pflegetipps

Der Blick auf das Pflegeprogramm einer Centranthus beweist ihren bescheidenen Charakter. Findet die Staude den richtigen Standort vor, beschränkt sich die sachgemäße Kultivierung auf folgende Maßnahmen:

  • Spornblumen bei Trockenheit am Morgen oder Abend gießen
  • Eine organische Startdüngung im April/Mai ist vorteilhaft, indes nicht zwingend
  • A und O der Pflege ist der Rückschnitt um ein Drittel nach dem ersten Blütenflor
  • Im Anschluss an den Rückschnitt fördert eine weitere Düngung die Nachblüte
  • Bodennaher Schnitt wahlweise im Herbst oder zeitigen Frühjahr

In den ersten beiden Jahren ist es sinnvoll, die Wurzelscheibe mit Laub, Stroh oder Reisig anzuhäufeln. Hat sich die Frosthärte erst einmal ausgebildet, kann in den Folgejahren auf einen Winterschutz verzichtet werden.
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Welcher Standort ist geeignet?

In Sonnenbeeten, die warm und geschützt liegen, fühlt sich die mediterrane Centranthus heimisch. Mindestens 6 Stunden Sonnenschein sollten es im Sommer schon sein, die über die üppigen Blütenrispen streichen. Zudem favorisiert die Spornblume ein sandig-trockenes bis frisches Erdreich, das über einen erstklassigen Wasserabzug verfügt.

Der richtige Pflanzabstand

Aufgrund des breitbuschigen Habitus darf der Pflanzabstand einer Centranthus nicht zu knapp bemessen sein. Zwischen 45 und 50 cm sollte die Distanz zum Beetnachbarn im besten Fall betragen, damit sich die Blumen nicht gegenseitig bedrängen. Begrünt die Spornblume ein größeres Areal, empfehlen wir eine Anordnung von 4 bis 5 Exemplaren je Quadratmeter, idealerweise nicht in Reihenpflanzung.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Wo sich die Spornblume uneingeladen und dennoch herzlich willkommen niederlässt, gibt sie sandig-trockener bis frisch-feuchter Erde den Vorzug. Wählen Sie daher einen sonnigen Standort, dessen Boden humos, locker und gut durchlässig strukturiert ist. An den pH-Wert stellt die Centranthus keine ungewöhnlichen Ansprüche, solange er sich im neutralen bis alkalischen Bereich bewegt.

Wann ist Blütezeit?

Mutter Natur stattete die Spornblume aus mit der Fähigkeit zur Nachblüte. Die Hauptblüte erstreckt sich von Juni bis August. Schneiden Sie die Centranthus anschließend um ein Drittel zurück und geben ein wenig Kompost an die Wurzeln, holt sie nochmals Anlauf für einen weiteren Blütenflor ab September.

Spornblume richtig schneiden

Im Rahmen einer erfolgreichen Kultivierung von Spornblumen stehen Schneiden und Blütezeit in engem Zusammenhang. Schneiden Sie eine Centranthus nach der Hauptblüte im August um ein Drittel zurück, bilden sich frische Knospen, die im September erblühen. Geht dieser Nachblüte vor dem ersten Frost die Puste aus, schneiden Sie die Staude bodennah zurück. Auf diese Weise findet die Pflanze Zeit genug, um vor dem nächstjährigen Austrieb neue Kräfte zu sammeln, anstatt ihre Energie in die Samenbildung zu investieren.
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Spornblume gießen

Die bescheidene Centranthus gibt sich in der Regel mit dem Regenaufkommen zufrieden. In trockenen Sommern ist es dennoch sinnvoll, die Spornblume zu wässern. Geben Sie das Gießwasser mit der Kannentülle in den Morgen- oder Abendstunden unmittelbar auf die Wurzelscheibe. Werden die empfindlichen Blütenrispen unter Sonneneintrahlung beregnet, verwandelt sich jeder einzelne Wassertropfen in ein Brennglas, das die Blütenblätter zerstört.

Spornblume richtig düngen

Zwingend erforderlich ist die Gabe von Dünger an Spornblumen nicht. Gleichwohl nimmt die Staude eine organische Startdüngung im April/Mai dankbar an. Geben Sie Kompost, Hornspäne, Rindenhumus oder Guanogranulat auf die Wurzelscheibe, um das Material leicht einzuharken. Es ist von Vorteil für die Nachblüte, wenn Sie diese Maßnahme nach dem sommerlichen Rückschnitt wiederholen.

Überwintern

Da sich die Frosthärte einer Centranthus erst im Laufe der Zeit konstituiert, empfehlen wir in den ersten beiden Standjahren einen leichten Winterschutz. Im Anschluss an den herbstlichen Rückschnitt breiten Sie über der Wurzelscheibe eine Lage Herbstlaub, Reisig oder Stroh aus. Sobald im zeitigen Frühjahr kein klirrender Frost mehr herrscht, wird die Schutzschicht entfernt, damit der Austrieb nicht behindert wird.

Spornblume vermehren

Sie können die weitere Verbreitung ohne Weiteres einer Centranthus überlassen, denn sie vermehrt sich ohne Unterlass mittels Selbstaussaat. In diesem Fall schneiden Sie die Pflanze nicht bereits im Herbst zurück, sondern nehmen den Schnitt erst im Januar/Februar vor. Für eine gezielte Nachzucht steht im Hobbygarten einzig die Anzucht hinter Glas zur Verfügung, da eine Teilung oder Stecklingsvermehrung in der Regel ins Leere läuft.
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Wie pflanze ich richtig um?

Da die Centranthus als Baldriangewächs eine kräftige, fleischige Pfahlwurzel entwickelt, überlebt sie einen Standortwechsel nicht. Da sich beim Umpflanzen die Verletzung der tief reichenden Wurzel kaum vermeiden lässt, raten wir von dieser Maßnahme ab. Damit einher geht der Umstand, dass eine Verjüngung oder Teilung der Staude nur selten von Erfolg gekrönt ist.

Ist Spornblume giftig?

Als Unterfamilie der Baldriangewächse, zählt die Centranthus zu den harmlosen Stauden. Es durchfließen keinerlei bedenkliche Stoffe die zarten Pflanzenadern, sodass die Spornblume ausgezeichnet geeignet ist für die Kultivierung im Familiengarten. Selbst die als Heilkraut verwendete Rote Spornblume (Centranthus ruber) enthält weder ätherische Öle noch Alkaloide.

Trivia

Die Rote Spornblume (Centranthus ruber) birgt einen pflanzlichen Wirkstoff, der ihr den Beinamen „Kraut der Unsterblichkeit“ verlieh. Die Pflanzenart enthält nämlich bis zu 5 % Valepotriate, mehr als Echter Arznei-Baldrian zu bieten hat. Diesem Pflanzenstoff wird eine ausgleichende Wirkung zugeschrieben. Bei flatternden Nerven wirkt das Heilkraut sedierend, während es bei Ermüdungserscheinungen die Lebensgeister weckt. Konsumiert werden die magischen Blätter als Tee oder frisch im Salat.

Schöne Sorten

  • Albus: Die robuste Sorte setzt sich mit leuchtend weißen Blüten von Juni bis September in Szene
  • Rosenrot: Märchenhafte Centranthus, deren hellrote Blüten mit der weiß blühenden Albus magisch harmonieren
  • Coccineus: Premium-Sorten, deren karminrote Trugdolden zauberhafte Farbtupfer im Garten setzen
  • Kleine Spornblume: Eine kompakte Centranthus mit rosafarbenen Blüten und zierlichem Habitus
Bilder: Philip Bird LRPS CPAGB / Shutterstock