Gartengestaltung

Zen Garten anlegen: Tipps für eine meditative Oase

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Puristen mit einem Faible für asiatische Gartenkunst legen einen Zen Garten an. Der Begriff steht in der Übersetzung für ‚trockene Landschaft‘ oder ‚Trockengarten‘. In der Tat geht diese Sonderform des Japanischen Steingartens noch einen Schritt weiter bei der Reduktion auf das Wesentliche. Wie Sie einen authentischen Zen-Garten anlegen, erklären wir Ihnen gerne.

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Stein und Pflanze wechseln sich im Zen-Garten harmonisch ab
AUF EINEN BLICK
Wie lege ich einen Zen-Garten an?
Um einen Zen-Garten anzulegen, entfernen Sie zuerst Unkraut und Steine, heben Sie die Flächen für Kies, Sand und Moos 20 cm tief aus und legen Sie ein Unkrautvlies aus. Markieren Sie die Flächen und fügen Sie sparsam Pflanzen, Steine und Dekorationen hinzu.

Komposition aus Steinen, Kies und Moos – Tipps für die Planung

Streben Sie eine originalgetreue Gartengestaltung nach den Leitlinien der Zen-Lehre an, empfehlen wir die Erstellung einer detaillierten Planung. Eine maßstabsgetreue Skizze legt den präzisen Verlauf von Kiesbeeten, Sand- und Moosflächen fest. Die Position von Findlingen, steinernen Gartenfiguren und einer Sitzbank aus Stein werden in der Zeichnung markiert.

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In welcher Relation Kies-, Sand- und Moosflächen zueinander stehen, bleibt Ihrer individuellen Entscheidung überlassen. Zu beachten ist lediglich, dass Moos vornehmlich in halbschattigen bis schattigen, kühl-feuchten Lagen gedeiht. Eine wichtige Prämisse ist die sparsame Anordnung von Dekorationen. Damit ein Zen-Garten meditative Ruhe ausstrahlt, darf er nicht überladen sein.

Zen-Garten anlegen – so geht es

Grundsätzlich können Sie einen Zen-Garten jederzeit anlegen, sofern der Boden nicht gefroren ist. Planen Sie eine Gartengestaltung mit Moosflächen, empfehlen wir die Monate April bis September. Pflanzen Sie Moos zu dieser Zeit an, wachsen die Sporenpflanzen zügig an und bilden dichte Teppiche. So gehen Sie Schritt-für-Schritt richtig vor:

  • Grassoden, Unkraut, Steine und Wurzeln entfernen
  • Die vorgesehenen Flächen für Kies, Sand und Moos 20 cm tief ausheben
  • Ein luft- und wasserdurchlässiges Unkrautvlies ausbreiten
  • Mit Schnüren und Holzstäben den Verlauf der verschiedenen Flächen markieren

Als Substrat für Moos-Pflanzen empfehlen wir Moorbeet- oder Rhododendronerde (16,00€ bei Amazon*) mit einem pH-Wert unter 6,0. Da Kies im Zen-Garten als Symbol für Wasser fungiert, empfehlen wir eine Körnung von 4 bis maximal 12 mm.

Erlaubter Stilbruch – Pflanzen für den Zengarten

Die Ursprünge der Zen-Lehre gehen auf das 6. Jahrhundert zurück. Seither durchlief die asiatische Philosophie zahlreiche Veränderungen und folgte mannigfaltigen Strömungen, die in der gärtnerischen Interpretation die Verwendung folgender Pflanzen tolerieren:

  • Gartenbonsai, wie Buchsbaum (Buxus), Japanische Mädchenkiefer (Pinus parviflora), Japanische Eibe (Taxus Cuspidata)
  • Japanische Stechpalme (Ilex crenata), Japanischer Fächerahorn (Acer palmatum)
  • Heiliger Bambus (Nandina domestica, bedingt winterhart), Japanischer Pfeilbambus (Pseudosasa japonica)

Auf Pflanzen mit verschwenderischer Blütezeit wird im Zengarten verzichtet. Arrangieren Sie die empfohlenen Pflanzenarten und daraus hervorgegangene Sorten bitte äußerst sparsam. Im kleinen Garten sollten es nicht mehr als zwei kleine Exemplare sein. Für größere Anlagen gehen Sie mit einer großen und zwei kleinen Pflanzen konform mit den Leitgedanken asiatischer Gartengestaltung.

Tipp

Die Akzeptanz von Bosai-Gehölzen im Zengarten deutet es bereits an. Holz in jeglicher Form harmoniert perfekt mit dem strengen Gartenstil. Ein asiatischer Pavillon bietet sich daher als kreative Interpretation und stilvoller Blickfang für den puristischen Trockengarten an.

Bilder: MizKellyAnn / Shutterstock