Wermut schneiden: So gelingt der perfekte Rückschnitt
Wermutpflanzen profitieren von regelmäßigem Schnitt, der ihr Wachstum und ihre Gesundheit fördert. Dieser Artikel erklärt die verschiedenen Schnittarten, den idealen Zeitpunkt und gibt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen fachgerechten Wermutschnitt.
Gründe für den Wermutschnitt
Das Schneiden von Wermut bietet zahlreiche Vorteile, die das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze fördern.
- Förderung des Neuaustriebs: Ein Rückschnitt nach der ersten Ernte im Juli regt den Neuaustrieb an und fördert die Bildung neuer Triebe. Dies führt zu einer kompakteren und kräftigeren Pflanze.
- Krankheitsprävention: Durch das Entfernen von alten, kranken oder beschädigten Trieben kann die Pflanze vor Krankheiten geschützt werden. Dies trägt zur allgemeinen Vitalität des Wermuts bei.
- Verbesserung der Blüten- und Krautqualität: Ein regelmäßiger Rückschnitt ist wichtig, um die Qualität der Blüten und Kräuter zu verbessern, die beispielsweise zur Herstellung von Tees und Tinkturen genutzt werden können.
- Erhalt der kompakten Wuchsform: Ein regelmäßiger Schnitt hilft, die Pflanze kompakt und buschig zu halten und verhindert eine übermäßige Verholzung.
- Schutz vor Schädlingen und Frost: Ein Rückschnitt nach der Herbst- und Winterzeit beseitigt alte Triebe und fördert den Austrieb im Frühjahr. Beachten Sie, dass die Triebe im Herbst als Schutz vor Frost dienen können und daher erst im Frühjahr geschnitten werden sollten.
Zeitpunkt des Wermutschnitts
Der Zeitpunkt des Wermutschnitts variiert je nach Ziel.
- Frühjahr: Schneiden Sie den Wermut im Frühjahr zurück, bevor der neue Austrieb beginnt. Entfernen Sie alte Triebe des Vorjahres und schneiden Sie bis auf etwa 15 cm über dem Boden zurück, um die Pflanze zu verjüngen.
- Sommer: Ein Schnitt nach der ersten Ernte im Juli regt das Wachstum neuer Triebe an. Schneiden Sie die oberen und seitlichen Triebspitzen großzügig zurück, damit die Pflanze dichter wächst.
- Herbst: Ein leichter Rückschnitt im Herbst sorgt dafür, dass die Pflanze ihre Form behält. Schneiden Sie jedoch nicht zu radikal, da die Triebe der Pflanze als Frostschutz dienen. Entfernen Sie daher eher nur die Spitzen.
Passen Sie den Schnittzeitpunkt immer an die jeweilige Witterung und die Bedürfnisse Ihrer Wermutpflanze an.
Arten des Wermutschnitts
Je nach gewünschten Ergebnis können unterschiedliche Schnittarten angewendet werden:
- Leichter Formschnitt: Halten Sie den Wermut in Form und fördern Sie kompaktes Wachstum durch das Einkürzen der Triebspitzen um wenige Zentimeter.
- Moderater Rückschnitt: Verjüngen Sie ältere Triebe und fördern Sie den Neuaustrieb durch Rückschnitt auf etwa 15 cm über dem Boden im Frühjahr oder nach der ersten Ernte im Sommer.
- Starkes Zurückschneiden: Schneiden Sie die Pflanze bei Vernachlässigung oder Krankheit auf 40-50 cm über dem Boden zurück, um die Regeneration zu fördern.
- Auslichten: Entfernen Sie regelmäßig alte, kranke oder beschädigte Triebe, um die Luftzirkulation zu verbessern und das Risiko von Krankheiten zu verringern.
Durch den Gebrauch dieser Schnittarten bleibt Ihr Wermut gesund und bildet kompakte Wuchsformen.
Werkzeuge für den Wermutschnitt
Schärfen und reinigen Sie Ihre Werkzeuge vor dem Schneiden, um präzise Schnitte zu gewährleisten und das Infektionsrisiko zu minimieren.
- Heckenschere (15,00€ bei Amazon*): Besonders hilfreich bei der Bearbeitung größerer Flächen oder höherer Pflanzen, um die Arbeit zu erleichtern.
- Gartenschere: Ideal für kleine Triebe und präzise Formschnitte. Achten Sie auf regelmäßiges Schärfen der Klingen.
- Astschere: Effizient bei härteren, bereits verholzten Trieben oder dickeren Zweigen.
Desinfizieren Sie alle Werkzeuge vor Gebrauch, um Krankheiten zu verhindern, indem Sie die Klingen beispielsweise mit Alkohol abwischen.
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Wermutschnitt
- Werkzeuge vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass alle Werkzeuge sauber und scharf sind.
- Pflanze begutachten: Wählen Sie einen sonnigen Tag und untersuchen Sie die Wermutpflanze.
- Triebe bestimmen: Identifizieren Sie die Triebe, die entfernt werden sollen, um die Pflanze gesund zu halten.
- Hauptschnitt durchführen: Schneiden Sie den unteren Teil und die Seitentriebe ab, um eine kugelförmige Form zu erzielen. Achten Sie dabei auf saubere Schnitte knapp oberhalb eines Blattknotens.
- Feinschnitt und Auslichten: Entfernen Sie gezielt alte Blätter und Triebspitzen, um den Neuaustrieb zu fördern und die Luftzirkulation zu verbessern.
- Pflege nach dem Schnitt: Besprühen Sie die Pflanze leicht mit Wasser und stellen Sie sie an einen warmen, hellen Ort. Düngen Sie die Pflanze während der Wachstumsphase regelmäßig.
- Kontinuierliche Pflege: Schneiden Sie die Pflanze alle zwei Monate leicht zurück, um ihre Wuchsform kompakt zu halten und gelegentlich verblühte Teile zu entfernen.
- Entsorgung des Schnittguts: Entfernen Sie das Schnittgut aus dem Garten, um Krankheiten vorzubeugen. Entsorgen Sie es nicht im Kompost.
Besonderheiten beim Wermutschnitt
Beachten Sie einige Besonderheiten, um die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Wermutpflanze zu fördern:
- Wuchseigenschaften: Wermut ist ein Halbstrauch mit einem kräftigen Wurzelsystem und kann bis zu 100 cm hoch werden. Regelmäßiger Rückschnitt hält ihn kompakt.
- Schutz vor Krankheiten und Schädlingen: Aufgrund der hohen Konzentration an ätherischen Ölen ist Wermut weitestgehend resistent gegenüber Schädlingen und Pilzkrankheiten. Gelegentlich auftretender Mehltau kann durch gezielte Rückschnitte verhindert werden.
- Verwendbarkeit des Schnittguts: Nutzen Sie frisch geschnittene Triebe zur Ernte, da sie den höchsten Gehalt an Wirkstoffen haben, ideal für Tees und Tinkturen genutzt werden können.
- Vermehrung durch Schnittgut: Verwenden Sie Triebspitzen zur Vermehrung. Stecklinge von etwa 15 cm Länge wurzeln schnell in sandiger Erde.
- Kompostierung: Entsorgen Sie das Schnittgut nicht auf dem Kompost, da die enthaltenen Wirkstoffe nützliche Organismen vertreiben könnten.
Durch die Berücksichtigung dieser Besonderheiten fördern Sie das gesunde Wachstum Ihrer Wermutpflanze und optimieren die Qualität der geernteten Kräuter.