Wermut

Wermut ernten: So gelingt’s in 3 Schritten

Die Ernte von Wermut ist entscheidend, um die wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanze optimal zu nutzen. Dieser Artikel beschreibt die optimale Erntezeit, geeignete Werkzeuge und die richtige Technik für Teezubereitungen, Tinkturen und Liköre.

Der richtige Erntezeitpunkt

Um Wermut in bester Qualität zu ernten, ist das Timing entscheidend. Die optimale Erntezeit liegt kurz bevor oder während der Blütezeit von Juni bis September, da in diesem Zeitraum der Gehalt an ätherischen Ölen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen am höchsten ist.

Erntefenster

Die Ernte wird in zwei Phasen unterteilt:

  • Erste Blütephase: Diese beginnt im Juni und erstreckt sich bis zur Hauptblüte im Juli. Der ideale Zeitpunkt ist kurz bevor die Blüten vollständig geöffnet sind.
  • Ende der Blütezeit: Von August bis September können die Blütenstände geerntet werden, ohne dass wichtige Wirkstoffe verloren gehen.

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Pflanzengesundheit und Standjahr

Bevorzugen Sie die Ernte von Wermut ab dem zweiten Standjahr. Junge Pflanzen benötigen mehr Zeit zur Entwicklung und haben in den ersten Jahren weniger ausgeprägte Wirkstoffe.

Praxis-Tipps

  • Frühe Morgenstunden: Ernten Sie am frühen Morgen, wenn der Tau verdunstet ist. In dieser Zeit sind die Pflanzen am stärksten mit ätherischen Ölen angereichert.
  • Trockenes Wetter: Wählen Sie trockene, sonnige Tage für die Ernte, um die Pflanzenteile vor Feuchtigkeit und möglicher Schimmelbildung zu schützen.

Durch die Beachtung dieser Faktoren stellen Sie sicher, dass der geerntete Wermut seine wertvollen Inhaltsstoffe in höchstmöglicher Konzentration enthält.

Geeignete Werkzeuge

Für die schonende Ernte von Wermut sind verschiedene Werkzeuge hilfreich, die präzise Schnitte ermöglichen:

  • Kleine, scharfe Klinge: Ein scharfes, kleines Messer eignet sich ideal für das gezielte Ernten einzelner Blätter oder feiner Triebe. Achten Sie darauf, dass das Messer stets gut geschärft ist, um glatte Schnitte ohne Druck auszuüben.
  • Schere für den Garten: Eine scharfe Gartenschere schneidet die Triebe sauber ab und vermeidet Quetschungen, was die Struktur der Blätter und Stiele bewahrt und ein gesundes Nachwachsen fördert.
  • Sichel für großflächige Ernten: Bei größeren Erntemengen kann eine Sichel nützlich sein. Diese gewährleistet eine schnelle und effiziente Ernte von größeren Trieben oder ganzen Pflanzenteilen.

Desinfizieren Sie die Werkzeuge vor und nach der Ernte, um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern und zur allgemeinen Pflanzengesundheit beizutragen.

Erntetechnik

Die Erntetechnik des Wermuts variiert je nach beabsichtigtem Verwendungszweck und fördert das gesunde Wachstum der Pflanze.

Ernte für die Teezubereitung

Schneiden Sie für die Teezubereitung die oberen 15 bis 20 Zentimeter der Triebe ab. Diese sollten sowohl Blätter als auch Blütenrispen enthalten. Achten Sie darauf, die Schnitte knapp über einem Knoten (Auge) zu machen, um das Nachwachsen neuer Triebe zu unterstützen.

Ernte für Tinkturen und Liköre

Zur Herstellung von Tinkturen oder Likören empfiehlt es sich, eine Mischung aus Blättern und Blütenrispen zu ernten. Variieren Sie die geerntete Menge nach Bedarf und unterscheiden Sie sich nach dem jeweiligen Rezept. Die Triebe sollten ebenfalls über einem Knoten geschnitten werden.

Regelmäßiger Rückschnitt

Ein regelmäßiger Rückschnitt im Spätsommer oder Herbst hilft dabei, das buschige Wachstum des Wermuts zu fördern und ein Verholzen der Pflanze zu verhindern. Schneiden Sie die Pflanze bis auf etwa 15 cm über dem Boden zurück, aber achten Sie darauf, nicht zu tief ins alte Holz zu schneiden.

Trocknung und Lagerung

Die korrekte Trocknung und Lagerung von Wermut ist essenziell, um die enthaltenen ätherischen Öle und Wirkstoffe optimal zu bewahren.

Trocknungsmethoden

Nach der Ernte sollte der Wermut so schnell wie möglich getrocknet werden:

  1. Hängender Trocknungsansatz: Binden Sie die geernteten Pflanzenteile zu kleinen Sträußen und hängen Sie diese kopfüber an einem trockenen, warmen und schattigen Ort auf. Der Standort sollte gut belüftet sein, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. Optimal sind Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Nach etwa ein bis zwei Wochen sind die Pflanzenteile ausreichend getrocknet.
  2. Freies Trocknen auf Oberflächen: Alternativ können Sie die Blätter und Blüten von den Stängeln zupfen und locker auf einem sauberen Tuch oder einem Trocknungsgitter ausbreiten. Auch hier gilt: Dunkel, trocken und gut belüftet sollte der Trocknungsraum sein. Je nach Umgebungsbedingungen dauert dieser Vorgang drei bis sieben Tage.

Lagerung

Nach der erfolgreichen Trocknung sollte der Wermut richtig gelagert werden:

  • Luftdichte Gefäße: Verwenden Sie luftdichte Behälter, wie Gläser oder Dosen, die fest verschlossen werden können.
  • Kühler, dunkler Aufbewahrungsort: Der Lagerort sollte kühl und dunkel sein, um die Qualität des Wermuts zu erhalten. Ein Schrank im Keller oder ein Vorratsraum sind hierfür ideal geeignet.
  • Schutz vor Licht und Feuchtigkeit: Achten Sie darauf, dass der Wermut nicht direktem Licht oder Feuchtigkeit ausgesetzt wird, da dies zum Verlust der wertvollen Inhaltsstoffe führen kann.

Durch die sorgfältige Trocknung und Lagerung bleibt Ihr Wermut lange haltbar und bewahrt seine Wirksamkeit und seinen intensiven Geschmack.

Bilder: Whiteway / iStockphoto