Beifuß

Blütezeit von Beifuß: Wann ist der perfekte Erntezeitpunkt?

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Der unscheinbare Beifuß blüht von Juli bis September und ist ein weit verbreiteter Auslöser für Allergien. Dieser Artikel beleuchtet die Blütezeit, die Verbreitung und die Bedeutung des Beifußes als Allergen und Heilpflanze.

Beifuß Blütezeit

Wann blüht Beifuß?

In Mitteleuropa blüht der Beifuß überwiegend von Juli bis September, wobei in wärmeren Regionen die Blüte bereits im Juni einsetzen kann. Die Blütenstände sind unauffällig, variieren in ihrer Farbe zwischen weißlich-grau, gelblich oder rötlich-braun und tragen zahlreiche kleine Blütenkörbchen.

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Blüten des Beifußes im Detail

Die Blüten bestehen aus kleinen, körbchenförmigen Teilblütenständen. Jede Korbblüte misst in der Höhe etwa 2,5 bis 3,8 Millimeter und hat einen Durchmesser von etwa 2 bis 3 Millimetern. Im Blütenkörbchen befinden sich ausschließlich fertile Röhrenblüten: am Rand weibliche und weiter innen zwittrige Röhrenblüten. Diese Blüten sind gelblich bis rötlich-braun und haben eine Länge von 1 bis 3 Millimetern.

Pollenflug des Beifußes

Beifuß gehört zu den windbestäubenden Pflanzen. Die Pollenfreisetzung erfolgt typischerweise von Mai bis Oktober und erreicht ihren Höhepunkt im August. Vorwiegend morgens zwischen 6 und 11 Uhr werden die Pollen freigesetzt, die bereits im ersten Lebensjahr der Pflanze zu erheblichen Belastungen bei Allergikern führen können.

Allergische Reaktionen

Beifußpollen sind für viele Menschen ein erheblicher Allergieauslöser. Zu den häufigsten Symptomen gehören Bindehautentzündung, Heuschnupfen und Asthma. Darüber hinaus können auch Hautausschläge, Verdauungsstörungen, Schwellungen und Juckreiz auftreten. Müdigkeit und Kopfschmerzen sind ebenfalls möglich. Etwa die Hälfte der Beifuß-Allergien äußert sich durch Symptome einer Nahrungsmittelallergie. Betroffene sollten auch auf Kreuzreaktionen achten und betroffene Lebensmittel meiden.

Verbreitung des Beifußes

Beifuß (Artemisia vulgaris) ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch und hat sich als Neophyt in Nordamerika etabliert. Er bevorzugt nährstoffreiche Böden und ist häufig auf Brachflächen, Schuttplätzen, Bahndämmen, Wegrändern und Kiesgruben zu finden. Selbst in alpine Lagen bis 1650 Metern Höhe, wie in den Allgäuer Alpen, kann die Pflanze wachsen. In Südeuropa sowie Nordafrika wird Beifuß zur Ölgewinnung für die Parfümindustrie kultiviert.

Der Beifuß – eine alte Heilpflanze

Seit Jahrhunderten wird Beifuß als Heilpflanze genutzt und gehört zur Familie der Korbblütler. Schon in der Antike wurde er aufgrund seiner gynäkologischen Wirkungen geschätzt. Im Mittelalter empfahl der Naturheilkundler Plinius den Beifuß als Mittel gegen Müdigkeit auf langen Wanderungen sowie in der Geburtshilfe und bei Verdauungsproblemen.

Die Wirkstoffe des Beifußes umfassen:

  • Bitterstoffe, die die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit anregen, was die Verdauung unterstützt.
  • Ätherische Öle wie Thujon, Kampfer und 1,8-Cineol, die allerdings giftig sein können und daher nur in geringen Mengen angewendet werden sollten.

Die getrockneten, während der Blütezeit gesammelten Stängelspitzen mit Blütenkörbchen sind als Artemisiae herba bekannt. In der traditionellen chinesischen Medizin wird Beifuß in der Moxa-Therapie verwendet. Ferner dient das durch Wasserdampfdestillation gewonnene Parfümöl als weiterer Nutzungszweck. Aufgrund der giftigen Inhaltsstoffe ist jedoch Vorsicht geboten, insbesondere bei längerer Anwendung oder hohen Dosen. Beifuß ist auch unter verschiedenen regionalen Namen wie Besenkraut, Gänsekraut und Sonnenwendkraut bekannt.

Bilder: mb-fotos / iStockphoto