Beifuß

Beifuß ernten: So gelingt’s richtig & sicher

Beifuß ist ein vielseitiges Kraut, das im Spätsommer geerntet und für kulinarische und medizinische Zwecke verwendet wird. Dieser Artikel beschreibt die Ernte, Trocknung, Lagerung und Verwendung von Beifuß.

Zeitpunkt der Beifuß-Ernte

Der ideale Zeitpunkt zur Beifuß-Ernte liegt kurz bevor die Pflanze zu blühen beginnt. In unseren Breitengraden fällt dieser Zeitraum typischerweise zwischen Juli und September. Die Blütenknospen sollten bereits sichtbar sein, aber noch geschlossen. In dieser Phase ist die Konzentration wertvoller Inhaltsstoffe wie ätherischer Öle und Bitterstoffe am höchsten.

Ernten Sie immer an einem trockenen, sonnigen Tag, idealerweise einige Tage nach dem letzten Regen. Um die Pflanzen zu schonen, schneiden Sie die oberen Bereiche etwa eine Handbreit über dem Boden ab. Diese beinhalten die meisten wertvollen Inhaltsstoffe.

Auswahl der zu erntenden Pflanzenteile

Junge Triebe und Blütenknospen sind besonders reich an wertvollen Inhaltsstoffen

Auswahl der zu erntenden Pflanzenteile

Ernten Sie hauptsächlich die oberen Teile der Pflanze, da diese besonders reich an ätherischen Ölen und Bitterstoffen sind. Dazu zählen:

  • Junge Triebe: Diese sind zarter und enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe.
  • Blätter: Vorzugsweise junge und frische Blätter sind ideal.
  • Blütenknospen: Diese sollten Sie ernten, wenn sie gerade anfangen sich zu öffnen.

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Vermeiden Sie die Ernte älterer, brauner Blätter am Hauptstamm, da diese nicht die gewünschten Aromen und Wirkstoffe besitzen. Auch Stängel und Wurzeln des Beifußes eignen sich weder kulinarisch noch medizinisch.

Erntemethoden für Beifuß

Die Wahl der Erntemethode beeinflusst die Qualität des getrockneten Beifußes

Erntemethoden für Beifuß

Die Erntemethode hängt davon ab, ob Sie kleinere Mengen für den sofortigen Gebrauch oder größere Mengen zur Konservierung benötigen.

Einzelne Blätter und Triebe ernten:

Wenn Sie nur eine kleine Menge Beifuß benötigen, ist es effizient, einzelne Blätter und Triebe zu pflücken. Diese Methode schont die Pflanze und ermöglicht ihr fortlaufendes Wachstum.

Ganze Seitentriebe schneiden:

Für eine größere Ernte ziehen Sie komplette Seitentriebe ab. Beginnen Sie ab dem dritten Trieb bis zu den ersten braunen Trieben in der Nähe des Hauptstamms.

Ganze Stängel abschneiden:

Für eine umfangreiche Ernte, etwa zur Lagerung, schneiden Sie ganze Stängel etwa eine Handbreit über dem Boden ab. Verwenden Sie scharfe Gartenscheren oder Messer, um die Pflanze nicht zu beschädigen.

Achten Sie generell darauf, nur grüne und frische Pflanzenteile zu ernten. Die fertigen Erntegüter sollten an einem kühlen, schattigen und gut belüfteten Ort zum Trocknen aufgehängt werden.

Trocknen und Lagern von Beifuß

Getrockneter Beifuß bewahrt seine wertvollen Inhaltsstoffe über lange Zeiträume hinweg

Trocknen und Lagern von Beifuß

Um die Haltbarkeit von Beifuß zu verlängern und die wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren, sollten Sie die Pflanze nach der Ernte trocknen und richtig lagern.

Trocknen von Beifuß

  1. Vorbereitung: Schütteln Sie die geernteten Stängel sanft, um Schmutz zu entfernen. Waschen Sie die Pflanzen nicht, da dabei ätherische Öle und Aromen verloren gehen.
  2. Bündeln: Binden Sie die Stängel zu kleinen Sträußen zusammen, damit eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist.
  3. Aufhängen: Hängen Sie die Bündel kopfüber an einem dunklen, gut belüfteten und trockenen Ort auf. Die Trocknungszeit beträgt ein bis zwei Wochen.

Alternativ können Sie ein Dörrgerät (64,00€ bei Amazon*) verwenden, um die Pflanzenteile bei niedriger Temperatur gleichmäßig zu trocknen.

Lagern von getrocknetem Beifuß

Lagern von getrocknetem Beifuß

Eine korrekte Lagerung verlängert die Haltbarkeit von getrocknetem Beifuß erheblich

Nach dem Trocknen entfernen Sie Blätter und Blütenknospen von den Stängeln. Die besten Aufbewahrungsbehälter sind luftdichte Behälter wie:

  • Dunkle Schraubgläser
  • Fest verschließbare Dosen

Lagern Sie den getrockneten Beifuß an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort. Richtig gelagert bleibt er bis zu einem Jahr haltbar.

Verwendung von Beifuß

Beifuß bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, sowohl kulinarisch als auch in der traditionellen Medizin.

Kulinarische Verwendung

Kulinarische Verwendung

Beifuß verfeinert schwere Speisen und verleiht ihnen ein besonderes Aroma

Aufgrund seines feinherben Aromas, das an Minze und Wacholder erinnert, eignet sich Beifuß hervorragend für viele Gerichte, besonders schwere und fettreiche Speisen. Typische Einsatzgebiete umfassen:

  • Fleischgerichte: Verwenden Sie Beifuß in Gerichten mit Gans, Ente, Schweinefleisch oder Hammelfleisch.
  • Suppen und Eintöpfe: Er passt hervorragend in klare Gemüsesuppen, Kartoffel- oder Bohnensuppen sowie Hülsenfrüchteeintöpfe.
  • Gemüsegerichte: Beifuß harmoniert gut mit Kohl und Pilzen.
  • Rohkost und Salate: Frische, junge Blätter können in Salaten und Kräuterquark verwendet werden.

Meist wird Beifuß mitgekocht, um sein Aroma freizusetzen. Geben Sie das Kraut eventuell in ein Säckchen, um es vor dem Servieren leicht entfernen zu können.

Traditionelle Medizin

Beifuß ist ein geschätztes Heilmittel und wird verwendet zur Linderung von:

  • Verdauungsproblemen: Beifuß regt die Produktion von Magensäure und Galle an.
  • Menstruationsbeschwerden: Das Kraut wird traditionell zur Förderung eines regelmäßigen Zyklus eingesetzt.
  • Appetitlosigkeit und Übelkeit: Als Tee kann Beifuß den Appetit anregen und Magen-Darm-Probleme lindern.

Gießen Sie einen Teelöffel getrockneten Beifuß mit kochendem Wasser auf und lassen ihn 10 bis 15 Minuten ziehen. Schwangere sollten auf Beifuß verzichten, da er wehenfördernde Eigenschaften haben kann.

Sonstige Anwendungen

Neben der kulinarischen und medizinischen Verwendung wird Beifuß auch als Wermut geschätzt, da er schützende und reinigende Eigenschaften besitzt.

Sicherheitshinweise

Beim Umgang mit Beifuß sollten Sie verschiedene Punkte beachten:

  1. Verwechslung mit giftigen Pflanzen: Beifuß kann leicht mit dem tödlich giftigen Blauen Eisenhut verwechselt werden. Achten Sie daher auf die charakteristischen Merkmale.
  2. Kreuzallergien: Personen mit Allergien gegen Korbblütler wie Kamille sollten Beifuß vorsichtig verwenden und gegebenenfalls einen Allergologen konsultieren.
  3. Toxische Komponenten: Beifuß enthält das ätherische Öl Thujon, das bei übermäßigem Verzehr gesundheitsschädlich sein kann. Verwenden Sie Beifuß daher nur in geringen Mengen.
  4. Kindersicherheit: Bewahren Sie Beifuß außerhalb der Reichweite von Kindern auf.
  5. Umweltschutz: Entsorgen Sie beifußhaltige Produkte verantwortungsvoll, um Gewässer nicht zu belasten.

Mit diesen Hinweisen können Sie die positiven Eigenschaften von Beifuß sicher genießen.

Bilder: nancykennedy / iStockphoto