Wasserpflanzen

Wasserpflanzen düngen: Wann und wie ist es notwendig?

Wasserpflanzen benötigen Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und eine schöne Blütenpracht. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung der Düngung, gibt praktische Tipps zur Anwendung verschiedener Düngemittel und geht auf die besonderen Bedürfnisse von Unterwasserpflanzen ein.

Warum Wasserpflanzen düngen?

Wasserpflanzen benötigen eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen, um gesund zu wachsen und prächtig zu blühen. Künstliche Teiche oder Aquarien bieten oft nicht die notwendigen Nährstoffkonzentrationen, die natürliche Gewässer haben. Besonders in neu angelegten Teichen ist der Nährstoffmangel häufig, da das Wasser nicht genügend Nährstoffe enthält. Auch ältere Teiche können mit der Zeit nährstoffarm werden, besonders bei stark zehrenden Pflanzen wie Hechtkraut oder Schwanenblumen.

Eine gute Düngung fördert das Wurzelwachstum und die Etablierung der Pflanzen, unterstützt die Blütenbildung und trägt zur allgemeinen Vitalität bei. Sie hilft, Mangelerscheinungen wie gelbe Blätter oder schlechtes Wachstum zu verhindern. Das Düngen sollte gezielt erfolgen, um eine Überdüngung und damit verbundene Algenbildung zu vermeiden, insbesondere bei Pflanzen in nährstoffarmen Böden oder Pflanzkörben.

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Durch eine angepasste Düngestrategie sorgen Sie für ein gesundes Pflanzenwachstum und eine ausgewogene Umwelt in Ihrem Teich oder Aquarium. So schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Wasserpflanzen.

Mangelerscheinungen bei Wasserpflanzen erkennen

Um Mangelerscheinungen bei Wasserpflanzen rechtzeitig zu erkennen, müssen Sie die Pflanzen aufmerksam beobachten. Verschiedene Symptome können auf einen Nährstoffmangel hinweisen:

  • Blattverfärbungen: Gelbe oder blassgrüne Blätter deuten oft auf Stickstoffmangel hin, während rötliche Verfärbungen auf einen Mangel an Phosphor oder Kalium hinweisen können.
  • Löchriges oder beschädigtes Blattgewebe: Dies weist häufig auf einen Kalium-Mangel hin und kann zu Nekrosen und Blattverlust führen.
  • Verformte oder verkümmerte Blätter: Eine unzureichende Menge an Mikronährstoffen wie Eisen oder Mangan kann die Ursache sein.
  • Schlechter Wuchs: Dies kann auf einen allgemeinen Nährstoffmangel hindeuten oder auf einen Mangel an Kohlendioxid (CO2).

Stellen Sie sicher, dass der CO2-Gehalt im Wasser zwischen 20-30 mg/l liegt, und testen Sie die Wasserwerte bei fortbestehenden Symptomen, um gezielt den fehlenden Nährstoff zuzuführen.

Düngemittel für Wasserpflanzen

Es gibt verschiedene Düngemittel, die auf die speziellen Bedürfnisse von Wasserpflanzen abgestimmt sind.

Langzeitdünger

Düngekegel und Düngekugeln sind ideal für Teichpflanzen, da sie Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphat und Kalium langsam und kontinuierlich direkt im Wurzelbereich abgeben. Dies vermindert das Algenwachstum und sorgt für eine gleichmäßige Nährstoffversorgung.

Flüssigdünger

Flüssigdünger eignen sich besonders gut für Aquarienpflanzen, da sie schnell ins Wasser gelangen und über die Blätter aufgenommen werden. Diese Düngemittel enthalten eine Kombination aus Makro- und Mikronährstoffen wie Eisen. Achten Sie darauf, die Dosierungsempfehlungen des Herstellers zu befolgen, um eine übermäßige Nährstoffanreicherung im Wasser zu vermeiden.

Organische Optionen

Abgekühltes Gemüsewasser enthält zahlreiche Nährstoffe, die beim Kochen von Gemüse ins Wasser übergehen. Es kann nach dem Abkühlen als natürlicher Flüssigdünger verwendet werden.

Die Wahl des richtigen Düngemittels hängt von den spezifischen Ansprüchen Ihrer Wasserpflanzen sowie vom Standort ab.

Düngung mit Düngekegeln oder -tabletten

Düngekegel und -tabletten sind besonders effektiv für die gezielte Nährstoffversorgung. Diese Produkte geben die Nährstoffe langsam und kontinuierlich im Wurzelbereich frei.

Anwendungstipps für Düngekegel und -tabletten:

  • Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass die Düngekegel oder -tabletten für Ihre spezifischen Wasserpflanzen geeignet sind. Lesen Sie die Dosierungsanweisungen aufmerksam, um eine Überdüngung zu vermeiden.
  • Platzierung: Drücken Sie den Düngekegel oder die -tablette etwa 8-10 cm tief in den Wurzelbereich der Pflanze. Verschließen Sie das entstandene Loch sorgfältig, um das Aufwirbeln der Nährstoffe zu verhindern.
  • Einsatzzeitpunkt: Wenden Sie Düngekegel und -tabletten im Frühling an, wenn die Pflanzen zu neuem Wachstum ansetzen. Weitere Düngegaben können je nach Bedarf während der Wachstumsperiode erforderlich sein.
  • Kontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand der Pflanzen und passen Sie die Düngung bei Bedarf an.

Diese Methoden eignen sich besonders für stark zehrende Wasserpflanzen wie Seerosen, Hechtkraut und Schwertlilien.

Düngung mit Flüssigdünger

Flüssigdünger bieten eine schnelle Verfügbarkeit der Nährstoffe und eignen sich besonders für Aquarien und kleine Teiche. Beachten Sie die folgenden Hinweise:

  • Anwendungsmethode: Füllen Sie die Gießkanne zur Hälfte mit Wasser, messen Sie die erforderliche Menge Flüssigdünger ab, fügen Sie ihn hinzu und füllen Sie die Kanne auf. Gießen Sie die Düngerlösung auf bereits leicht feuchten Boden, um die Nährstoffaufnahme zu optimieren.
  • Richtige Dosierung: Beachten Sie stets die Empfehlungen des Herstellers. Eine Überdosierung kann unerwünschtes Algenwachstum fördern.
  • Wiederholung und Kontrolle: Wenden Sie Flüssigdünger regelmäßig an und überprüfen Sie die Pflanzen auf Anzeichen von Mangelerscheinungen oder Überdüngung.
  • Kombination mit Wasserwechsel: Kombinieren Sie die Düngung mit einem wöchentlichen Wasserwechsel, um überschüssige Nährstoffe und Schadstoffe zu entfernen und das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.

Flüssigdünger bieten eine flexible und schnelle Lösung für die Nährstoffversorgung Ihrer Wasserpflanzen.

Wann sollten Wasserpflanzen gedüngt werden?

Die richtige Düngung hängt stark von der Wachstumsphase und den spezifischen Bedürfnissen der Pflanzen ab. Hier sind wesentliche Zeitpunkte und Bedingungen:

  • Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr: Ab März sollten Sie mit der Düngung beginnen, da die Pflanzen nun aus dem Winterschlaf erwachen und neue Triebe bilden.
  • Nach dem Setzen neuer Pflanzen: Frisch gesetzte Wasserpflanzen sollten nach etwa drei Wochen gedüngt werden, um ein starkes Wurzelwachstum zu fördern.
  • Während der Hauptwachstumszeit: Von Juni bis August haben viele Pflanzen einen besonders hohen Nährstoffbedarf. Regelmäßige Düngergaben sind oft notwendig.
  • Bei Mangelerscheinungen: Unabhängig von der Jahreszeit sollten Sie sofort düngen, wenn die Pflanzen Anzeichen von Nährstoffmangel zeigen.
  • Vermeidung im Spätsommer und Herbst: Ab August sollte die Düngung schrittweise reduziert und schließlich eingestellt werden, da die Pflanzen in die Ruhephase gehen.
  • Berücksichtigung von Witterungsbedingungen: Düngen Sie an trockenen Tagen oder bei leichten Schauern, vorzugsweise morgens.

Durch eine gut abgestimmte Düngestrategie fördern Sie die Gesundheit Ihrer Wasserlandschaft und vermeiden dabei Überdüngung und deren Folgen.

Besondere Anforderungen von Unterwasserpflanzen

Unterwasserpflanzen, auch submerse Pflanzen genannt, spielen eine wesentliche Rolle für das ökologische Gleichgewicht in Teichen und Aquarien. Ihre Pflege erfordert besondere Aufmerksamkeit.

Sauerstoffproduktion und Nährstoffaufnahme

Unterwasserpflanzen geben Sauerstoff direkt ins Wasser ab und fördern die Gesundheit des Teichs oder Aquariums. Sie nehmen Nährstoffe sowohl über ihre Wurzeln als auch über die Blätter auf, was eine gleichmäßige Nährstoffverteilung im Wasser erfordert.

CO2-Gehalt und Wasserqualität

Diese Pflanzen sind auf gelöstes CO2 im Wasser angewiesen. Ein niedriger CO2-Gehalt kann das Wachstum beeinträchtigen. Daher sollte der CO2-Gehalt regelmäßig überprüft und bei Bedarf durch CO2-Düngesysteme erhöht werden.

Standort und Pflanzung

Unterwasserpflanzen bevorzugen Wassertiefen ab etwa 40 bis 50 Zentimeter unter der Wasseroberfläche. Einige Arten benötigen Pflanzkörbe zur Stabilisierung.

Pflegehinweise

  • Bestandskontrolle: Entfernen Sie überschüssige Pflanzenteile regelmäßig, um ein Überwuchern zu vermeiden und Platz für neue Triebe zu schaffen.
  • Nährstoffzufuhr: Verwenden Sie spezielle Düngekegel oder Düngetabletten, die die Nährstoffe langsam abgeben.
  • Wasserqualität: Halten Sie die Wasserqualität durch das Entfernen organischer Abfälle und regelmäßige Tests der Wasserparameter auf einem guten Niveau.

Durch die Einhaltung dieser Pflegehinweise können Sie eine gesunde und blühende Unterwasserlandschaft sicherstellen und die ästhetischen und ökologischen Vorteile dieser Pflanzen optimal nutzen.

Bilder: Anna Moskvina / Shutterstock