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Walnussbaum vermehren: Methoden für Früchte & Setzlinge

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Die Vermehrung von Walnussbäumen kann auf verschiedene Arten erfolgen, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Dieser Artikel beleuchtet drei gängige Methoden: Aussaat, Vermehrung durch Ableger und Veredelung.

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Ein Walnussbaum kann einfach über seine Walnüsse vermehrt werden

Walnussbaum-Vermehrung durch Aussaat: Geduld ist gefragt

Möchten Sie einen Walnussbaum aussäen, empfiehlt sich der Herbst nach der Erntezeit als idealer Zeitpunkt. Achten Sie darauf, frische Walnüsse zu verwenden und keine Nüsse aus dem Supermarkt, da diese in der Regel nicht keimfähig sind.

Stratifikation: Den Keimvorgang unterstützen

Stratifikation: Den Keimvorgang unterstützen

Die Kältebehandlung erleichtert den Abbau keimhemmender Stoffe in Walnüssen

Um die Keimfähigkeit der Walnüsse zu erhöhen, können Sie die Nüsse stratifizieren. Dazu lagern Sie die Nüsse über den Winter im Freien in einem Gemisch aus feuchtem Sand und Humus. Diese Kältebehandlung unterstützt den Abbau keimhemmender Stoffe in den Nüssen und erleichtert so die Keimung im Frühjahr.

Aussaat im Topf: Schutz vor Umwelteinflüssen

Aussaat im Topf: Schutz vor Umwelteinflüssen

Die Aussaat im Topf bietet jungen Walnussbäumen optimale Wachstumsbedingungen

Die Aussaat im Topf bietet den jungen Walnussbäumen Schutz vor Umwelteinflüssen und ermöglicht eine kontrollierte Umgebung für das Keimen und erste Wachstum.

  • Füllen Sie hierfür große Töpfe zur Hälfte mit einer Mischung aus Sand und Torf.
  • Setzen Sie die stratifizierten Nüsse einzeln in die Töpfe und halten Sie dabei einen Abstand von etwa 10 cm ein.
  • Bedecken Sie die Nüsse mit einer weiteren Substratschicht von 5 bis 10 cm Höhe.
  • Stellen Sie die Töpfe an einem hellen, frostfreien Ort auf und halten Sie das Substrat konstant leicht feucht.
  • Im Sommer können die Töpfe einen sonnigen Platz im Garten erhalten. Achten Sie darauf, dass die Erde nicht austrocknet.

Aussaat im Freiland: Direkte Aussaat im Garten

Alternativ zur Topfaussaat können Sie die Walnüsse auch direkt im Freiland aussäen. Beachten Sie auch hier, dass die Nüsse tief genug eingesetzt werden, um den Keimlingen optimale Startbedingungen zu ermöglichen. Im nächsten Herbst oder darauffolgenden Frühjahr ist dann der ideale Zeitpunkt für das Umpflanzen an den endgültigen Standort.

Nachteile der Aussaat: Sortenreinheit und Geduld

Nachteile der Aussaat: Sortenreinheit und Geduld

Das Warten auf die ersten Früchte kann bis zu 20 Jahre dauern

Trotz der unkomplizierten Vorgehensweise hat die Aussaat von Walnüssen zwei wesentliche Nachteile:

  1. Die resultierenden Walnussbäume sind in der Regel nicht sortenecht. Das bedeutet, dass sie meist Merkmale der Wildform aufweisen, selbst wenn sie von einer kultivierten Fruchtsorte stammen.
  2. Es kann bis zu 20 Jahre dauern, bis ein aus Samen gezogener Walnussbaum das erste Mal Früchte trägt.

Walnussbaum-Vermehrung durch Ableger: Sortenreinheit leicht gemacht

Die Vermehrung eines Walnussbaumes durch Ableger ist eine effektive Methode, um sortenreine Nachkommen der Mutterpflanze zu gewinnen. Folgen Sie diesen Schritten:

  1. Wählen Sie im Herbst oder Frühjahr einen langen, bodennahen Trieb am bestehenden Walnussbaum aus.
  2. Biegen Sie den ausgewählten Trieb so um, dass der mittlere Teil des Triebes direkten Kontakt mit dem Erdreich hat. Sichern Sie diese Position gegebenenfalls mit einem Zelthering oder einem ähnlichen Gegenstand.
  3. Im Laufe des Jahres bildet der erdberührende Trieb Wurzeln aus.
  4. Bereits im Herbst können Sie den bewurzelten Ableger von der Mutterpflanze trennen.
  5. Pflanzen Sie den jungen Walnussbaum an seinem vorgesehenen Standort im Garten ein.

Walnussbaum-Vermehrung durch Veredelung: Eine Kunst für Geübte

Die Vermehrung von Walnussbäumen durch Veredelung erfordert Erfahrung und eine sorgfältige Handhabung. Die Plattenokulation ist eine Methode, die bei fachgerechter Anwendung zuverlässige Ergebnisse liefert.

Plattenokulation: Präzisionsarbeit am Baum

Plattenokulation: Präzisionsarbeit am Baum

Das Rindenstück wird präzise in den gesunden Walnussbaum-Sämling eingesetzt

Bei der Plattenokulation wird aus einem jungen, kräftigen Trieb ein Rindenstück mit einer zentralen, gut entwickelten Knospe herausgeschnitten. Das Rindenstück sollte etwa einen Quadratzentimeter groß sein. Anschließend wird dieses Rindenstück in einen etwa dreijährigen, gut bewurzelten Walnussbaum-Sämling eingesetzt.

Anwachsen und Pflege der Veredelung

Nach dem Anwachsen des Rindenstücks im Laufe der Saison beginnt die zentrale Knospe im folgenden Frühjahr auszutreiben. Sobald der neue Trieb sichtbar ist, schneiden Sie den Haupttrieb des Sämlings direkt über der Veredelungsstelle ab. Formen und pflegen Sie den jungen Edeltrieb nun zu einem neuen Walnussbaum.

Bilder: Oleksandr Kostiuchenko / Shutterstock