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Walnussbaum im Topf ziehen: Anleitung für den Erfolg

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Die Aufzucht eines Walnussbaums im Topf ist ein lohnendes Projekt für geduldige Gärtner. Dieser Artikel begleitet Sie Schritt für Schritt von der Auswahl der Walnuss bis zur späteren Pflanzung im Freiland.

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Walnüsse können gut im Topf angezogen werden

Auswahl der Walnüsse

Für das erfolgreiche Ziehen eines Walnussbaums im Topf ist die Wahl der richtigen Nüsse entscheidend. Nutzen Sie frische, im Herbst gesammelte Walnüsse, die noch in ihrer grünen Schale sind und nicht älter als ein Jahr. Achten Sie darauf, nur unbeschädigte und gesunde Walnüsse zu verwenden. Führen Sie einen einfachen Test durch: Legen Sie die Nüsse in ein Wasserbad. Sinken sie zu Boden, sind sie keimfähig; schwimmende Exemplare sollten aussortiert werden.

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Vermeiden Sie den Kauf handelsüblicher Walnüsse aus dem Supermarkt, da diese oft zu trocken oder chemisch behandelt sind. Sammeln Sie stattdessen frische Nüsse von lokalen Bäumen oder erhalten Sie sie von Bekannten. Dies stellt sicher, dass die Nüsse an die klimatischen Bedingungen Ihres Gartens angepasst sind.

Vorbereitung des Topfes

Wählen Sie einen Topf mit einem Durchmesser von mindestens 30 cm und einer Tiefe von etwa 40 cm. Eine gute Drainage ist unverzichtbar. Legen Sie daher eine Schicht Kies oder Tonscherben auf den Boden des Topfes. Füllen Sie ihn zur Hälfte mit einer durchlässigen Mischung aus Sand und Kompost, die ein ausgewogenes Nährstoffangebot und gute Belüftung bietet.

Setzen Sie die Walnüsse etwa fünf Zentimeter tief in die Erde und bedecken Sie sie gut. Zum Schutz vor Nagetieren können Sie den Topf mit einem engmaschigen Draht abdecken. Dieser Schutz verhindert, dass Mäuse oder andere kleine Tiere an die Nüsse gelangen.

Einpflanzen der Walnüsse

Gehen Sie beim Einpflanzen der Walnüsse sorgfältig vor:

  • Setzen Sie jede Walnuss einzeln in den Topf.
  • Die Nüsse sollten waagerecht etwa fünf Zentimeter tief in das zuvor mit Sand und Kompost gefüllte Substrat gelegt werden.
  • Bedecken Sie die Nüsse mit Erde, drücken Sie das Substrat leicht an und halten Sie es leicht feucht.
  • Decken Sie den Topf mit einem Maschendraht ab, um die Nüsse vor Nagetieren zu schützen.

Stellen Sie den Topf an einen gut belüfteten, frostfreien Ort und halten Sie das Substrat gleichmäßig leicht feucht, ohne Staunässe zu verursachen.

Standort und Pflege

Ein geeigneter Standort ist entscheidend für das erfolgreiche Wachstum Ihres Walnussbaums im Topf. Der Baum benötigt einen hellen Platz mit direkter Sonneneinstrahlung. In den Sommermonaten stellen Sie den Topf am besten ins Freie an einen windgeschützten Ort. Sorgen Sie für eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung, indem Sie das Substrat leicht feucht halten und Staunässe vermeiden. Eine leichte Düngergabe im Frühjahr, beispielsweise durch Kompost oder Hornmehl, unterstützt das Wachstum.

Um Frostschäden im Winter zu vermeiden, stellen Sie den Baum an einen frostfreien, aber kühlen Platz. Ein heller Ort, etwa in einem ungeheizten Raum oder Keller, ist ideal. Gießen Sie während der Winterruhe nur sparsam.

Überwinterung

Junge Walnussbäume im Topf erfordern besonderen Schutz vor starkem Frost. Stellen Sie den Topf an einen frostfreien Ort, wie ein ungeheiztes Gewächshaus oder einen kühlen Keller. Halten Sie die Temperatur zwischen 2 und 10 Grad Celsius und gießen Sie sparsam. Stellen Sie sicher, dass der Überwinterungsort gut belüftet ist, um Schimmelbildung vorzubeugen.

Umpflanzen ins Freiland

Zum Umpflanzen ins Freiland sollte der Baum kräftig genug sein. Dies geschieht am besten im späten Frühjahr nach den Eisheiligen. Bereiten Sie ein Pflanzloch vor, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist, und setzen Sie den Baum vorsichtig hinein. Füllen Sie das Loch mit der ausgehobenen Erde auf und drücken Sie diese leicht an. Gießen Sie den Baum gründlich an und sichern Sie ihn gegebenenfalls mit einem Pflanzpfahl.

Pflege des jungen Walnussbaums

Pflegen Sie Ihren jungen Walnussbaum im Topf sorgfältig, um ein gesundes Wachstum zu fördern:

  • Gießen Sie regelmäßig, besonders in Trockenperioden, ohne Staunässe zu verursachen.
  • Entfernen Sie Unkraut in der Umgebung des Baums.
  • Stabilisieren Sie den Baum bei Bedarf mit einem Holzpfahl.
  • Düngen Sie im Frühjahr mit organischen Düngern wie Kompost oder Hornmehl.
  • Schützen Sie den Baum im Winter vor Frost, indem Sie ihn an einen frostfreien, kühlen Ort stellen und sparsam gießen. Ein Weißanstrich der Rinde oder eine Schilfmanschette schützt zusätzlich vor Frostrissen.

Rückschnitt

Ein Rückschnitt ist bei Walnussbäumen nicht zwingend erforderlich, kann aber die Vitalität fördern und die Krone in Form halten. Der geeignete Zeitpunkt für den Schnitt liegt im Spätsommer bis Herbst, da die Wundheilung dann schneller erfolgt. Verwenden Sie scharfes und sauberes Werkzeug für glatte Schnittkanten.

Schneiden Sie selektiv und entfernen Sie beispielsweise überhängende oder sich kreuzende Äste, um eine gleichmäßige Krone zu gestalten. Achten Sie darauf, nicht zu radikal zu schneiden, um die natürliche Wuchsform nicht zu beeinträchtigen.

Geduld bis zur ersten Ernte

Das Ziehen eines Walnussbaums erfordert Geduld. Es dauert in der Regel mindestens zehn Jahre, bis ein aus einer Nuss gezogener Baum zum ersten Mal Früchte trägt. Während dieser Zeit ist eine sorgfältige Pflege entscheidend, um die optimalen Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum zu schaffen. Ein gut gepflegter Walnussbaum kann viele Jahrzehnte lang Früchte tragen und Freude bereiten.

Bilder: Olga Kuzyk / Shutterstock