Walnuss

Walnuss keimen lassen: So züchten Sie Ihren eigenen Baum

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Der Walnussbaum, bekannt für seine schmackhaften Nüsse und sein imposantes Erscheinungsbild, kann durch die Aussaat von Walnüssen selbst gezogen werden. Dieser Artikel beschreibt verschiedene Methoden zur erfolgreichen Keimung und Aufzucht von Walnussbäumen, von der Direktsaat im Freiland bis zur kontrollierten Anzucht im Topf.

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Die Walnuss braucht sehr lange zum Keimen

Walnüsse direkt im Freiland aussäen

Die Direktsaat im Freiland bietet eine einfache und natürliche Methode, Walnussbäume zu ziehen. Insbesondere im Herbst, nach der Ernte, ist die Keimfähigkeit der Nüsse besonders hoch.

So säen Sie Walnüsse im Herbst direkt im Freiland aus:

Wählen Sie einen sonnigen und windgeschützten Platz mit gut durchlässigem, humusreichem Boden. Setzen Sie die Nüsse im September oder Oktober etwa 5-8 cm tief in den Boden. Dabei können Sie die Nuss entweder mit der Spitze seitlich oder nach unten einlegen. Achten Sie auf einen Abstand von 15-20 cm zwischen den einzelnen Nüssen und halten Sie den Boden leicht feucht.

Was sind die Nachteile der Direktsaat?

Leider sind die Nüsse im Freiland ungeschützt und können leicht Opfer von Mäusen und anderen Nagetieren werden. Zudem erschwert die tiefgehende Pfahlwurzel, die der Walnussbaum in den ersten Jahren entwickelt, ein späteres Umpflanzen.

Walnüsse im Topf zum Keimen bringen

Möchten Sie Ihre Walnusssaat im Topf ziehen um sie vor Mäusen zu schützen und optimale Keimbedingungen gewährleisten, bietet sich die Anzucht im Topf an.

Anzucht im Topf – Schritt für Schritt:

  1. Vorbereiten: Wählen Sie einen ausreichend großen Blumentopf und füllen Sie ihn zunächst mit feuchtem Laub.
  2. Nüsse einsetzen: Legen Sie die Walnüsse auf das Laub und bedecken Sie sie mit Gartenerde.
  3. Schutz vor Nagern: Umwickeln Sie den Topf mit Maschendraht, um Fraßschäden durch Nagetiere zu verhindern.
  4. Überwintern: Graben Sie den Topf zum Schutz vor Frost im Garten ein.

Keimung und Umpflanzen:

Die ersten Keimlinge zeigen sich meist zwischen Ende März und Anfang April. Pflanzen Sie die gekeimten Nüsse dann in einen größeren Topf mit frischer Gartenerde um. Stellen Sie den Topf bis nach den Eisheiligen an einen kühlen, hellen Ort und halten Sie die Erde leicht feucht. Nach den Eisheiligen können Sie die jungen Walnussbäume an ihren endgültigen Standort im Garten umpflanzen. Gießen Sie die Jungpflanzen in den ersten Wochen regelmäßig, um sie bei der Etablierung zu unterstützen.

Vorteile der Topfanzucht:

  • Schutz vor Mäusen und anderen Nagetieren
  • Kontrollierte Bedingungen während der Keimphase
  • Vereinfachtes Umpflanzen

Keimfähigkeit von Walnüssen

Keimfähigkeit von Walnüssen

Nüsse, die im Wasser oben schwimmen, sind nicht keimfähig

Die Keimfähigkeit von Walnüssen nimmt mit der Zeit ab. Frisch geerntete Nüsse bieten die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Keimung.

Wie können Sie die Keimfähigkeit erhöhen?

  • Verwenden Sie bevorzugt Nüsse von Bäumen aus der Nachbarschaft, öffentlichen Grünanlagen oder dem Fachhandel.
  • Säen Sie die Nüsse zeitnah nach dem Entfernen der grünen Hülle aus.
  • Frieren Sie Nüsse für eine spätere Aussaat bei -18°C ein. So bleibt die Keimfähigkeit bis zu drei Jahre erhalten.
  • Schwimmtest: Nüsse, die im Wasser schwimmen, sind nicht keimfähig. Nüsse, die untergehen, haben eine höhere Keimwahrscheinlichkeit.

Walnussbaum-Sämlinge pflegen

Walnussbaum-Sämlinge benötigen in den ersten Jahren eine umsichtige Pflege, um zu starken und gesunden Bäumen heranzuwachsen.

Pflege im ersten Jahr:

  • Im ersten Jahr erreichen die Sämlinge eine Höhe von etwa 25-30 cm.
  • Wählen Sie die zwei bis drei kräftigsten Sämlinge aus und entfernen Sie schwächere Pflanzen vorsichtig, um den ausgewählten Sämlingen mehr Raum und Ressourcen zu geben.
  • Gießen Sie die Sämlinge regelmäßig, besonders während warmer und trockener Perioden.

Pflege im zweiten Jahr:

  • Wählen Sie den gesündesten und kräftigsten Sämling als Zukunftsbaum aus.
  • Entfernen Sie die schwächeren Sämlinge knapp unterhalb des Wurzelhalses, um Konkurrenz zu minimieren.

Pflege im dritten und vierten Jahr:

Führen Sie im dritten oder vierten Jahr den ersten formgebenden Schnitt durch, um eine gesunde und starke Krone zu entwickeln.

Veredelung von Walnussbäumen

Die Veredelung von Walnussbäumen ist ein fortgeschrittenes Verfahren, um Walnussbäume mit bestimmten, wünschenswerten Eigenschaften zu züchten.

Vorteile der Veredelung:

  • Sortenechtheit: Veredelte Bäume sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze und weisen somit dieselben Eigenschaften auf.
  • Früherer Ertragseintritt: Veredelte Bäume tragen früher Früchte als Bäume, die aus Nüssen gezogen werden.

Veredelungsmethoden:

  • Plattenokulation: Bei dieser Methode wird ein Rindenstück mit einer gesunden Knospe von einem fruchttragenden Baum in die Rinde eines jungen Sämlings eingefügt.
  • Kopulation: Bei der Kopulation wird ein junger Trieb des gewünschten Baumes direkt mit dem Sämling verbunden.

Fazit:

Mit Geduld und Sorgfalt können Sie starke und produktive Walnussbäume in Ihrem Garten ziehen. Die Veredelung ermöglicht ein früheres Ernten von Nüssen und sichert die gewünschten sortenspezifischen Merkmale.

Bilder: Krasowit / Shutterstock