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Walnussbaum schneiden: Wann Sie Hand anlegen sollten

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Einen Walnussbaum gilt es anders zu schneiden als sonstige Obstbäume, da er besonders empfindlich darauf reagiert. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt zu wählen. Detaillierte Informationen dazu erhalten Sie in unserem Beitrag.

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Ein Walnussbaum sollte niemals im Winter zurückgeschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Wann sollte man einen Walnussbaum schneiden?
Der optimale Zeitpunkt zum Schneiden eines Walnussbaums ist im Spätsommer (Mitte August bis Ende September) für den Korrekturschnitt und nach dem Laubaustrieb (Mitte Juni bis Mitte Juli) für Pflanz- und Erziehungsschnitte. Wählen Sie einen trockenen, sonnigen und warmen Tag für die Schneidearbeiten.

Deshalb ist das Schneiden eines Walnussbaums schwierig

Walnussbäume bluten deutlich stärker als ihre verwandten Obstbäume. Beschneiden Sie Ihre Walnuss, treten an den Schnittstellen extrem große Mengen Baumsaft aus (als „Blut des Baums“ bezeichnet). Wer zum ersten Mal in die Verlegenheit kommt, einer Walnuss zuleibe zu rücken, ist sicherlich überrascht oder sogar geschockt, wenn er den intensiven Fluss des Saftes sieht.

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Doch weshalb „blutet“ ein Walnussbaum eigentlich so übermäßig? Die Ursache liegt im Erdreich vergraben: Eine Walnuss weist außerordentlich kräftige Baumwurzeln auf. Diese sind derart massiv, dass sie enormen Druck nach außen erzeugen und den Saft regelrecht aus den Schnittwunden herausdrängen.

Nun ist es so, dass die Walnusspflanze ihr Blut genauso dringend braucht wie der Mensch das seine. Deshalb steht der Hobbygärtner in der Verantwortung, seinen Baum möglichst vorsichtig und vor allem mit einer guten Strategie zu schneiden, um dafür zu sorgen, dass möglichst wenig Baumsaft austritt.

Gehen Sie unüberlegt und falsch vor, kann es unter Umständen zu massiven Schäden des feinen Leitungssystems im Walnussbaum kommen. Herrschen beim Beschneiden frostige Temperaturen (oder kurze Zeit nach der Maßnahme), gefriert der Saft in den Wunden. In der Folge zerreißt das Gewebe. Auch andere Probleme können auftreten. So haben etwa Pflanzenpilze und Schädlinge durch die erhöhte Feuchtigkeit leicht(er)es Spiel.

Aus all diesen Fakten ergibt sich, dass es beim Schneiden des Walnussbaums nicht einzig und allein auf die Schnitttechnik, sondern auch in hohem Maße auf den passenden Zeitpunkt ankommt.

Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden eines Walnussbaums

In Anbetracht der oben beschriebenen Risiken dürfen Sie Ihre Walnuss niemals nach dem Laubfall – also im Frühjahr oder im Winter – schneiden. Ansonsten ist abzusehen, dass es Ihrem Baum nicht gut ergehen wird.

Nehmen Sie den Korrekturschnitt immer im Spätsommer vor, denn in dieser Zeit sind die Voraussetzungen ideal, da der Baum gerade weder austreibt noch in den Vorbereitungen für den Winter steht.

Zwischen Mitte August und Ende September ist der Saftdruck des Walnussbaums relativ schwach. Diesen Moment sollten Sie nutzen. Später dürfen Sie nicht mehr schneiden – achten Sie darauf, Anfang Oktober mit allen Schneidearbeiten fertig zu sein.

Warten Sie zu lange, hat die Walnuss bis zum Winter nicht mehr genügend Zeit, um sich vom Eingriff zu regenerieren und die Schnittwunden zu schließen.

Entscheiden Sie sich für einen trockenen, sonnigen und warmen Tag!

Wann gilt es Pflanz- oder Erziehungsschnitt durchzuführen?

Neben dem Korrekturschnitt, den Sie bei älteren Walnussbäumen regelmäßig vollziehen müssen, gibt es auch noch den Pflanz- und den Erziehungsschnitt.

Diese beiden Schnitte führen Sie am besten nach dem erfolgreichen Laubaustrieb – also zwischen Mitte Juni und Mitte Juli – durch.

Kurze Zusammenfassung der optimalen Schneidezeitpunkte

  • Korrekturschnitt: Spätsommer, Mitte August bis Ende September
  • Pflanzschnitt: nach Laubaustrieb, Mitte Juni bis Mitte Juli
  • Erziehungsschnitt: nach Laubaustrieb, Mitte Juni bis Mitte Juli
Bilder: Marsan / Shutterstock