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Walnussbaum ausgraben: So gelingt’s Schritt-für-Schritt

Das Ausgraben eines Walnussbaumes ist anspruchsvoll und die Erfolgsaussichten hängen stark vom Alter und der Größe des Baumes ab. Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen und gibt detaillierte Anleitungen für ein erfolgreiches Vorgehen.

Erfolgsaussichten beim Ausgraben von Walnussbäumen

Junge Walnussbäume lassen sich leichter und erfolgreicher umpflanzen

Erfolgsaussichten beim Ausgraben von Walnussbäumen

Die Erfolgsaussichten für das Ausgraben eines Walnussbaums sind stark abhängig vom Alter und der Größe des Baums. Junge Walnussbäume lassen sich allgemein besser umpflanzen, da ihre Wurzeln noch nicht so tief und weitreichend sind. Solche Bäume können in der Regel mit einem ausreichend großen Wurzelballen ausgegraben werden, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie am neuen Standort gut anwachsen.

Mit zunehmendem Alter und Größe des Walnussbaums sinkt die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Umpflanzens. Ältere Bäume entwickeln tiefreichende Pfahlwurzeln und wenige Seitenwurzeln, was das problemlose Ausgraben und Umpflanzen erschwert. Bäume, die bereits eine Höhe von circa zwei Meter überschritten haben, sind besonders schwierig zu verpflanzen. Häufig kommt es bei diesen zu erheblichem Wurzelverlust, was die Genesung und das weitere Wachstum stark beeinträchtigt.

Für Hobbygärtner, die darüber nachdenken, einen jüngeren Walnussbaum umzupflanzen, bieten sich bessere Erfolgsaussichten, wenn:

  • Der Baum nicht größer als etwa 1,5 bis zwei Meter ist.
  • Ein möglichst großer Wurzelballen sorgfältig ausgegraben wird.
  • Der neue Standort gut vorbereitet ist, um die Verweildauer des Wurzelballens außerhalb der Erde so kurz wie möglich zu halten.
  • Der Baum während des Transports und Pflanzens nicht unnötigen Belastungen und Verletzungen ausgesetzt wird.

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Der ideale Zeitpunkt zum Ausgraben

Um einen Walnussbaum erfolgreich auszugraben, ist der Herbst nach dem Laubfall der optimale Zeitraum. Diese Phase bringt mehrere Vorteile mit sich:

  • Reduzierter Stoffwechsel und geringere Wurzelaktivität: Nach dem Abwerfen der Blätter reduziert der Baum seinen Stoffwechsel, wodurch die Wurzeln weniger aktiv sind. Dies minimiert den Stress und die Schwächung des Baumes durch Verletzungen beim Ausgraben.
  • Winterruhe für langsames Anwachsen: Der Baum kann sich während der winterlichen Ruhephase an seinen neuen Standort gewöhnen, ohne sofort intensive Wurzelaktivität entwickeln zu müssen.
  • Geringeres Gewicht und einfachere Handhabung: Dank der reduzierten Wasserführung in den Transportadern und des fehlenden Laubs ist der Baum leichter zu handhaben und zu transportieren.

Dieser Zeitraum erleichtert es dem Baum, sich mit minimalem Stress am neuen Standort zu etablieren.

Notwendiges Werkzeug und Material

Um den Walnussbaum erfolgreich auszugraben, sollten Sie auf eine gut abgestimmte Auswahl an Werkzeugen und Materialien achten. Jedes Werkzeug erfüllt hierbei einen bestimmten Zweck und hilft, den Prozess so schonend wie möglich für den Baum zu gestalten:

  • Stabile Holzeinrichtung (ungefähr 1,80 bis 2,00 Meter lang): Ein robustes Holzgestell bietet dem Baum die nötige Standfestigkeit nach der Umpflanzung, besonders im Fall von starkem Wind.
  • Klinge oder Beil: Diese Werkzeuge sind wichtig, um die tiefen Wurzeln des Baumes sauber abzutrennen.
  • Großer Eimer oder kleiner Container: Diese Behältnisse werden benötigt, um das ausgegrabene Erdmaterial und überschüssige Erde zu transportieren.
  • Plane: Nützlich zum Schutz des Wurzelballens während der Umlagerung sowie für die vorübergehende Lagerung des entfernten Rasens und Aushubs.
  • Hammer oder Vorschlaghammer: Dieses Werkzeug wird verwendet, um den Holzpfahl sicher in den Boden des neuen Standorts zu treiben.
  • Strapazierfähiges Seil oder starke Schnur: Zum festen Zusammenbinden der Baumkrone, um Schäden während des Transports zu vermeiden.
  • Vielseitige Schaufel: Zum exakten Freilegen der Wurzeln sowie zum Aushöhlen der Pflanzgrube am neuen Standort.
  • Langer Spaten: Eine scharfe Klinge erleichtert das Ausschneiden der Rasensode und das exakte Freilegen der Wurzeln.
  • Spitzhacke: Unerlässlich zum Aufbrechen von festem Erdmaterial und zum Freilegen größerer Wurzeln.

Mit diesen Werkzeugen können Sie das Ausgraben, den Transport und das Einpflanzen des Walnussbaums schonend und effizient durchführen.

Vorbereitung des neuen Standorts

Bevor Sie den Walnussbaum ausgraben, sollten Sie den neuen Standort gründlich vorbereiten. Achten Sie darauf, einen sonnigen Platz mit gut durchlässigem Boden zu wählen, der ausreichend Raum für das zukünftige Wachstum bietet. Planen Sie mindestens einen Standraum von zehn mal zehn Meter ein.

Beginnen Sie mit der Aushebung der Pflanzgrube. Diese sollte groß genug sein, um den gesamten Wurzelballen aufzunehmen und zusätzlich mindestens 50 Zentimeter Platz in alle Richtungen bieten. Lockern Sie die Erde am Grund der Grube auf, um die Durchwurzelung zu erleichtern und Staunässe zu vermeiden.

Stellen Sie einen stabilen Holzpfahl in die Pflanzgrube. Dieser sollte eine Länge von etwa 1,80 bis zwei Metern haben und leicht außermittig positioniert werden. Verankern Sie den Pfahl fest im Boden, indem Sie ihn sicher einschlagen. Der Holzpfahl bietet dem frisch gepflanzten Walnussbaum Stabilität und schützt ihn vor dem Umkippen durch Wind.

Lockern Sie das Erdreich rund um die Pflanzgrube sorgfältig auf und zerkleinern Sie eventuelle Erdklumpen. Sorgen Sie dafür, dass der Boden nährstoffreich und humos ist, um das Anwachsen und die weitere Entwicklung des Baumes zu fördern.

Ausgraben des Walnussbaumes

Nachdem der neue Standort vorbereitet ist, können Sie beginnen, den Walnussbaum auszugraben. Dieser Prozess erfordert sorgfältiges Vorgehen, um den Baum möglichst wenig zu beschädigen:

  1. Freilegen der Wurzeln: Entfernen Sie die obere Erdschicht mit einem scharfen Spaten. Stechen Sie die Rasensode im Bereich der Wurzeln ab und legen Sie diese beiseite.
  2. Umfang des Wurzelballens bestimmen: Graben Sie rings um den Baum einen breiten Graben. Achten Sie darauf, mindestens 50 Zentimeter tief zu graben.
  3. Pfahlwurzel kappen: Nutzen Sie eine Axt oder ein Handbeil, um die tiefreichende Pfahlwurzel vorsichtig zu kappen.
  4. Freilegung des Wurzelballens: Lockern Sie die verbliebenen Wurzeln mit einer Spitzhacke (15,00€ bei Amazon*) und versuchen Sie, den Wurzelballen in einem Stück auszuheben.
  5. Baum ausheben: Heben Sie den Baum vorsichtig aus dem Erdloch. Bei großen Exemplaren kann es hilfreich sein, eine zweite Person zur Unterstützung hinzuzuziehen. Binden Sie die Äste des Baumes mit einem Seil zusammen, um sie vor Beschädigungen zu schützen.

Nach dem Ausheben bereiten Sie den Baum für den Transport vor, indem Sie ihn in eine Plane einschlagen und diese festbinden. Das schützt die Wurzeln vor Austrocknung und mechanischen Schäden.

Transport des Walnussbaumes

Der Transport Ihres Walnussbaumes erfordert besondere Sorgfalt, um die Wurzeln zu schützen und sicherzustellen, dass der Baum am neuen Standort gut anwächst. Bei kurzen Transportwegen, beispielsweise innerhalb desselben Gartens, können Sie den Baum vorsichtig zum neuen Standort tragen. Binden Sie zuvor die Baumkrone mit einem Seil zusammen, um Verletzungen der Äste zu vermeiden.

Bei längeren Transportwegen sollten Sie den Wurzelballen sorgfältig vorbereiten, um Transportschäden zu vermeiden:

  • Wurzelballen wässern: Befeuchten Sie den Wurzelballen gründlich, bevor Sie ihn für den Transport vorbereiten. Dies hilft, das Austrocknen der Wurzeln während der Reise zu verhindern.
  • Plane nutzen: Schlagen Sie den Wurzelballen in eine robuste Plane ein. Achten Sie darauf, dass die Plane fest anliegt und keine Erde herausfallen kann. Wickeln Sie die Plane um den Wurzelballen und binden Sie sie sicher mit einer Schnur oder einem Seil fest.
  • Sichere Befestigung: Sollte der Transport in einem Anhänger oder einem Fahrzeug erfolgen, stellen Sie sicher, dass der Baum gut gesichert ist, um ein Verrutschen zu verhindern. Ein stabiler Aufbau schützt den Baum zusätzlich vor mechanischen Schäden.

Durch diese Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass der Walnussbaum den Transport gut übersteht und optimal für das Einpflanzen am neuen Standort vorbereitet ist.

Einpflanzen des Walnussbaumes

Nachdem Sie den Walnussbaum zum neuen Standort transportiert haben, können Sie mit dem Einpflanzen beginnen:

  1. Baum einsetzen: Setzen Sie den Baum vorsichtig in das vorbereitete Pflanzloch. Achten Sie darauf, dass der Baum genauso tief eingepflanzt wird wie am vorherigen Standort.
  2. Pflanzgrube auffüllen: Füllen Sie nun die Pflanzgrube schrittweise mit der zuvor ausgehobenen Erde auf. Drücken Sie die Erde leicht an, um die Entstehung von Hohlräumen zu verhindern.
  3. Baum stützen: Befestigen Sie den Baum an dem bereits in die Grube geschlagenen Holzpfahl. Verwenden Sie hierfür eine weiche Schnur oder einen speziellen Baumgurt, um die Rinde nicht zu beschädigen.
  4. Gießrand anlegen: Formen Sie um den Wurzelbereich eine kleine Erdmulde, um das Gießwasser direkt zu den Wurzeln zu leiten.
  5. Angießen: Gießen Sie den frisch gepflanzten Baum gründlich an. Dies hilft der Erde, sich um die Wurzeln zu setzen und fördert den Kontakt zwischen Boden und Wurzelballen.
  6. Bodendecker verwenden: Als letzte Maßnahme können Sie den Wurzelbereich mit einer schützenden Schicht Bodendeckern versehen. Geeignet sind hierfür beispielsweise Efeu oder Storchschnabel, die sich gut mit dem Walnussbaum vertragen und die Feuchtigkeit im Boden halten.

Nachsorge

Nach dem Einpflanzen benötigt Ihr Walnussbaum eine gezielte Nachsorge, um sich erfolgreich am neuen Standort zu etablieren:

Bewässerung

In den ersten Wochen ist eine konsequente Bewässerung entscheidend. Achten Sie darauf, dass der Boden gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt ist. Besonders während Trockenperioden sollten Sie den Baum intensiv gießen.

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Regelmäßiges Lockern des Bodens fördert die Sauerstoffversorgung der Wurzeln

Ein neu gepflanzter Walnussbaum kann anfällig für Schädlinge und Krankheiten sein. Inspizieren Sie den Baum regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingsbefall oder Krankheitssymptome. Verwenden Sie biologische Schädlingsbekämpfungsmittel zum Schutz der Umwelt.

Bodenpflege

Kontrollieren Sie den Boden rund um den Baum regelmäßig und lockern Sie die Erde leicht. Dadurch verbessern Sie die Sauerstoffversorgung der Wurzeln und verhindern Staunässe.

Frostschutz

Junge oder frisch umgepflanzte Walnussbäume sind besonders anfällig für Frostschäden. Um den Baum in der kalten Jahreszeit zu schützen, können Sie die Rinde mit einem Weißanstrich versehen oder eine Schilfmanschette um den Stamm legen. Eine Mulchschicht um den Wurzelbereich schützt zusätzlich vor extremen Temperaturschwankungen.

Wundversorgung

Sollten beim Aus- oder Einpflanzen Äste oder Wurzeln verletzt worden sein, behandeln Sie die Schnitt- oder Sägewunden sofort mit einem Wundverschlussmittel. Dies verhindert das Eindringen von Krankheitserregern.

Unterstützung durch Dünger

Im Frühjahr können Sie den Baum einmalig mit einem organischen Dünger wie Kompost oder Hornmehl unterstützen. Dies fördert die Nährstoffversorgung und das Wachstum der Wurzeln und Triebe.

Indem Sie diese Nachsorgemaßnahmen beherzigen, geben Sie Ihrem Walnussbaum die besten Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung und ein langlebiges Wachstum in Ihrem Garten.

Bilder: Daykiney / Shutterstock