Bestandsaufnahme
Vor dem Umgraben eines Gartens sollten Sie sich einen Überblick verschaffen. In verwilderten Gärten kommen nicht selten Schätze zu Tage, die Sie durch die radikalen Maßnahmen zerstören würden. Beobachten Sie den Garten für mindestens ein Jahr. Dadurch erhalten Sie einen Einblick, was in Ihrem Garten wächst und welche Bodentypen vorherrschen.
Bereits vorhandene Beete mit Zwiebelpflanzen müssen nicht umgegraben werden. Hier reichen Maßnahmen aus, die das Beet wieder in Form bringen. Wildkräuter wie Sauerampfer, Brennnessel oder Frauenmantel verbreiten sich in ungenutzten Gärten, wo sie der Artenvielfalt dienen und dem Menschen als Gemüse einen weiteren Nutzen bieten.
Umgraben abwägen
Den Garten umzugraben kommt bei starken Unebenheiten im Boden in Frage. Schwere Untergründe lassen sich kaum nutzen, wenn sie nicht gründlich umgegraben und aufgelockert wurden. Bei leichten Böden reicht es aus, das Substrat mit einem Sauzahn aufzulockern. Umschichtungen sind mit einer Störung des Bodengefüges verbunden. Der Boden benötigt nach solchen massiven Eingriffen Zeit, bis er sich regeneriert hat.
Wenn ein Umgraben notwendig ist, sollten Sie auf die Witterungsbedingungen achten. Der Herbst ist nicht immer ideal für diese Maßnahme. Auch im Frühjahr ist das Umschichten möglich, wenn die Vegetationsperiode noch nicht begonnen hat.
Dann sollten Sie den Garten umgraben:
- nach leichten Bodenfrösten
- im zeitigen Frühjahr mit niedrigen Temperaturen
- vor intensiven Regenfällen
Beete ohne umgraben
Mulchen Sie die Fläche nach der Mahd ordentlich, die später ein Beet darstellen soll. Im verwilderten Garten fallen große Mengen Gras an, die sich ungeschnitten perfekt als Mulchschicht eignen. Je länger das Gras ist, desto besser. Die Schicht sackt in den nächsten sechs Monaten deutlich zusammen.
Kontrollieren Sie den Zustand des darunter befindlichen Rasens und geben Sie eine zusätzliche Mulchschicht auf die Fläche, wenn das Gras darunter noch nicht verrottet ist. Das Material zersetzt sich nur langsam und bietet eine ideale Schutzschicht für den Boden. Sie hält das Substrat feucht und warm, sodass die Bodenlebewesen die Biomasse in Kompost umsetzen können.