Gartengestaltung

Umgraben von verwilderten Gärten: Wann und wie am besten?

Die Rückeroberung eines verwilderten Gartens erfordert Planung und Einsatz. Dieser Artikel liefert eine Schritt-für-Schritt-Anleitung von der Bestandsaufnahme bis zur Neubepflanzung, um Ihren Garten wieder in eine grüne Oase zu verwandeln.

Bestandsaufnahme und Planung

Bevor Sie mit der Herrichtung Ihres verwilderten Gartens beginnen, ist eine gründliche Bestandsaufnahme und Planung unerlässlich. Dies hilft Ihnen, die Gegebenheiten zu erkennen und effektiv vorzugehen.

Überblick verschaffen

Gehen Sie zunächst den gesamten Garten in Ruhe ab. Notieren Sie, welche Pflanzen, Sträucher und Bäume vorhanden sind und wo diese stehen. Untersuchen Sie hierbei auch die Bodeneigenschaften und den Zustand der Pflanzen. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Stolperfallen: Markieren Sie Hindernisse wie Baumstümpfe, freiliegende Wurzeln oder unebene Stellen mit gut sichtbaren Markierungen, um Unfälle zu vermeiden.
  • Lichtverhältnisse: Notieren Sie, welche Bereiche des Gartens sonnig und welche schattig sind. Dies hilft Ihnen später bei der Auswahl geeigneter Pflanzen.
  • Bodenbeschaffenheit: Beobachten Sie Zeigerpflanzen wie Brennnesseln, die auf stickstoffreiche Böden hinweisen.

Erhaltenswerte Elemente bestimmen

Entscheiden Sie, welche Pflanzen und Strukturen langfristig erhalten bleiben sollen. Berücksichtigen Sie den Gesundheitszustand und die Zukunftsplanung der Gartenbereiche.

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Maßstabsgetreuen Plan erstellen

Bei größeren Grundstücken lohnt es sich, einen detaillierten Gartenplan zu zeichnen. Zeichnen Sie die Grundstücksgrenzen, Gebäude, Wege und bestehenden Pflanzen ein. Markieren Sie Licht- und Schattenbereiche sowie geplante neue Beete und Umgestaltungen.

Werkzeug und Ausrüstung

Für das Herrichten eines verwilderten Gartens benötigen Sie eine diverse Auswahl an Werkzeugen und die entsprechende Schutzkleidung, um sicher und effektiv arbeiten zu können. Überprüfen Sie vor Beginn der Arbeiten stets die Funktionsfähigkeit und den Zustand der Geräte.

Schutzkleidung und Sicherheitsausrüstung

  • Gehörschutz: Wesentlich bei der Nutzung lauter Maschinen wie beispielsweise Motorsägen.
  • Handschuhe: Schonen Ihre Hände vor Verletzungen und Blasen.
  • Sicherheitsschuhe: Gewährleisten Stabilität und schützen vor herunterfallendem Werkzeug.
  • Arbeitsbrille: Bewahrt Ihre Augen vor umherfliegenden Partikeln.

Grundlegendes Gartenwerkzeug

Auf Werkzeuge wie Spaten, Grabegabel, Rechen, Gartenschere und Handsäge können Sie nicht verzichten. Für dickere Äste und schwer zugängliche Bereiche sind Astschere und Motorsäge hilfreich.

Motorisierte Geräte

Rasenmäher oder Sense, Motorsäge und Freischneider vereinfachen die Arbeit bei größerem Wildwuchs. Achten Sie darauf, die Geräte entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zu verwenden.

Weitere Hilfsmittel

Eimer, Schubkarre und Müllsäcke unterstützen beim Transport und der Entsorgung von Gartenabfällen. Seile helfen beim Sichern oder Bündeln von Pflanzen und Schnittgut.

Neben dem Werkzeug ist die richtige Vorbereitung entscheidend. Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Treibstoff oder Akkukapazität für motorbetriebene Geräte zur Verfügung haben.

Aufräumen und Entsorgen

Beginnen Sie mit dem Aufräumen, indem Sie den gesamten Gartenbereich gründlich durchgehen und Müll sowie Gerümpel entfernen. Nehmen Sie dafür eine Schubkarre oder Eimer mit, um Plastik, Scherben und Metallgegenstände zu sammeln und fachgerecht zu entsorgen.

Vegetation zurückschneiden und entfernen

Schneiden Sie verwilderte Sträucher, Hecken und Bäume zurück. Entfernen Sie abgestorbene Äste und fällen Sie Bäume nur, wenn es notwendig ist. Stutzen Sie ungewollte Wildkräuter und mähen Sie die Rasenflächen gründlich.

Grünschnitt und organisches Material entsorgen

Kompostieren Sie kleinere Mengen an Laub und Rasenschnitt. Bringen Sie größere Mengen an Geäst und Baumschnitt zu einer vorgesehenen Grünschnittstelle. Stark verholzte Äste lassen sich mit einem Häcksler verarbeiten.

Sperrige und spezielle Abfälle

Sperrige Gartenabfälle sollten zu akkuraten Haufen aufgeschichtet und entweder selbst zur Abfallannahmestelle transportiert oder durch eine professionelle Dienstleistung abgeholt werden.

Durch systematische und gründliche Aufräumarbeiten schaffen Sie die Basis für eine erfolgreiche Neugestaltung Ihres Gartens. Achten Sie stets darauf, nachhaltig und umweltbewusst vorzugehen.

Umgraben des Bodens

Nach den Aufräumarbeiten ist es an der Zeit, den Boden für die Neubepflanzung vorzubereiten. Starten Sie, indem Sie den Boden mit einer Grabegabel durchdringen, um ihn aufzulockern und unerwünschte Elemente zu entfernen.

Falls der Boden sehr verdichtet ist, empfiehlt sich der Einsatz einer Motorhacke. Diese erleichtert die Arbeit und sorgt für eine gleichmäßige Lockerung der Erde. Sobald der Boden gut durchgearbeitet ist, empfiehlt es sich, organischen Dünger oder Kompost einzuarbeiten. Arbeiten Sie den Dünger oder Kompost mit der Grabegabel in die oberste Erdschicht ein.

Achten Sie darauf, Beete sauber abzustechen und klare Ränder zu definieren. Dies schafft eine ordentliche Struktur und hilft, den Garten übersichtlich zu gestalten. Planen Sie die Arbeiten möglichst für den Herbst ein, damit der Boden über den Winter ruhen kann und im Frühjahr bereit ist für die Neubepflanzung.

Neubepflanzung und Gestaltung

Nach der intensiven Vorarbeit steht die Neubepflanzung und Gestaltung Ihres Gartens an. Beginnen Sie mit einem detaillierten Gartenplan, um die Standorte aller Pflanzen genau festzulegen.

Auswahl der Pflanzen

Wählen Sie robuste, heimische Pflanzen, die an die spezifischen Bedingungen in Ihrem Garten angepasst sind. Setzen Sie möglichst auf eine Vielfalt aus Blumen, Stauden und Gehölzen:

  • Blumen: Wildblumen und bienenfreundliche Blühpflanzen unterstützen die heimische Insektenwelt.
  • Stauden: Sorgen für mehrjährige Beständigkeit und farbliche Vielfalt.
  • Gehölze: Bieten Struktur und Versteckmöglichkeiten für verschiedene Tierarten.

Pflanzabstände und Gießen

Achten Sie beim Setzen der Pflanzen auf ausreichende Abstände, um Konkurrenz um Nährstoffe und Licht zu vermeiden. Gießen Sie die neu gesetzten Pflanzen unmittelbar nach dem Einpflanzen gründlich.

Mulchen und Bodenschutz

Decken Sie die Pflanzbeete mit natürlichen Materialien wie Rasenschnitt, Laub oder Rindenmulch ab. Diese Mulchschicht hält den Boden feucht, hemmt Unkrautwachstum und bietet zusätzlich Nährstoffe.

Sicherheits- und Pflegehinweise

Um das erneute Verwildern des Gartens zu verhindern, ist regelmäßige Pflege entscheidend. Gießen, Düngen und das Entfernen von Unkraut sind essenziell. Schneiden Sie die Pflanzen regelmäßig, um kontrolliertes Wachstum zu fördern und die Pflanzung langfristig attraktiv zu halten.

Genießen Sie Ihren neu gestalteten Garten und achten Sie darauf, die bestehende Struktur durch regelmäßige Maßnahmen zu erhalten.

Bilder: Surachet Jo / Shutterstock