Vertikale Gärten ermöglichen es Ihnen, selbst auf begrenztem Raum ein grünes Paradies zu erschaffen. Ob Innen- oder Außenbereich – diese innovative Art des Gärtnerns verwandelt kahle Flächen in lebendige Oasen. Neben dem Anbau von Kräutern und Gemüse dienen vertikale Gärten als attraktiver Blickfang und natürlicher Sichtschutz. Sie verbessern das Mikroklima und fördern die Artenvielfalt, insbesondere in urbanen Umgebungen. Von einfachen DIY-Projekten bis hin zu komplexen Systemen gibt es vielfältige Möglichkeiten, einen vertikalen Garten zu gestalten und selbst auf kleinstem Balkon einen grünen Rückzugsort zu schaffen.

Vertikale Gärten bieten eine kreative und platzsparende Lösung, um mehr Grün in Ihr Zuhause zu integrieren. Lassen Sie sich von folgenden Möglichkeiten inspirieren:

• Pflanzgefäße: Beginnen Sie Ihren vertikalen Garten mit einer einfachen und flexiblen Methode. Verwenden Sie Blumentöpfe, Pflanzensäcke oder Hängekörbe, um sie an Wänden, Geländern oder speziellen Gestellen zu befestigen. Eine abwechslungsreiche Bepflanzung sorgt für eine farbenfrohe und lebendige Wandgestaltung.
• Palettengärten: Verwandeln Sie Europaletten in einen kostengünstigen und nachhaltigen Garten. Die Zwischenräume der Paletten eignen sich perfekt, um Erde einzufüllen und Kräuter oder kleinwüchsige Blumen anzupflanzen. So entsteht eine praktische und zugleich ästhetisch ansprechende Wandbegrünung.
• Pflanzenwände (Living Walls): Für ambitionierte Gärtner bieten Pflanzenwände eine beeindruckende Möglichkeit, die Natur ins Haus zu holen. Modulare Systeme ermöglichen die Begrünung großer Flächen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen. So können Sie individuelle Ökosysteme schaffen und Ihre Wände in lebendige Kunstwerke verwandeln.
• Pflanztürme: Optimieren Sie den vertikalen Raum mit Pflanztürmen. Diese gestapelten Konstruktionen bieten Platz für Gemüse, Kräuter oder Blumen und eignen sich hervorragend für Balkone oder Terrassen mit begrenztem Platzangebot.
• Hängende Gärten: Schaffen Sie mit hängenden Pflanzgefäßen oder Körben eine luftige und elegante Atmosphäre. Diese können Sie überall im Haus oder auf dem Balkon anbringen, um Zimmerpflanzen oder blühende Pflanzen in Szene zu setzen und Ihren Raum optisch aufzuwerten.

Jede dieser Methoden hat ihren eigenen Charme und kann an Ihre individuellen Bedürfnisse und den verfügbaren Raum angepasst werden.

Die Pflanzenauswahl ist entscheidend für das Gelingen und die Optik Ihres vertikalen Gartens. Hier einige Pflanzen, die sich aufgrund ihrer kompakten Wurzeln, ihres geringen Platzbedarfs oder ihrer dekorativen Eigenschaften besonders gut eignen:

• Gräser: Mit ihrer eleganten Struktur bringen Gräser Bewegung und Leichtigkeit in den vertikalen Garten. Verschiedene Arten wie Zwerg-Blau-Schwingel ‚Zwergenkönig‘ passen gut in kleinere Räume und sind pflegeleicht.
• Kräuter: Kräuter sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch nützlich und duftend. Basilikum, Thymian, Petersilie und Oregano sind gute Beispiele für Kräuter, die sich hervorragend für den Anbau in vertikalen Gärten eignen.
• Sukkulenten: Echeverien oder Hauswurz sind attraktive Sukkulenten, die wenig Wasser benötigen und sich durch ihre Formen- und Farbenvielfalt auszeichnen. Sie sind ideal für sonnenverwöhnte Standorte.
• Farne: Farne wie der Schwertfarn und der Nestfarn gedeihen am besten im Schatten und sorgen für eine grüne, üppige Ausstrahlung in weniger sonnigen Bereichen des vertikalen Gartens.
• Kletterpflanzen: Pflanzen wie die Efeutute schaffen eine grüne Kulisse und können in Kombination mit anderen Pflanzen ein interessantes Arrangement erzeugen. Sie eignen sich gut, um Höhe zu gewinnen und Flächen abzudecken.

Für einen erfolgreichen vertikalen Garten ist es wichtig, die Pflanzen nach ihren Licht-, Wasser- und Bodenbedürfnissen auszuwählen. So gewährleisten Sie, dass Ihr Garten gedeiht und seine volle Pracht entfaltet.

Für ein erfolgreiches Projekt benötigen Sie folgende Materialien:

• Europalette (120 cm x 80 cm)
• 80 l Blumenerde
• Pinsel
• Farbe (optional)
• Wasserfeste Holzlasur
• Schmirgelpapier
• Heftmaschine
• Heftklammern
• Hammer & Nägel
• Gartenflies oder Teichfolie
• Pflanzen Ihrer Wahl
• ¼ Zoll dicke mitteldichte Holzfaserplatte

Folgen Sie diesen Schritten für den Bau Ihres vertikalen Gartens:

Schritt 1: Vorbereitung der Palette

1. Glätten Sie die Palette mit Schmirgelpapier an scharfen Kanten und Ecken ab, um Verletzungen zu vermeiden.
2. Optional können Sie die Palette in Ihrer bevorzugten Farbe streichen und danach gründlich trocknen lassen.
3. Zum Schutz vor Feuchtigkeit tragen Sie abschließend eine wasserfeste Holzlasur auf.

Schritt 2: Rückseite anbringen (falls erforderlich)

Sollte Ihre Palette keine Rückseite haben, nutzen Sie die mitteldichte Holzfaserplatte, um diese mit 12 Nägeln gleichmäßig auf der Rückseite der Palette zu befestigen.

Schritt 3: Auskleidung der Palette

1. Rollen Sie das Gartenflies oder die Teichfolie aus und positionieren Sie die Palette darauf.
2. Befestigen Sie das Flies oder die Folie an den Seiten, der Rückseite und am Boden der Palette mit der Heftmaschine. Verstärken Sie den Boden mit einer doppelten Lage, um das Gewicht der Erde und Pflanzen sicher zu tragen.
3. Achten Sie darauf, dass, wenn die Palette später aufgestellt wird, die Ecken nicht fixiert werden, um den Wasserabfluss zu ermöglichen.

Schritt 4: Befüllen der Palette

Füllen Sie die Palette mit Blumenerde auf, vermeiden Sie dabei ein zu festes Andrücken der Erde, damit Raum für das Pflanzenwachstum bleibt.

Schritt 5: Bepflanzung der Palette

1. Beginnen Sie am Boden der Palette mit der Bepflanzung und arbeiten Sie sich nach oben vor.
2. Platzieren Sie die Pflanzen fest in der Erde, so dass sie beim spätere Aufstellen der Palette nicht herausfallen.
3. Nach der Bepflanzung die Pflanzen ausreichend wässern.

Schritt 6: Aufstellen der Palette

1. Lassen Sie die bepflanzte Palette zunächst zwei Wochen lang horizontal liegen, damit sich die Pflanzen einwurzeln können.
2. Stellen Sie die Palette danach an Ihrem gewünschten Platz aufrecht.

Die erfolgreiche Pflege und Bewässerung eines vertikalen Gartens erfordert Aufmerksamkeit und das Verständnis für die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen. Hier einige konkrete Tipps und Methoden:

Optionen für die Bewässerung:

• Manuelle Bewässerung: Für eine gezielte Wasserversorgung empfiehlt es sich, die Pflanzen individuell zu gießen. Achten Sie darauf, dass das Wasser tief genug eindringt, um die Wurzeln zu erreichen, ohne dass Staunässe entsteht.
• Automatische Bewässerungssysteme: Für eine effiziente und gleichmäßige Bewässerung sind Tröpfchenbewässerungssysteme ideal. Sie versorgen die Pflanzen direkt an den Wurzeln mit Wasser und reduzieren Verdunstung und Wasserverbrauch.

Pflegehinweise:

• Kontrollieren Sie die Bewässerungsanlage regelmäßig, mindestens einmal im Quartal, auf ihre Funktionsfähigkeit und nehmen Sie bei Bedarf Reparaturen vor.
• Ein sparsamer Umgang mit Dünger unterstützt das gesunde Wachstum der Pflanzen. Verwenden Sie diesen nur in den empfohlenen Mengen und Intervallen.
• Entfernen Sie verblasste Blüten und trockene Blätter, um Krankheiten und Schädlingsbefall vorzubeugen und eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
• Schneiden Sie übermäßiges Wachstum zurück, um die Pflanzen kompakt und in Form zu halten. Dies fördert auch die Neubildung von Blüten und Blättern.
• Achten Sie auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten und behandeln Sie diese umgehend, um eine Ausbreitung zu verhindern. Bei der Wahl der Mittel sollten biologische Alternativen bevorzugt werden, um die umgebende Umwelt und nützliche Insekten zu schonen.

Durch regelmäßige Pflege und eine angepasste Bewässerung wird Ihr vertikaler Garten prächtig gedeihen und Ihnen wie auch der Tierwelt Freude bereiten.

Bilder: promicrostockraw / Shutterstock