Efeutute

Efeutute: Pflegeleichte Zimmerpflanze für jeden Standort

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Die immergrüne Efeutute (bot. Epipremnum aureum), wegen ihrer hübschen Blattzeichnungen auch unter den Namen Goldene Efeutute oder Goldranke im Handel, gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Das sehr pflegeleichte und anspruchslose Gewächs gedeiht an fast allen Standorten, zudem haben auch Menschen ohne „grünen Daumen“ bzw. mit wenig Erfahrung in der Pflanzenpflege mit dieser Pflanze schnell Erfolgserlebnisse.

efeutute
Die Efeutute kann als Hänge- oder Kletterpflanze kultiviert werden
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich eine Efeutute richtig?
Die Efeutute (Epipremnum aureum) ist eine anspruchslose und beliebte Zimmerpflanze, die sowohl in schattigen als auch hellen Standorten gedeiht. Sie filtert Schadstoffe aus der Luft, allerdings sind ihre Blätter giftig. Für eine optimale Pflege sind regelmäßiges Gießen, mäßiges Düngen und gelegentliches Schneiden empfehlenswert.

Herkunft und Verbreitung

Wie so viele beliebte Zimmerpflanzen gehört auch die Efeutute zu den Aronstabgewächsen (Araceae). Es gibt rund 15 verschiedene Arten der Gattung Efeututen, von denen vor allem Epipremnum aureum sowie deren Kulturformen als Zimmerpflanzen kultiviert werden. Ursprünglich stammt die auch als Goldranke bezeichnete Pflanze von der kleinen, südpazifischen Insel Moorea, hat sich mittlerweile von dort in zahlreichen anderen subtropischen und tropischen Regionen Asiens – vor allem in Südostasien – sowie in Australien und auf den pazifischen Inseln verbreitet.

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Es handelt sich um eine Kletterpflanze, die häufig an und auf den riesigen Urwaldbäumen im tropischen Regenwald unter halbschattigen bis schattigen Lichtverhältnissen gedeiht und sich äußerst rasch verbreitet. Die anspruchslosen Gewächsen sind aber auch in unwirtlichen Umgebungen zu finden und besiedeln beispielsweise bemooste Steine.

Efeututen verdanken ihren Namen der äußerlichen Ähnlichkeit mit dem Gemeinen Efeu (Hedera helix). Allerdings sind weder die Arten noch die Gattungen botanisch gesehen miteinander verwandt, zudem zählen Efeugewächse zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae).

Verwendung

Wegen ihrer Unkompliziertheit und ihrer hübschen Blätter ist die Efeutute eine beliebte Zimmerpflanze. Da es sich um ein tropisches und damit wärmebedürftiges Gewächs handelt, ist eine Kultur im Garten bei unseren klimatischen Bedingungen nicht möglich. Neben der privaten Haltung im heimischen Wohnzimmern ist die Goldranke außerdem häufig in öffentlichen Umgebungen – beispielsweise bei Behörden, Unternehmen oder Arztpraxen – als Zierpflanze weit verbreitet.

Dieser Umstand beruht auf der Tatsache, dass die attraktive Pflanze nicht viel Pflege braucht, auch mit schattigeren Standorten zurechtkommt und außerdem als luftreinigend gilt. Ihre Blätter filtern Schadstoffe wie Formaldehyd, Benzol und andere aus der Umgebungsluft. In vielen Ländern der Tropen findet sich die Goldene Efeutute zudem als Zierpflanze in Parks und Gärten, wo sie allerdings stark zum Verwildern neigt.

Efeututen lassen sich sehr vielseitig zur Zimmergestaltung verwenden: Sehr apart (und bei ausreichend Platz in der Wohnung) lassen sich die bis zu zehn Meter langen Ranken zur Indoor-Begrünung von Wänden, Raumteilern, Regalen und Schränken sowie sogar Treppengeländern nutzen. Auf diese Weise schaffen Sie praktisch einen eigenen kleinen Dschungel in ihren vier Wänden.

Aussehen und Wuchs

Die Goldene Efeutute ist eine immergrüne, krautig wachsende Kletterpflanze, die mit Hilfe von Luftwurzeln bis zu 20 Meter hoch wachsen und dabei bis zu vier Zentimeter dicke Sprossachsen ausbilden kann. Bei entsprechender Pflege kann die Pflanze auch in Topfkultur riesig werden, wie manche in den Tropenhäusern botanischer Gärten kultivierten Exemplare beweisen. Im heimischen Wohnzimmer erreicht die Efeutute jedoch meist nur eine Höhe von lediglich zwei bis drei Metern.

Neben der Goldranke existiert noch eine ähnliche, ebenso für die Zimmerkultur geeignete Efeututen-Art: Die Gefleckte Efeutute (Epipremnum pictum ‚Argyraeum‘) besitzt jedoch silbriges, weiß betupftes Laub. In ihren Ansprüchen an Standort und Pflege sind sich die beiden Arten jedoch sehr ähnlich.

Braucht die Efeutute eine Rankhilfe?

Im Handel erhalten Sie die Efeutute häufig an einem Moosstab rankend, Sie können die langen Triebe der Kletterpflanze jedoch auch an Möbelstücken oder Treppengeländern entlang leiten. Des Weiteren eignet sich das Gewächs aber auch sehr gut für eine Ampelbepflanzung, wo ihre Triebe ansprechend und üppig nach unten ranken. Rankhilfen sind bei der hängenden Kultur in einer Pflanzenampel natürlich nicht notwendig. Soll die Efeutute jedoch aufrecht wachsen, braucht sie Unterstützung – von allein können ihre weichen Triebe nicht stehen und wachsen dann einfach gen Boden.

Blätter

Efeututen haben herzförmige, ledrige und glänzende Blätter, die mit zunehmendem Alter immer größer sowie in ihrer Form unregelmäßiger werden. Die Blätter junger Pflanzen sind in der Regel kleiner als 20 Zentimeter, während das Laub von vielen Jahrzehnten alten Exemplaren bis zu 45 Zentimeter breit und 100 Zentimeter lang werden kann. Diese so genannten Altersblätter kommen in einer Wohnungskultur jedoch nur sehr selten vor.

Die wechselständig angeordneten Blätter der Efeutute können einfarbig grün sein, es gibt jedoch auch eine große Auswahl an Sorten mit weiß-grün, gelb-grün oder creme-grün gestreiften bzw. gefleckten Blättern mit ebenfalls unterschiedlicher grüner Grundfarbe.

Blüten

In ihrer natürlichen Umgebung entwickeln Efeututen die für ein Aronstabgewächs typischen, kolbenartigen und eher unscheinbaren Blüten. In Zimmerkultur blüht die Pflanze jedoch extrem selten, denn die Kolbenblüten erscheinen erst, wenn die Efeutute die durchlöcherten und bis zu einem Meter großen Altersblätter ausgebildet hat – und dies geschieht bei einer Topfhaltung in der Regel auch nicht.

Giftigkeit

Wie so viele Vertreter der Aronstabgewächse ist auch die Efeutute giftig. Ihre Blätter enthalten unter anderem Calciumoxalat-Kristalle, die bei Kontakt mit Haut oder Schleimhäuten diese stark reizen oder auch Allergien auslösen können. Deshalb sollten Sie bei Pflegearbeiten, vor allem beim Schneiden der Pflanze, stets Handschuhe tragen – der austretende Pflanzensaft kann schon Schaden anrichten. Verzehren Kinder oder Haustiere Blätter oder andere Pflanzenteile, so ist mit schweren Vergiftungserscheinungen zu rechnen: Von Schwindelgefühlen, Herzrasen und Kopfschmerzen bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall treten je nach Verzehrmenge auf. Um eine solche Vergiftung zu verhindern, platzieren Sie die Efeutute unerreichbar für Kind, Katze oder Hund – beispielsweise in einer von der Decke hängenden Blumenampel.

Welcher Standort ist geeignet?

Efeututen brauchen viel Wärme: Eine dauerhafte Temperatur von rund 20 °C das ganze Jahr hindurch ist für das Klettergewächs ideal, kühler als 16 °C darf es hingegen auch während der Wintermonate nicht werden. Aufgrund ihrer Wärmebedürftigkeit eignen sich die Pflanzen nicht für eine Gartenkultur und können frische Luft höchstens im warmen Sommer auf dem Balkon oder der Terrasse genießen.

An ihren natürlichen Standort wächst die Efeutute im hellen Halbschatten der großen Urwaldbäume, weshalb sie mit direktem Sonnenlicht nicht zurechtkommt. Sie braucht auch in Zimmerkultur einen hellen, halbschattigen Platz, an dem höchstens morgens und / oder abends mal ein paar Sonnenstrahlen auf die großen Blätter treffen. Auch Zugluft mag die Pflanze nicht, weshalb ein Platz vor einem häufig geöffneten Fenster nicht unbedingt die optimale Wahl darstellt.

Allerdings ist das Lichtbedürfnis der verschiedenen Sorten sehr unterschiedlich: Je dunkelgrüner die Blätter der Efeutute sind, desto schattiger kann sie stehen. Diese Varianten gedeihen prima auch in nach Norden ausgerichteten Zimmern, wo andere Zimmerpflanzen aufgrund des Lichtmangels keine Chance haben. Dies gilt jedoch nicht für die buntlaubigen Sorten, die deutlich mehr Licht brauchen und daher in unmittelbarer Nähe eines Fensters aufgestellt werden sollten. Ist der Standort zu dunkel, verschwindet die Panaschierung und die Blätter werden einfach grün. Am wohlsten fühlt sich die Efeutute ohnehin im Badezimmer, da dort ganzjährig eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht.
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Substrat

Als Substrat eignet sich handelsübliche, jedoch hochwertige Blumen- bzw. Grünpflanzenerde auf Kompostbasis am besten. Achten Sie beim Kauf genau auf die Zusammensetzung der Erde, denn für minderwertige Mischungen wird häufig billiger Torf verwendet.

Hydrokultur

Die anspruchslose Efeutute arrangiert sich hervorragend mit einer substratlosen Kultur in Blähton oder Vermiculite-Granulat und ist daher der perfekte Kandidat für eine Hydrokultur. Übrigens ist die Efeutute ein Geheimtipp erfahrener Süßwasser-Aquarianer, die mit ihrer Hilfe das Wasser im Aquarium sauber halten. Dazu können Sie die Efeutute auch – allerdings ohne Erde! – direkt im Aquarium kultivieren, wobei möglichst nur die Wurzeln im Wasser stehen bzw. hängen. Alternativ pflanzen Sie die Efeututen in einen am Boden mehrfach durchlöcherten sowie mit Blähton gefüllten Topf und hängen diesen so ins Becken, dass lediglich die Topfunterseite sich im Wasser befindet.
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Pflanzen und Umtopfen

Einpflanzen und Umtopfen der Efeutute ist völlig unkompliziert. Die Pflanze braucht immer dann einen neuen Topf und frisches Substrat, wenn die Wurzeln aus den Abflusslöchern am Topfboden herauszuwachsen drohen. Der neue Behälter sollte jedoch mit etwa zwei bis drei Zentimetern nur geringfügig größer als der alte ausfallen. Beim Einpflanzen können Sie vertrocknete oder verfaulte Wurzeln zurückschneiden sowie große Pflanzen durch einen Rückschnitt sowohl der Wurzeln als auch der oberirdischen Pflanzenteile in ihrem Wachstum begrenzen. In der Regel sollte das Umtopfen alle zwei bis drei Jahre erfolgen.

Efeutute gießen

In puncto Wasserbedarf ist die Efeutute recht genügsam: Mit zeitweiser Trockenheit haben sie kein Problem, weshalb sie auch gut gedeihen, wenn Sie gelegentlich das Gießen vergessen. Halten Sie die Pflanze immer nur leicht feucht, nicht nass, denn Staunässe wird nicht vertragen! Stehendes Wasser schütten Sie alsbald ab, etwa aus dem Übertopf oder dem Untersetzer. Statt das Substrat dauerhaft feucht zu halten, können Sie auch weniger gießen und stattdessen die Pflanze regelmäßig einsprühen oder in der Badewanne mit handwarmem Wasser abbrausen. Dies erhöht die Luftfeuchtigkeit – die die Efeutute als Regenwaldpflanze ohnehin braucht – und verhindert einen Befall mit Spinnmilben.

Die Efeutute tropft, was hat es damit auf sich?

Manchmal bilden Efeututen Tropfen aus, die an Tau- oder Regentropfen erinnern – und das, ohne dass es geregnet oder Sie die Pflanze gerade erst besprüht haben? Tritt dieses Phänomen auf, haben Sie die Pflanze zu viel gegossen und sie versucht nun, den Überschuss über die Blätter wieder loszuwerden. Wischen Sie die Tropfen vorsichtig mit einem Tuch ab und werfen Sie dieses anschließend weg: Das ausgetretene Wasser ist giftig und sollte nicht berührt werden!

Efeutute richtig düngen

Auch im Hinblick auf die Versorgung mit Nährstoffen ist die Efeutute anspruchslos: Wenn Sie zeitweise mal das Düngen vergessen, schadet es ihr nicht. Am besten gedeiht die Zimmerpflanze jedoch, wenn Sie ihr zwischen April und Oktober im Rhythmus von zwei bis vier Wochen zusammen mit dem Gießwasser einen flüssigen Dünger (8,00€ bei Amazon*) für Blattschmuckpflanzen verabreichen. Dieser wird auch unter dem Namen „Grünpflanzendünger“ oder „Blattpflanzendünger“ im Gartenfach- oder Baumarkt verkauft. Im Winter setzen Sie die Düngung aus und gießen die Efeutute auch weniger.
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Efeutute richtig schneiden

Um die sehr wuchsfreudige Pflanze in ihrer Größe zu begrenzen, können Sie überlange Triebe jederzeit auf die gewünschte Länge abschneiden. Wegen des giftigen Pflanzensaftes sollten Sie dabei jedoch Handschuhe tragen. Der Rückschnitt hat zudem den Vorteil, dass sich die Pflanze anschließend besser verzweigt und so dichter wächst.
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Efeutute vermehren

Efeututen lassen sich leicht über Kopf- oder Stammstecklinge sowie durch Absenker selbst vermehren. Die bei einem Rückschnitt überlanger Triebe anfallenden Stecklinge stellen Sie zur Bewurzelung einfach in ein Wasserglas. Dabei sollte sich stets ein Knoten direkt im Wasser befinden, denn aus diesem entwickeln sich die Wurzeln der Efeutute. Sobald die Wurzeln ca. zwei Zentimeter lang sind, können Sie das Pflänzchen in einen Topf mit Erde setzen. Damit die Pflanze schön dicht und buschig setzt, pflanzen Sie am besten mehrere Stecklinge in ein Pflanzgefäß – Efeututen entwickeln schließlich keine Seitentriebe. Alternativ können Sie auch Absenker ziehen, die erst nach erfolgter Wurzelbildung von der Mutterpflanze getrennt werden. Triebstücke mit Luftwurzeln setzen Sie hingegen gleich in einen Topf mit Erde, da dann die Bewurzelung schneller erfolgt.
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Krankheiten und Schädlinge

Im Allgemeinen ist die Efeutute eine sehr robuste und weder für Krankheitserreger noch für einen Schädlingsbefall anfällige Zimmerpflanze. Dennoch können manchmal Probleme auftauchen, die jedoch in der Regel auf Pflegefehler zurückzuführen sind. Sobald diese korrigiert und abgestellt werden, verschwinden auch die Krankheitszeichen.

  • Efeutute wirft Blätter ab: Standort entweder zu dunkel oder Substrat zu nass, Standort wechseln und Pflanze in frisches Substrat umtopfen
  • Wurzelfäule, schimmelnde Erde im Topf: Pflanze steht zu nass, Pflanze in frisches Substrat und in einen neuen Topf umsetzen und weniger gießen
  • welke oder fleckige Blätter: Standort ist zu zugig, Pflanze an einen anderen Platz stellen
  • Efeutute bekommt gelbe / gelb gefleckte Blätter: häufig ein Anzeichen für Spinnmilbenbefall, Pflanze unter der Dusche abbrausen und Luftfeuchtigkeit am Standort erhöhen

Tipp

Da die Efeutute aus der Luft viele schädliche Stoffe herausfiltert, verbessert die Pflanze die Raumluft. Allerdings speichert sie diese Schadstoffe auch in ihren Blättern, weshalb Sie Schnittgut sowie die ganzen Pflanzen niemals auf den Kompost werfen sollten. Entsorgen Sie alle Pflanzenteile stets über den Hausmüll.

Arten und Sorten

Die Efeutute trägt ihren Beinamen „Goldranke“ nicht ohne Grund: Ihre wunderschön apfelgrünen, herzförmigen Blätter weisen eine gelbliche bis goldene Panaschierung auf, die individuell sehr unterschiedlich ausfallen kann und stark von den am Standort vorhandenen Lichtverhältnissen ist. Eine herrlich großflächige, goldgelbe Panaschierung entwickelt ‚Golden Queen‘, während die Sorte ‚Marble Queen‘ attraktive weiß-grün panaschierte Blätter trägt. Auch ‚N-Joy‘ hat Blätter mit einem hohen weißen Anteil. Mit einer aparten gelben Blattmusterung wartet dagegen ‚Wilcoxii‘ auf.

Doch Vorsicht: Die Ausprägung der verschiedenen Farben variiert auch bei ein und derselben Pflanze sehr stark, je nachdem, wie hell es an ihrem Standort ist. Steht die Efeutute zu dunkel, verlieren die Blätter ihre Farbe und vergrünen. So bleiben sie und zwar auch dann, wenn Sie die Pflanze an einen helleren Platz stellen.

Bilder: asharkyu / Shutterstock