Termin im Frühjahr senkt den Stressfaktor
Im Verlauf der bisherigen Pflege haben Sie bereits erfahren, wie empfindlich eine Vanda Orchidee konstituiert ist. Somit liegt es auf der Hand, dass der drastische Eingriff durch die Entnahme von Stecklingen für die sensible Pflanze Stress pur bedeutet. Wählen Sie daher als Termin einen Tag am Ende des Winters, wenn sich das Wachstum auf Sparflamme befindet.
Stecklinge schneiden und aufpäppeln – So geht es
Hat eine ausgewachsene Vanda Orchidee zahlreiche Luftwurzeln entwickelt, ist sie geeignet zur Mutterpflanze für die Stecklingsvermehrung. Verwenden Sie bitte frisch geschärftes und desinfiziertes Schneidwerkzeug. Wenngleich die Mutterpflanze substratfrei gedeiht, benötigt ein Steckling für die Bewurzelung ein luftiges Erdgemisch. Stellen Sie daher einen Topf bereit, gefüllt mit einem Mix aus Torf und Sphagnum. In diesen Schritten gehen Sie vor:
- Einen nicht blühenden Steckling mit mehreren Luftwurzeln abschneiden
- Für 2 Stunden in weiches Wasser legen, damit die Wurzelstränge geschmeidig werden
- Den Steckling so einpflanzen, dass sich die Schnittstelle 5 cm im Substrat befindet
- Bei Bedarf den Ableger mit einem kleinen Holzstab stabilisieren
Am halbschattigen, warmen Fensterplatz gießen Sie Ihren Zögling in den kommenden 6 Wochen nur sehr sparsam und sprühen ihn regelmäßig mit kalkfreiem Wasser ein. Den ersten Dünger erhält die junge Vanda erst dann, wenn sich ein frischer Austrieb zeigt. Nach durchschnittlich 3 Monaten ist ein Vanda-Steckling soweit ausgereift, dass er wie eine adulte Pflanze gepflegt wird.
Tipp
Sie optimieren Sie Lebensbedingungen für eine substratfreie, hängende Vanda Orchidee, indem Sie die Pflanze mit einer Tillandsia usneoides kombinieren. Hängen Sie das Spanische Moos einfach in die Luftwurzeln, reduziert sich die Gefahr einer Austrocknung deutlich. Einzig während des Tauchens einer Vanda Orchidee, werden die beiden Epiphyten getrennt, damit die Tillandsie nicht ertrinkt.