Vanda-Orchidee pflegen: So blüht sie richtig schön
Vanda-Orchideen faszinieren mit ihren außergewöhnlichen Blüten und dem epiphytischen Wuchs. Dieser Artikel beleuchtet die optimale Pflege, Vermehrung und Überwinterung dieser exotischen Schönheiten.
Steckbrief
Wuchs
Vanda-Orchideen gehören zu den monopodial wachsenden Orchideen. Sie zeichnen sich durch ihr kräftiges und aufrechtes Wachstum aus und können je nach Art eine Höhe von 25 bis 120 Zentimetern erreichen, wobei die durchschnittliche Höhe zwischen 50 und 80 Zentimetern liegt. Besonders beeindruckend ist die Vanda coerulea, die oft eine imposante Größe entwickelt.
Merkmale des Wuchses:
- Luftwurzeln: Vanda-Orchideen besitzen lange, kräftige Luftwurzeln, mit denen sie sich an Bäumen festhalten sowie Feuchtigkeit und Nährstoffe aus der Luft aufnehmen. Diese Wurzeln sind essenziell für die Versorgung der Pflanze.
- Wuchshöhe und -breite: Die Wuchshöhe variiert je nach Art von etwa 30 bis 120 Zentimetern, während die Wuchsbreite zwischen 20 und 40 Zentimetern liegt.
- Überhängendes Wachstum: Einige Vanda-Arten wachsen überhängend und sind daher ideal für die Haltung in Hängekörben oder als Ampelpflanzen.
Die meisten Vanda-Orchideen sind Epiphyten, das heißt, sie gedeihen ohne Erde, indem sie auf Bäumen oder anderen Trägern wachsen. Dadurch beziehen sie ihre Nährstoffe und Feuchtigkeit ausschließlich über die Luftwurzeln.
Blätter
Die Blätter der Vanda-Orchideen sind dick, ledrig und sattgrün. Sie wachsen dicht am Stängel und sind meist riemenförmig, bei manchen Arten jedoch zylindrisch. Ihre ledrige Beschaffenheit ermöglicht es ihnen, Wasser zu speichern, wodurch sie auch in trockenerer Umgebung überleben können.
Folgende Eigenschaften kennzeichnen die Blätter:
- Wasser speichernd: Die dicke, ledrige Struktur unterstützt die Wasserspeicherung.
- Riemen- oder zylindrische Formen: Je nach Art unterschiedlich.
- Dichtes Wachstum: Die Blätter wachsen eng am Stängel und maximieren die Effizienz in der Nutzung von Wasser und Nährstoffen.
Dieses robuste Blattwerk macht die Vanda-Orchidee anpassungsfähig gegenüber verschiedenen klimatischen Bedingungen.
Blüte
Die Blüten der Vanda-Orchideen sind ausgesprochen auffällig. Sie erscheinen an langen, aufrechten Blütenständen, die aus den Blattachseln am oberen Ende der Pflanze wachsen. Die Blüten präsentieren sich in vielen Farben und Formen:
- Farbenvielfalt: Von Weiß über Gelb, Orange, Rot, Rosa, Violett bis hin zu intensiven Blautönen.
- Mehrfarbigkeit: Einige Arten, wie die Vanda tricolor, blühen in mehreren Farben.
- Größe und Form: Große Blüten mit fünf Blütenblättern.
Die Blühphasen können zu jeder Jahreszeit auftreten, oft zweimal bis dreimal jährlich, jeweils bis zu zwei Monate lang. Die Blüten sind häufig duftend und stark farbintensiv, was Vanda-Orchideen zu einem Mittelpunkt jeder Pflanzensammlung macht.
Blüte
Die Blütezeiten variieren je nach Art und Umgebungsbedingungen. Beispielsweise blüht die Vanda bensonii im Frühjahr, während Vanda flabellata von Frühjahr bis Sommer blüht. Einige Hybriden wie Vanda Deep Blush und Vanda Angeli können das ganze Jahr über blühen.
Übliche Blütezeiten:
- Vanda bensonii: Frühjahr
- Vanda flabellata: Frühjahr bis Sommer
- Vanda Deep Blush und Vanda Angeli: Ganzjährig
Unter optimalen Bedingungen sind zwei bis drei Blühphasen pro Jahr möglich.
Welcher Standort ist geeignet?
Ein optimaler Standort für Vanda-Orchideen ist hell, warm und verfügt über eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Pflanzen benötigen viel Licht, sollten jedoch vor direkter Mittagssonne geschützt werden. Ost- und Westfenster sind besonders geeignet.
Wichtige Standortanforderungen:
- Helles, aber schattiges Umfeld: Kein direktes Sonnenlicht zur Mittagszeit.
- Raumtemperaturen: Zwischen 18 und 24 °C. Im Winter nicht unter 14 °C.
- Luftfeuchtigkeit: 60 bis 85 Prozent. Regelmäßiges Besprühen kann dies unterstützen.
Schrittweise Anpassung an Freilandbedingungen im Sommer ist möglich, achten Sie jedoch darauf, die Pflanzen vor intensiver Sonne zu schützen.
Vanda pflegen
Die Pflege von Vanda-Orchideen ist anspruchsvoll und erfordert regelmäßiges Gießen, Düngen und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Gießen
Vanda-Orchideen ohne Substrat müssen getaucht werden. Tauchen Sie die Pflanze für etwa 30 Minuten in zimmerwarmes Wasser, bis sich die Wurzeln vollgesogen haben. Lassen Sie die Pflanze danach gut abtropfen. Alternativ können Sie sie zwei- bis dreimal pro Woche durchdringend gießen. Wichtig ist, dass kein Wasser in den Blattachseln stehen bleibt, um Fäulnis zu verhindern. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch Besprühen der Luftwurzeln mit kalkfreiem Wasser.
Düngen
Während der Wachstumsphase von März bis November sollte etwa alle zwei Wochen mit speziellem Orchideen-Dünger (4,00€ bei Amazon*) gedüngt werden. In den Wintermonaten genügt eine monatliche Düngung, wobei die Konzentration des Düngers halbiert werden sollte.
Luftfeuchtigkeit
Eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 85 Prozent ist ideal. Dies kann durch regelmäßiges Besprühen der Luftwurzeln und den Einsatz von Luftbefeuchtern gewährleistet werden.
Allgemeine Tipps
Ein geschützter, halbschattiger Platz im Garten oder auf dem Balkon eignet sich im Sommer gut. Vermeiden Sie jedoch extreme Bedingungen und sorgen Sie stets für eine gute Luftzirkulation, um Pilzbefall und Fäulnis zu verhindern.
Vanda vermehren
Vanda-Orchideen können durch Kindel oder Spross-Teilung vermehrt werden. Kindel sind Ableger, die an der Mutterpflanze wachsen und eigene Wurzeln bilden. Sie können abgetrennt und in separate Töpfe gesetzt werden.
Spross-Teilung:
- Eine gesunde Pflanze ohne Blüten wählen.
- Den Spross zerschneiden, wobei beide Teile ausreichend Wurzeln haben sollten.
- Den unteren Teil wie gewohnt weiterpflegen. Der obere Teil sollte in Sphagnummoos bewurzelt werden.
Diese Methode erfordert Sorgfalt, da unsachgemäße Schnitte beide Pflanzenteile gefährden können.
So kommt die Pflanze über den Winter
Im Winter benötigen Vanda-Orchideen eine besondere Pflege. Ein heller Standort mit einer Mindesttemperatur von 14 °C ist notwendig. Die Luftfeuchtigkeit sollte weiterhin zwischen 60 und 85 Prozent gehalten werden. Gießen und Düngen müssen reduziert werden; einmal pro Woche tauchen reicht aus. Achten Sie darauf, dass kein Wasser in den Blattachseln stehen bleibt und die Pflanzen nicht in direkter Zugluft stehen.
Sorten & Arten
Es gibt zahlreiche Vanda-Sorten und Hybriden, die sich in Blütenfarbe, -größe und Wuchsform unterscheiden:
- Vanda coerulea: Bekannt für blaue Blüten
- Vanda cristata (Trudelia cristata): Gelblich-grüne, duftende Blüten
- Vanda denisoniana: Weiß bis grünlich-weiße Blüten mit orangegelbem Fleck
- Vanda pumila: Kleine Art, weißlich-grüne Blüten
- Vanda sanderiana: Große, farbenprächtige Blüten, oft für Kreuzungen verwendet
- Vanda tricolor: Dreifarbige Blüten
Viele Hybriden sind pflegeleichter und blühfreudiger als die reinen Arten, wie z.B. Vanda Rothschildiana und Vanda Adelflange.
Krankheiten & Schädlinge
Vanda-Orchideen sind relativ robust, können aber von Schildläusen, Wollläusen und Spinnmilben befallen werden. Pflegefehler wie zu hohe Luftfeuchtigkeit oder Staunässe führen zu Krankheiten wie Wurzelfäule und Blattfleckenkrankheit.
Vorbeugung und Pflege
- Korrekter Standort: Heller, warmer Standort ohne direkte Mittagssonne und Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 85 Prozent.
- Bewässerung: Regelmäßiges Tauchen, ohne dass Wasser in den Blattachseln stehen bleibt.
- Düngung: Maßvoll während der Wachstumsphase.
Behandlung
Bei Schädlingen sollten betroffene Stellen mit Seifenlauge gereinigt und eventuell mit Insektiziden behandelt werden. Krankheitserreger wie Pilze können mit Fungiziden bekämpft werden. Entfernen Sie betroffene Stellen und verbessern Sie die Luftzirkulation.
Durch sorgfältige Pflege und regelmäßige Kontrolle können Sie das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall bei Vanda-Orchideen erheblich reduzieren.
Häufig gestellte Fragen
Warum werden die Blätter meiner Vanda-Orchidee gelb?
Gelbe Blätter können verschiedene Ursachen haben. Häufig liegt es an Pflegefehlern wie zu intensiver Sonneneinstrahlung, die zum Sonnenbrand führen kann, oder an falscher Bewässerung. Vanda-Orchideen reagieren empfindlich auf Staunässe, insbesondere in den Blattachseln, was zu Fäulnis führen kann. Achten Sie stets darauf, dass die Pflanze ausreichend Licht, aber keinen direkten Sonneneinfall zur Mittagszeit bekommt, und dass das Wasser problemlos ablaufen kann.
Wie kann ich Fäulnis an meiner Vanda-Orchidee erkennen und behandeln?
Fäulnis zeigt sich oft durch braune Flecken an den Blättern oder an den Wurzeln. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln und Blattachseln nach dem Gießen vollständig abtrocknen. Bei bereits sichtbarer Fäulnis sollten die betroffenen Stellen sofort entfernt werden. Zudem hilft es, die Pflanze an einen gut belüfteten Standort zu stellen und eventuell Fungizide anzuwenden, um die Ausbreitung von Pilzen zu verhindern.
Können Vanda-Orchideen wirklich auch in Glasvasen gehalten werden?
Ja, Vanda-Orchideen können ohne Substrat in Glasvasen gehalten werden. Dies ermöglicht eine einfache Kontrolle der Wurzeln und erleichtert das Gießen. Wichtig ist, dass die Wurzeln regelmäßig gewässert werden, aber komplett abtrocknen können, um Fäulnis zu vermeiden. Eine Pflegevariante besteht darin, die Vase mit Wasser zu füllen, die Pflanze etwa 30 Minuten darin stehen zu lassen und anschließend das Wasser vollständig abzugießen.
Was kann ich tun, wenn die Knospen meiner Vanda-Orchidee abfallen?
Knospenabwurf kann auf zu niedrige Temperaturen, insbesondere im Winter, hindeuten. Vanda-Orchideen benötigen eine Mindesttemperatur von 14 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Vermeiden Sie Zugluft und sorgen Sie für eine konstante Temperatur und Bewässerung. Bei optimalen Bedingungen blüht die Pflanze oft zwei bis drei Mal jährlich.