Usambaraveilchen pflegen: Blühfreudige Zimmerpflanze ganz einfach halten
Usambaraveilchen bezaubern durch ihre samtigen Blätter und die beinahe ganzjährige Blütenpracht. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Pflege und erläutert Standortwahl, Vermehrung und häufige Probleme.
Wuchs
Das Usambaraveilchen, auch als Saintpaulia bekannt, besitzt einen kompakten, krautigen und ausdauernden Wuchs. Die Pflanzen sind Flachwurzler und bilden bis zu 20 Zentimeter durchmessende Blattrosetten aus fleischigen, samtigen Blättern. Diese Blätter sind immergrün und behalten ihren Glanz sowohl in ihrer tropischen Heimat als auch bei der Kultivierung als Zimmerpflanze. Die kurzstieligen Blütenstängel ragen aus den Rosetten empor und erreichen eine Höhe von etwa 15 Zentimetern. Je nach Sorte können Usambaraveilchen Wuchshöhen und Pflanzendurchmesser von etwa 10 bis 20 Zentimetern erreichen, wobei ihre Rosettenstruktur sowohl für enge Räume als auch für eine breit angelegte Pflanzenpräsentation geeignet ist.
Blätter
Charakteristisch für Usambaraveilchen sind ihre samtigen, fleischigen Blätter, die empfindlich gegenüber Nässe sind und nie direkt mit Wasser in Berührung kommen sollten. Die Blätter, die eine Länge von 1,7 bis 12,5 Zentimeter und eine Breite von 1,5 bis 9,5 Zentimeter erreichen können, wachsen in einer kompakten Rosette. Die Blattform ist oval bis rundlich, oft mit einer herzförmigen Basis und vier bis sieben Paaren Seitennerven. Zusätzlich variiert die Behaarung der Blätter je nach Sorte, was ihnen das charakteristische samtige Gefühl verleiht. Die Blattränder können glatt, gezackt oder gewellt sein und die Farben reichen von grün bis purpurrot.
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Bekannt für ihre Blühfreudigkeit sind Usambaraveilchen das ganze Jahr über eine Zierde. Ihre Blütenfarben umfassen Weiß, Rosa, Rot, Blau und Violett, und es gibt sowohl einfarbige als auch mehrfarbige Varianten. Die Blüten können einfach oder gefüllt sein und weisen oftmals glatte oder gewellte Blütenblätter auf. Auffällig sind die knallgelben Staubbeutel in der Blütenmitte, die einen starken Kontrast zu den Blütenblättern bilden. Einige Sorten blühen auch in den Wintermonaten und setzen dadurch ganzjährig Farbakzente in Wohnräumen.
Welcher Standort ist geeignet?
Usambaraveilchen gedeihen am besten bei warmen Zimmertemperaturen von 18 bis 24 Grad Celsius und bevorzugen helle bis halbschattige Plätze ohne direkte Sonneneinstrahlung. Besonders gut eignen sich Fensterbänke in Küchen oder Badezimmern, da dort in der Regel eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht. Alternativ kann auch ein Schälchen mit Wasser neben den Pflanzen die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Usambaraveilchen sind nicht winterhart und sollten vor Zugluft und Bodenkälte geschützt werden. Neu gekaufte Exemplare, besonders im Winter, sollten gut eingepackt werden, um Temperaturschocks zu vermeiden.
Usambaraveilchen pflegen
Usambaraveilchen benötigen gleichmäßig feuchte Erde und kalkarmes Wasser mit Zimmertemperatur. Vor dem Gießen sollte die obere Erdschicht leicht angetrocknet sein. Da die Blätter keine Nässe vertragen, empfiehlt es sich, den Topf in einen mit Wasser gefüllten Untersetzer zu stellen und überschüssiges Wasser nach einiger Zeit zu entfernen, um Staunässe zu vermeiden.
Düngen
Regelmäßiges Düngen ist für eine dauerhafte Blütenpracht unerlässlich. Von März bis Oktober sollte alle zwei bis drei Wochen Flüssigdünger verabreicht werden. Während der Wintermonate kann das Düngen auf alle sechs bis acht Wochen reduziert werden, insbesondere wenn die Pflanzen kühler stehen und eine Ruhephase durchlaufen.
Umtopfen
Usambaraveilchen wachsen langsam und benötigen daher nur selten einen größeren Topf. Wenn die Wurzeln den Topf ausfüllen, sollte umgetopft werden, idealerweise im Frühjahr. Normale Blumenerde, aufgelockert mit Sand und Seramis oder Tongranulat, eignet sich gut als Substrat.
Reinigung
Verstaubte Blätter sollten vorsichtig mit einem Pinsel gereinigt werden. Abgestorbene Blätter und Blüten sollten regelmäßig vorsichtig aus der Pflanze herausgedreht und nicht abgeschnitten werden, um Fäulnis zu vermeiden.
Usambaraveilchen vermehren
Usambaraveilchen lassen sich durch Blattstecklinge vermehren, idealerweise im Frühjahr. Ein gesunder Blattstiel wird schräg abgeschnitten und in ein nährstoffarmes Torf-Sand-Gemisch gesteckt. Der Topf sollte warm (20-25 °C) gehalten und feucht gehalten werden. Nach circa sechs Wochen erscheinen neue kleine Blätter, die in einzelne Töpfe gepflanzt werden können. Alternativ können Blattstecklinge auch in Wasser bewurzelt werden. Wichtig ist, eine Vermehrungstemperatur von 24 bis 27 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit sicherzustellen.
Sorten & Arten
Es gibt über 2.000 Usambaraveilchen-Sorten, die sich in Blütenfarbe, -form und -größe unterscheiden. Neben den klassischen violetten Blüten gibt es auch Sorten mit weißen, rosa, roten, blauen und mehrfarbigen Blüten. Die Blätter zeigen ebenfalls eine große Vielfalt, von glatten bis gewellten Rändern und panaschierten Varianten. Besonders hervorzuheben sind Sorten wie ‘Aca’s Canadian Wonder’ mit pink-weißen Blüten oder ‘Artus’ mit leuchtend blauen Blüten. Es gibt auch Mini-Usambaraveilchen, die nur eine Höhe von etwa 10 cm erreichen.
Krankheiten & Schädlinge
Obwohl Usambaraveilchen bei guter Pflege recht robust sind, können sie dennoch von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Mosaikkrankheit
Diese Krankheit äußert sich durch eine mosaikartige Verfärbung der Blattoberfläche und geschwächtem Wachstum. Ursachen sind meist ungünstige Standortbedingungen wie Zugluft oder zu kaltes Gießwasser. Optimieren Sie die Pflegebedingungen, um die Krankheit einzudämmen.
Schädlinge
Verschiedene Schädlinge wie Blattläuse, Wollläuse und Thripse können Usambaraveilchen befallen. Blattläuse befallen häufig die Blütenknospen und sollten schnell entfernt werden. Wollläuse hinterlassen weiße, watteartige Absonderungen; bei Befall sollten die Blätter mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen abgewischt werden. Thripse verursachen gelbliche oder braune Flecken auf den Blättern und können durch geeignete Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
Weitere Probleme
Weitere Probleme können Sonnenbrand, Wurzelfäule oder der Mangel an Blütenbildung sein. Sonnenbrand äußert sich durch gelbfleckige Blätter, während Wurzelfäule durch übermäßiges Gießen hervorgerufen wird. Blütenmangel kann durch Nährstoffmangel oder einen zu dunklen Standort verursacht werden. Achten Sie auf gleichmäßige Pflege, um diese Probleme zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen
1. Was macht die Blätter von Usambaraveilchen so besonders?
Die Blätter der Usambaraveilchen sind samtig und fleischig, was ihnen ein charakteristisches Aussehen und Gefühl verleiht. Diese Blätter sind empfindlich gegenüber Wasser und sollten niemals direkt benetzt werden, da sie sonst fleckig werden und faulen können. Die Blattränder können glatt, gezackt oder gewellt sein und die Farben variieren von grün bis purpurrot.
2. Wie kann man die Mosaikkrankheit bei Usambaraveilchen erkennen und verhindern?
Die Mosaikkrankheit zeigt sich durch mosaikartige Verfärbungen auf den Blättern und eine allgemeine Schwächung der Pflanzen. Sie wird oft durch ungünstige Standortbedingungen wie Zugluft, kaltes Gießwasser oder zu starke Sonneneinstrahlung verursacht. Die einzig wirksame Gegenmaßnahme ist die Optimierung der Pflegebedingungen, indem man die Pflanze vor Zugluft schützt, das Gießwasser temperiert und direkte Sonneneinstrahlung vermeidet.
3. Welche Methoden zur Schädlingsbekämpfung eignen sich besonders für Usambaraveilchen?
Da die empfindlichen, behaarten Blätter von Usambaraveilchen keine Pflanzenschutzmittel vertragen, eignen sich für die Schädlingsbekämpfung am besten Präparate, die über die Erde verabreicht werden, wie zum Beispiel Pflanzenschutzstäbchen oder -pulver. Alternativ können Nützlinge wie Marienkäfer- und Florfliegenlarven eingesetzt werden. Besonders problematisch ist der Befall durch Blattälchen, bei dem die betroffene Pflanze schnellstmöglich von anderen Zimmerpflanzen getrennt und entsorgt werden sollte.
4. Was versteht man unter der „Mosaikkrankheit“ bei Usambaraveilchen und welche Pflanzen sind ebenfalls davon betroffen?
Die Mosaikkrankheit verursacht helle und dunkle Flecken auf der Blattoberfläche, was dem Namen entsprechend einem Mosaikmuster ähnelt. Diese Krankheit kann auch andere Zimmerpflanzen wie Orchideen, Schiefteller und Flamingoblumen befallen. Ursachen sind oft Witterungseinflüsse wie Zugluft, zu kaltes Gießwasser oder übermäßige Sonneneinstrahlung. Zur Vorbeugung sollte man auf optimale Pflegebedingungen und Hygiene achten sowie Schädlinge wie Blattläuse oder Thripse rechtzeitig bekämpfen.