Schritt für Schritt: Usambaraveilchen aus Samen ziehen
Usambaraveilchen lassen sich durch Blattstecklinge oder Teilung vermehren. Für alle, die eine neue Herausforderung suchen, bietet dieser Artikel eine Anleitung zur Vermehrung durch Aussaat und beleuchtet die damit verbundenen Vorteile und Herausforderungen.
Möglichkeiten der Vermehrung von Usambaraveilchen
Usambaraveilchen lassen sich auf verschiedene Weisen vermehren, wobei die vegetative Vermehrung besonders populär ist. Diese geschieht meist durch Blattstecklinge sowie durch Teilung des Wurzelballens.
Vegetative Vermehrung durch Blattstecklinge
Diese Methode ist relativ simpel und häufig erfolgreich. Dazu benötigen Sie gesunde Blätter mit einem Blattstiel von etwa 3 cm Länge. Schneiden Sie diese Blätter schräg an und stecken Sie die Blattstiele in nährstoffarmes Substrat oder ein Glas mit Wasser, wobei die Blattflächen nicht im Wasser liegen sollten. Stellen Sie sicher, dass die Stecklinge bei einer Temperatur von 24 bis 27°C warm und feucht gehalten werden. Erste Wurzeln und Blättchen zeigen sich nach etwa 1 bis 2 Monaten.
Vegetative Vermehrung durch Teilung

Die Teilung des Wurzelballens ermöglicht eine rasche Vermehrung der Pflanze
Eine schnellere Methode ist die Teilung dicht gewachsener Usambaraveilchen. Hierbei wird die Pflanze vorsichtig aus dem Topf genommen und der Wurzelballen in mehrere Teile geteilt. Diese Teilstücke werden dann einzeln in neue, kleine Töpfe gesetzt und ebenfalls bei einer warmen Umgebungstemperatur kultiviert.
Die Aussaat von Usambaraveilchen
Die Aussaat von Usambaraveilchen erfordert einige gezielte Schritte und sorgfältige Vorbereitung, um erfolgreich zu sein.
Vorbereitung der Aussaat
Für die Aussaat benötigen Sie ein flaches Gefäß, das Sie mit leicht feuchter Anzuchterde (7,00€ bei Amazon*) füllen. Da die Samen von Usambaraveilchen extrem fein sind, wird empfohlen, diese mit etwas Sand zu vermischen. Streuen Sie die Samen-Sand-Mischung gleichmäßig auf die Oberfläche der Erde. Usambaraveilchen sind Lichtkeimer, daher dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden.
Keimung der Samen
Nach der Aussaat sollten Sie das Gefäß mit einer durchsichtigen Abdeckung versehen, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Ideal ist eine Temperatur von 20 bis 22 Grad Celsius. Lüften Sie die Abdeckung täglich für kurze Zeit, um Schimmelbildung zu vermeiden. Die Samen benötigen etwa 5 bis 10 Tage, um zu keimen.
Pikieren und Umtopfen der Sämlinge
Sobald die Keimlinge eine ausreichende Größe erreicht haben und mehrere starke Blätter entwickelt haben, können sie pikiert werden. Dazu heben Sie die kleinen Pflanzen vorsichtig aus der Anzuchtschale und setzen sie in einzelne Töpfe mit nährstoffarmer Erde um. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln dabei nicht beschädigt werden. Pflanzen Sie die Sämlinge nur so tief, dass die Keimblätter knapp über der Erde bleiben.
Pflege der Jungpflanzen
Die Jungpflanzen sollten bei einer Temperatur von ca. 18 Grad Celsius weiterkultiviert werden. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort. Die Erde sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass gehalten werden. Sobald die Jungpflanzen kräftig genug sind, können sie schrittweise an die typischen Bedingungen für ausgewachsene Usambaraveilchen gewöhnt werden.
Vorteile der Aussaat von Usambaraveilchen
Die Aussaat von Usambaraveilchen bietet eine Reihe von Vorteilen, die über rein ästhetische Aspekte hinausgehen und sowohl praktische als auch langfristige Vorteile mit sich bringen:
- Vielfältige Wuchsmöglichkeiten: Durch die Aussaat können Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Wachstumseigenschaften und Blattformen erhalten, was bei vegetativer Vermehrung schwierig zu erreichen ist.
- Selbstbestimmte Pflege: Mit der Aussaat legen Sie den Grundstein für eine Pflanze, die von Anfang an nach Ihren spezifischen Pflegeparametern gedeiht. Dies kann die Pflanzenresistenz gegenüber lokalen Umweltbedingungen fördern.
- Spaß und Herausforderung: Das Aussäen von Usambaraveilchen erfordert geduldiges und genaues Beobachten, was für Gartenliebhaber ein spannendes, lehrreiches Erlebnis darstellt.
- Kontrollierte Qualität: Sie haben direkten Einfluss auf die Qualität der Aufzucht, indem Sie die besten Samen und die optimalen Keimbedingungen wählen. Dies kann längerfristig kräftigere und gesündere Pflanzen hervorbringen.
- Unabhängigkeit von Handelsangeboten: Durch eigene Aussaat werden Sie weniger abhängig von den jahreszeitlich begrenzten Angeboten im Handel und können Ihre Anzucht flexibel planen.
- Koordination mit anderen Pflanzenprojekten: Die Aussaat ermöglicht eine bessere Planung in der Gestaltung Ihrer Gesamtsammlung, da Sie Zeitpunkt und Bedingungen der Aussaat steuern können.
Herausforderungen bei der Aussaat von Usambaraveilchen
Die Aussaat von Usambaraveilchen kann aufgrund ihrer besonderen Anforderungen eine Herausforderung darstellen. Es gibt mehrere Faktoren, die beachtet werden müssen, um eine erfolgreiche Keimung und Weiterkultivierung zu gewährleisten:
- Empfindlichkeit der Samen und Keimlinge: Usambaraveilchen sind Lichtkeimer, daher dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Die Keimlinge sind besonders empfindlich gegenüber Pilzkrankheiten und Schimmelbildung, weshalb tägliches Lüften der Abdeckung unerlässlich ist.
- Hohe Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Eine konstante Temperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit sind erforderlich, um die Keimung der Samen zu fördern. Dies bedarf einer kontinuierlichen Überwachung und Anpassung.
- Langsame Entwicklung und Pflegebedarf: Die Keimlinge entwickeln sich vergleichsweise langsam und benötigen eine sorgfältige Pflege. Ein gleichmäßiges Gießen ohne die Blätter zu benetzen und die Vermeidung von Staunässe sind dabei entscheidend.
- Gefahr von Schädlingsbefall: Junge Keimlinge und Pflanzen sind häufig anfällig für Schädlinge wie Blattläuse und Thripse. Eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls die Anwendung biologischer Schädlingsbekämpfungsmethoden sind daher notwendig.
- Benötigte Geduld und Sorgfalt: Wer Usambaraveilchen aus Samen ziehen möchte, sollte sich auf einen längeren Zeitraum der Pflege und Beobachtung einstellen. Jede Phase, von der Keimung bis zur Vorkultur, erfordert Geduld und genaue Beachtung der Pflanzenbedürfnisse.