Dreimasterblume

Tradescantia: Pflege, Vermehrung & Arten der Dreimasterblume

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Dreimasterblumen überzeugen durch ihr bunt gemustertes Laub, das nicht nur grüne sondern auch violette oder weiße Farbtöne entwickeln kann. Die Gewächse eignen sich für verschiedene Verwendungszwecke. Mit der richtigen Pflege erfreuen sie jeden Hobbygärtner mit einem kräftigen Wuchs.

tradescantia
Die Dreimasterblume blüht in verschiedenen Farben
AUF EINEN BLICK
Was sind die besten Pflegetipps für Dreimasterblumen?
Dreimasterblumen (Tradescantia) sind attraktive Zimmer- und Gartenpflanzen mit bunt gemustertem Laub und dreizähligen, verschiedenfarbigen Blüten. Spitzenkandidaten für eine gute Pflege sind: ausreichend Licht, richtige Bewässerung, regelmäßiges Düngen und Schutz vor Insekten und Schädlingen.

Herkunft

Tradescantia ist eine Pflanzengattung innerhalb der Commelinengewächse, die den deutschen Namen Dreimasterblumen trägt. Es gibt zahlreiche Arten, die als Zimmerpflanzen kultiviert werden. Die Garten-Dreimasterblume (Tradescantia x andersoniana) ist in Gärten weit verbreitet.

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Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Dreimasterblumen liegt in der Neotropis. Ihr Areal erstreckt sich über den gesamten amerikanischen Kontinent, wo sie zwischen dem südlichen Kanada und dem nördlichen Argentinien auftritt. Sie wächst auf den Westindischen Inseln. Die Gattung Tradescantia beinhaltet sowohl Vertreter der temperaten Klimazonen als auch Arten der tropischen Habitate. Hier wachsen sie in dünn bewaldeten Laubwäldern, Prärien und Ebenen sowie auf Feldern.

Wachstum

Dreimasterblumen wachsen überwiegend kriechend bis schwach aufrecht. Einige Arten entwickeln lange Triebe, die an der umliegenden Vegetation hinauf klettern. Sie erreichen Wuchshöhen zwischen 30 und 60 Zentimeter und treten einzeln oder in kleinen Gruppen von mehreren Pflanzen auf. Die meisten Arten sind äußerst wuchsfreudig und bilden innerhalb kurzer Zeit dichte Horste. Dreimasterblumen führen einen klaren und dickflüssigen Saft in den Pflanzenteilen.

Blüte

Die Gewächse entwickeln dreizählige Blüten, die radförmig erscheinen. Ihre Blütenblätter sind weiß, rosa, violett oder blau gefärbt, während die Staubbeutel im Zentrum gelb leuchten. Die Blüten sind nicht besonders langlebig. Nach einem halben Tag verwelken sie und werden durch neue Blüten ersetzt. Es gibt Arten, die ihre Blüten nur bei bedecktem Himmel öffnen. Sobald die Sonne auf die Blüten scheint, schließen sich diese. Die Blütezeit erstreckt sich zwischen Mai und September.

Frucht

Nachdem die Blüten verwelkt sind, entwickeln Dreimasterblumen Kapselfrüchte. Diese bestehen aus drei Kammern, die jeweils mit ein bis zwei Samen befüllt sind. Zur Fruchtreife springen die Kapseln auf und entlassen ihre Samen, die sich mit dem Wind verbreiten.

Blätter

Dreimasterblumen entwickeln Laubblätter mit einer langen und dünnen oder leicht fleischigen Blattspreite. Sie ist schaufelförmig bis lanzettlich geformt und wird je nach Art zwischen drei und 45 Zentimeter lang. Sie sind einfach aufgebaut und besitzen einen glatten Blattrand. Die Blätter sind unterschiedlich gefärbt. Das Farbspektrum reicht von Grün über Violett, Cremefarben und Rosa zu Weiß. Viele Zierpflanzen entwickeln gestreifte Blätter.

Verwendung

Tradescantia-Arten haben vielseitige Verwendungszwecke. Arten mit langen herabhängenden Trieben sind beliebte Pflanzen für Blumenampeln. Sie bilden in kurzer Zeit einen dichten Vorhang, der sich aus ästhetisch gefärbten Blättern zusammensetzt. Winterharte Vertreter aus der Gattung eignen sich als Bodendecker. Sie werden zur Bepflanzung von Uferbereichen und Teichsäumen genutzt. Aufrecht wachsende Arten machen eine gute Figur in Staudenbeeten.

Das sind geeignete Pflanzpartner:

  • Blutweiderich
  • Frauenmantel
  • Pfeifengras
  • Iris

Giftig

Einige Arten aus der Gattung können bei Katzen und Hunden eine allergische Reaktion hervorrufen. Sie äußert sich durch eine gerötete Haut, die mit Juckreiz verbunden ist. Zu diesen leicht giftigen Arten gehören Tradescantia albiflora, Tradescantia spathacea und Tradescantia pallida. Alle anderen Arten gelten als leicht giftig, wobei keine Vergiftungserscheinungen beschrieben sind. Empfindliche Personen sollten vorsichtshalber Handschuhe tragen.

Standort

Die Gewächse wachsen sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Standorten. Einige Arten sind auf mehrere Sonnenstunden pro Tag angewiesen, da ihre Triebe an zu dunklen Standorten vergeilen und die Blätter ihre dekorative Färbung verlieren. Die Pflanzen mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit. In ihren natürlichen Verbreitungsgebieten wachsen Dreimasterblumen bevorzugt an Gewässerrändern und auf freien Flächen mit stark feuchten Bedingungen. Diese Ansprüche machen die Pflanze zum perfekten Gewächs für die Lebensbereiche Freifläche und Wasserrand.

Temperatur

Dreimasterblumen fühlen sich in einem Temperaturbereich zwischen 20 und 24 Grad Celsius wohl. Im Winter liegt die untere Grenze bei zehn Grad Celsius.

Erde

Als Pflanzen für Wasserränder bevorzugen Dreimasterblumen einen nährstoffreichen Boden, der konstant feuchte Bedingungen bietet. Staunässe vertragen die sensiblen Wurzeln nicht. Ein sandiges Substrat mit Anteilen von Lehm oder Ton liefert optimale Wachstumsbedingungen.

Pflanzzeit

Die ideale Zeit zum Pflanzen ist das Frühjahr, da die Dreimasterblumen ausreichend Zeit zum Einwurzeln haben. Sie können sich bis zum Winter an ihrem Standort einleben. Auch im Herbst können die Pflanzen ins Freiland gesetzt werden. Dann besteht allerdings die Gefahr, dass die Gewächse im Winter Schaden nehmen. Sie können direkt bei der Pflanzung eine Wurzelsperre in den Boden einarbeiten. Dadurch verhindern Sie, dass sich die Bodendecker ungehindert ausbreiten.

Pflanzabstand

Setzen Sie die Pflanzen in kleinen Gruppen mit bis zu zehn Exemplaren ins Beet. Achten Sie auf einen Pflanzabstand von mindestens 40 Zentimetern, damit sich die Exemplare ungehindert ausbreiten und einen dichten Teppich entwickeln können.

Im Topf

Die Kultivierung im Kübel ist für die meisten Dreimasterblumen vorteilhaft, da viele Arten nicht winterhart sind. Im Topf können sie den Winter in einem frostfreien Raum oder auf der Fensterbank verbringen. Sobald die Temperaturen wieder über 15 Grad Celsius steigen, können Sie den Kübel wieder nach draußen stellen.

Verwenden Sie ein Pflanzgefäß mit einem Abzugsloch, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann. Bedecken Sie den Topfboden mit einer Schicht Blähton oder Splitt. Sie können auch Steine oder Tonscherben als Drainage verwenden. Mit einem hochwertigen Pflanzsubstrat oder einer selbst hergestellten Mischung bieten Sie der Pflanze ideale Voraussetzungen für einen kräftigen Wuchs.

Vermehren

Werden die Horste ausgewachsener Exemplare zu dicht, können Sie die Pflanze durch Teilung vermehren. Diese Maßnahme eignet sich ideal, um aus der Form geratene Pflanzen zu verjüngen. Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr, bevor die Vegetationsperiode beginnt.

Stechen Sie einen möglichst großen Wurzelballen ab und graben Sie diesen mit einem scharfen Spaten aus. Anschließend zerteilen Sie den Wurzelstock in mehrere Stücke und pflanzen die Teile sofort wieder ein. Das Pflanzloch sollte schon vorbereitet sein, damit die Wurzeln nicht zu lange der trockenen Luft ausgesetzt sind.

Aussaat

Die Pflanzen vermehren sich über Selbstaussaat, wenn die verwelkten Blüten nicht abgeschnitten werden. Auf diese Weise können sie große Flächen unkontrolliert einnehmen. Auf dem Kompost entsorgte Schnittreste mit ausgereiften Früchten können ebenfalls Samen verbreiten, die auf dem nährstoffreichen Substrat keimen oder mit diesem auf andere Beete gelangen.

Im Herbst können ausgereifte Samen direkt im Beet ausgesät werden. Die nächsten Pflanzengeneration übernimmt in den meisten Fällen nicht die Blattzeichnung der Elternpflanzen. Viele Nachkommen entwickeln rein weiß gefärbte oder gescheckte Blätter.

Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung ist bei Dreimasterblumen einfach. Schneiden Sie Triebe von Ihrer Pflanze ab und stecken Sie diese in Gruppen von sechs bis acht Stecklingen in ein Pflanzgefäß. Eine Mischung aus Kokohum und Sand zu gleichen Teilen eignet sich ideal. Achten Sie darauf, dass das Substrat gut angefeuchtet ist.

Es dauert zwei bis drei Wochen, bis die Stecklinge Wurzeln gebildet haben. Pflanzen Sie die bewurzelten Triebe in ein größeres Pflanzgefäß, welches Sie mit Substrat für ausgewachsene Pflanzen befüllen.

Sie können die Stecklinge auch in ein Glas Wasser stellen, das an einem hellen Ort platziert wird. Sobald die Wurzeln etwa drei Zentimeter lang sind, können Sie die Triebe eintopfen. Tadescantia navicularis und Tradescantia sillamontana neigen unter nassen Bedingungen zur Fäulnisbildung. Diese Arten sollten in einem leicht feuchten Substrat gezogen werden.

Schneiden

Ein Rückschnitt nach der Blüte regt Dreimasterblumen zu einer zweiten Blüte im Spätsommer an. Durch diese Maßnahme verhindern Sie eine unkontrollierte Selbstvermehrung und Verwilderung. Sobald die Blätter im Herbst verwelkt sind, können Sie die Pflanze kräftig zurückschneiden. Lassen Sie von der Pflanze etwa eine Hand breit über dem Boden stehen, damit diese im kommenden Frühjahr frisch austreiben kann.

Zimmerpflanzen können ganzjährig zurückgeschnitten werden. Wenn Sie einen radikalen Rückschnitt durchführen müssen, sollte mindestens ein Drittel der Pflanze stehen bleiben. Kürzen Sie zu lang gewachsene Triebe auf die selbe Länge ein. Wenn die Pflanze dichter wachsen soll, können Sie regelmäßig Triebspitzen entfernen. Das Gewächs bildet unterhalb der Schnittstellen neue Verzweigungen.

Darauf sollten Sie beim Schneiden achten:

  • scharfe Gartenschere verwenden
  • Klingen vorher gründlich reinigen
  • vorsichtshalber Handschuhe tragen

Giessen

Der Wasserbedarf der Pflanzen ist hoch. Junge Pflanzen müssen reichlich gegossen werden, während ältere Exemplare mit einer sparsamen Bewässerung auskommen. Achten Sie bei Jungpflanzen auf eine konstant feuchte Erde. Das Substrat sollte nicht abtrocknen. Ausgewachsene Dreimasterblumen werden gegossen, sobald die obere Bodenschicht getrocknet ist.

Ausnahmen stellen Tradescantia navicularis und Tradescantia sillamontana dar. Beide Arten werden sowohl als Jungpflanze als auch in älteren Jahren sparsam gegossen. Lassen Sie bei diesen Pflanzen die Erde zu zwei Dritteln abtrocknen, bevor Sie erneut gießen.

Düngen

In der Wachstumsphase zwischen Frühjahr und Herbst erfreuten sich die Gewächse an einer regelmäßigen Düngung, die alle 14 Tage stattfindet. Nutzen Sie einen Volldünger (8,00€ bei Amazon*), der in schwacher Konzentration verabreicht wird. Im Winter müssen Sie die Pflanzen nicht düngen. Auch Kübelpflanzen werden auf diese Weise gedüngt. Sie können diesen Pflanzen einen schwach dosierten Flüssigdünger über das Gießwasser geben.

Einige langsam wachsende Arten wie Tradescantia navicularis haben einen geringeren Nährstoffbedarf. Diese Pflanzen können Sie einmal pro Monat düngen.

Überwintern

Pflanzen im Freiland benötigen einen Winterschutz. Bedecken Sie die Pflanze mit einer großzügigen Schicht Laub oder Reisig. Es macht den Dreimasterblumen nichts aus, wenn die Laubdecke 20 bis 30 Zentimeter dick ist. Kübelpflanzen werden im Herbst in ihr Winterquartier gebracht. Hier sollten die Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad Celsius liegen. Alternativ können Sie die Pflanzen auch warm überwintern. Stellen Sie den Kübel auf eine Fensterbank in einem beheizten Raum.

Umpflanzen

Die schnell wachsenden Pflanzen bilden innerhalb kurzer Zeit ein dichtes Wurzelgeflecht aus, welches das gesamte Topfsubstrat durchdringt. Solche wuchsfreudigen Arten sollten jedes Jahr in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden. Tradescantia navicularis gehört zu den langsam wachsenden Arten. Sie begnügt sich bis drei oder vier Jahre mit dem gleichen Kübel. Sie können diese Art auch in einer flachen Schale kultivieren.

Krankheiten

Tradescantia-Arten sind willkommene Pflanzen bei allen Hobbygärtnern, denn sie sind äußerst robust und werden selten von Krankheiten heimgesucht. Falsche Pflegemaßnahmen können zu Schadbildern führen. Wenn verfaulte Blätter nicht entfernt werden, erhöht sich die Gefahr der Schimmelbildung und Fäulnisentwicklung. Staunässe führt dazu, dass die Wurzeln verfaulen. Entfernen Sie die beschädigten Pflanzenteile und reduzieren Sie die Wassergaben.

Läuse

Gelegentlich können Dreimasterblumen von Blattläusen befallen werden. Im Anfangsstadium können Sie die Schädlinge durch Abbrausen der Pflanze entfernen. Sollten sich die lästigen Bewohner unkontrolliert ausgebreitet haben, hilft ein Besprühen der Blätter mit Brennnessel-Sud.

Das beugt einen Blattlausbefall vor:

  • ätherische Öle wie Lavendel
  • Bohnenkraut
  • selbst hergestellte Kräuterdünger verwenden

Pilzbefall

In den Wintermonaten besteht die Gefahr, dass Dreimasterblumen von Grauschimmel besiedelt werden. Dieser Pilz breitet sich bevorzugt bei hoher Luftfeuchtigkeit aus. Wenn die Pflanze zu dunkel steht und übermäßig gegossen wird, finden die Sporen optimale Wachstumsbedingungen vor. Ein Befall äußert sich durch einen grauen Belag auf den Blättern. Entfernen Sie die betroffenen Stellen rechtzeitig, damit sich der Pilz nicht weiter vermehren kann. Ein Standortwechsel und eine Verringerung der Gießmenge schafft Abhilfe.

Braune Flecken

Neigt die Dreimasterblume zur Bildung von braunen Flecken auf den Blättern oder vertrockneten Blattspitzen, kann eine zu geringe Luftfeuchtigkeit als Ursache in Frage kommen. Steht die Pflanze im Winter direkt über dem Heizkörper, muss sie regelmäßig mit Wasser besprüht werden. Die Pflanzen bevorzugen eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 65 Prozent.

Gelbe Flecken

Grünblättrige Arten bekommen häufig an zu dunklen Standorten helle Flecken. Dieses Phänomen deutet auf einen Lichtmangel hin, denn an schattigen Standorten wird der grüne Farbstoff Chlorophyll abgebaut und andere Farbstoffe treten hervor. Tradescantia fluminensis neigt am falschen Standort häufig zur Entwicklung von gelben Flecken.

Tipp

Die wunderschönen Blattzeichnungen und Färbungen treten nur auf, wenn die Pflanze genügend Licht abbekommt. Geben Sie Ihrer Pflanze einen Standort, an dem für einige Stunden die Sonne scheint. Ist der Platz zu dunkel, verlieren die Blätter ihre Zeichnung. Sie werden zunehmend grün.

Sorten

  • Innocence: Gut frosthart. Sehr lange Blütezeit zwischen Mai und September, Blüten weiß. Wuchshöhe 40-50 Zentimeter.
  • Gisela: Wächst locker aufrecht, bildet buschige Horste. Blüht von Juni bis September, Blüten weiß. Wuchshöhe 40-50 Zentimeter.
  • Leonora: Bildet kompakte Horste. Blüht zwischen Mai und September, Blüten dunkelviolett. Wuchshöhe 35-40 Zentimeter.
  • Sweet Kate: Für halbschattige Standorte. Blütezeit zwischen Juni und Juli, entwickelt im September eine zweite Blüte. Blütenfarbe violett bis blau, Laub gelblich gefärbt. Wuchshöhe 30-40 Zentimeter.
  • Tradescantia navicularis: Entwickelt kriechende Triebe, langsam wachsend. Blätter zwei bis drei Zentimeter lang, kupfergrün und stark gekielt. Blattunterseite purpur marmoriert. Blüten hellrosa.
  • Tradescantia sillamontana: Bildet länglich-ovale, sechs Zentimeter lange Blätter, pfefferminzgrün gefärbt. Pflanze wollig behaart. Blüten purpurrosa.

Bilder: Lana B / Shutterstock