Schmetterling

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Wer zum ersten Mal ein Taubenschwänzchen sieht, wie es am Nektar trinkend von Blüte zu Blüte huscht, könnte diesen reizenden Schmetterling durchaus für einen Kolibri halten. Dank des Klimawandels ist dieses bezaubernde Insekt auch in unseren Breitengraden heimisch geworden.

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Das Taubenschwänzchen erinnert stark an einen Kolibri

Steckbrief:

  • Namen: Taubenschwänzchen, Kolibri-Schwärmer, lat. Macroglossum stellatarum
  • Farbe: graubraun
  • Größe: Bis 50 Millimeter
  • Flügelspannweite: Bis 45 Millimeter
  • Vorkommen: Europa, Nordafrika, Asien
  • Lebensweise: Nacht- und dämmerungsaktiv, aber auch tagsüber anzutreffen
  • Überwinterung: Als entwickelter Schmetterling
  • Nahrung: Nektar

Ein ungewöhnlicher Schmetterling

Den Namen verdankt das Taubenschwänzchen einem Haarbüschel am Hinterleib, der an den Schwanz einer Taube erinnert. Bei den vermeintlichen Federn handelt es sich jedoch um verlängerte Schuppen, mit denen der zu den Schwärmen gehörende Schmetterling seinen Flug perfekt steuern kann. Das Flugverhalten ist bemerkenswert: Das Taubenschwänzchen kann sowohl vorwärts als auch rückwärts fliegen und bleibt beim Trinken des Nektars einfach im brummenden Schwirrflug in der Luft stehen.

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Der wärmeliebende Falter wandert im Mai und Juli bis zu 3.000 Kilometer aus Südeuropa über die Alpen nach Deutschland. In sehr warmen Sommern können Sie ihn sogar im Norden entdecken. Bedingt durch den Klimawandel überwintert der voll entwickelte Schmetterling immer öfter in unseren Breiten und ist zwischenzeitlich in milden Weinbauregionen heimisch geworden.

Wie ernährt sich das Taubenschwänzchen?

Mit seinem bis zu dreißig Millimeter langen Rüssel kann der Kolibri-Schwärmer Nektar an Blüten trinken, deren Kelch für andere Insekten viel zu tief ist. Er ist besonders häufig an diesen Pflanzen anzutreffen:

Das Taubenschwänzchen besucht die Blüten mit einer schier unglaublichen Geschwindigkeit: In fünf Minuten kann es bis zu 100 Blumen anfliegen.

Der lange Rüssel hat aber noch einen weiteren Vorteil. Da der kleine Schmetterling im Flug in sicherer Entfernung vor der Blüte stehen bleibt, haben Fressfeinde wie die Krabbenspinne kaum eine Chance, ihn zu erwischen.

Die Fortpflanzung

Taubenschwänzchen nutzen erwärmte Mauern und Steine als Schlafplätze. Hier finden sie sich auch zur Paarung zusammen.

Die Weibchen legen zweimal im Jahr bis zu 200 Eier an Labkräutern ab, aus denen nach einer Woche die Raupen schlüpfen. Diese verpuppen sich nach etwa drei Wochen und entwickeln sich, wiederum innerhalb von drei Wochen, zu erwachsenen Tieren.

Tipp

Obwohl das Taubenschwänzchen im Flug vor der Blüte stehen bleibt, trägt es den Pollen weiter und sorgt so für die Befruchtung der Pflanzen. Deshalb ist dieser hübsche Schmetterling ein willkommener Nützling.

Bilder: LuSch / stock.adobe.com