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Überwinterung von Taubenschwänzchen: Was ist zu beachten?

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Der kleine Flieger, der von Blüte zu Blüte schwirrt und mit seinem langen Rüssel am Nektar saugt, erinnert rein äußerlich an einen Kolibri. Doch es handelt sich tatsächlich um einen aus dem Mittelmeerraum stammenden Wanderschmetterling, der inzwischen immer öfter und zahlreicher den Winter hierzulande verbringt.

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Das Kolibri-ähnliche Insekt ist nun auch in unseren Breitengraden immer häufiger anzutreffen
AUF EINEN BLICK
Können Taubenschwänzchen in Deutschland überwintern?
Taubenschwänzchen können in milden, frostfreien Regionen erfolgreich überwintern. Sie suchen sich frostfreie Unterschlüpfe wie hohle Bäume, Keller oder Dachböden und begeben sich in Winterstarre. Sie sollten dabei nicht gestört oder in warme Räume gebracht werden.

Einwanderung im Monat April

Das Taubenschwänzchen, wissenschaftlich Macroglossa stellatarum, ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Herrscht dort aufgrund von Massenvermehrung starke Nahrungskonkurrenz, entwickeln viele Exemplare einen enormen Wandertrieb.

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Mit kleinen Zwischenstopps zum Nektartanken, schaffen es Taubenschwänzchen in nur einer Woche mehr als 1.000 km zurückzulegen. So sind sie alljährlich ab April auch nördlich der Alpen anzutreffen. In der Regel bleiben Sie nur den Sommer über und machen sich rechtzeitig vor dem Wintereinbruch auf den Heimweg.

Hinweis:
Obwohl das Taubenschwänzchen aus der Familie der Nachtschwärmer stammt, kann es auch tagsüber dabei beobachtet werden, wie es in Eiltempo von Blüte zu Blüte fliegt.

Immer mehr Taubenschwänzchen werden Dauergäste

Es istvermehrt zu beobachten, dass nicht jedes Taubenschwänzchen den Heimweg antritt, stattdessen bei uns überwintert. Experten vermuten, dass dieser Umstand der Klimaerwärmung geschuldet ist, die einigen Regionen immer mildere Winter beschert.

Die Lebensdauer eines Taubenschwänzchens beträgt zwar nur vier bis fünf Monate, doch pro Jahr folgen mehrere Generationen nach. Aus den im Garten abgelegten Eiern schlüpfen grünliche Raupen, im weiteren Entwicklungsstadium folgen die Falter.

Suche nach Überwinterungsquartieren

Die etwa 4 cm großen adulten Tiere vertragen keine Minusgrade und müssen sich daher im Herbst einen frostfreien Winterunterschlupf suchen. Ein hohler Baum ist ihnen willkommen, aber auch ein dunkler Keller.

Gesichtete Taubenschwänzchen im Winter

Was ist zu tun, wenn irgendwo in den eigenen vier Wänden ein Taubenschwänzchen gesichtet wird?
Meist wird er sich im Keller oder auf dem Dachboden verstecken und den Hausbesitzer nicht stören. Doch dieser kann aus Unwissenheit, dem Schmetterling schaden.

  • Schmetterling befindet sich in Winterstarre
  • sollte dabei nicht gestört werden
  • nicht in warme Räume bringen
  • das „erwachte“ Taubenschwänzchen würde darin verhungern
  • in Wohnräumen verirrte Exemplare vorsichtig fangen
  • in Garage, Keller auf Dachboden bringen
  • im Frühjahr eine Möglichkeit für den Abflug bieten
  • zum Beispiel durch ein leicht geöffnetes Fenster

Bilder: Frank McClintock / Shutterstock