Schmetterling

Schmetterling gefunden? So unterstützen Sie beim Überwintern

Schmetterlinge haben verschiedene Strategien entwickelt, um den Winter zu überstehen. Dieser Artikel beleuchtet die faszinierenden Überwinterungsformen heimischer Schmetterlingsarten, von der Winterstarre bis zur Überwinterung als Ei, und gibt Tipps, wie Sie die Insekten in der kalten Jahreszeit unterstützen können.

Die verschiedenen Überwinterungsstrategien der Schmetterlinge

Schmetterlinge nutzen unterschiedliche Strategien, um den Winter zu überstehen. Diese umfassen die Überwinterung als Falter, Ei, Puppe oder Larve sowie Migration in wärmere Regionen.

Überwinterung als Falter

Einige Schmetterlingsarten überwintern als ausgewachsene Falter. Bekannte Arten wie das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs und der Admiral suchen sich geschützte Orte wie Baumhöhlen, Scheunen oder Keller. Diese Schmetterlinge reduzieren ihre Stoffwechselaktivitäten auf ein Minimum, um Energie zu sparen.

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Überwinterung als Ei

Manche Arten legen ihre Eier im Spätsommer an geschützten Orten ab, wo sie den Winter überdauern. Diese Strategie wird von Arten wie dem Nierenfleck-Zipfelfalter und dem Apollofalter angewendet. Die Eier sind extrem widerstandsfähig gegen niedrige Temperaturen.

Überwinterung als Puppe

Einige Schmetterlinge überwintern als Puppe in einem schützenden Kokon. Der Schwalbenschwanz und viele Weißlinge nutzen diese Methode. Der Kokon bietet Schutz vor Kälte und Räubern.

Überwinterung als Larve

Bestimmte Arten überwintern als Larve. Diese suchen Schutz im Erdreich oder unter Baumrinde. Raupen des Großen Schillerfalters oder des Großen Eisvogels können beispielsweise in einem selbst gesponnenen Hibernarium überwintern.

Migration in wärmere Regionen

Wanderfalter wie der Admiral und das Taubenschwänzchen ziehen im Herbst gen Süden, um in wärmeren Gegenden zu überwintern. Der Admiral kann dabei beeindruckende Distanzen zurücklegen.

Überwinterung als Falter: Winterstarre in geschützten Quartieren

Nur einige Schmetterlingsarten wie das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs, der Trauermantel und der C-Falter überwintern als ausgewachsene Falter. Diese Schmetterlinge suchen geschützte Unterkünfte, um in Winterstarre zu verfallen. Frostfreie und unbeheizte Räume wie Garagen oder Schuppen sind ideale Winterquartiere. Wenn Sie Schmetterlinge in beheizten Räumen finden, bringen Sie sie vorsichtig an einen kühlen, frostfreien Ort. Lassen Sie Laub- und Reisighaufen liegen und entfernen Sie keine dichten Kletterpflanzen, um geeignete Winterquartiere zu bieten.

Der Zitronenfalter: Ein Meister der Kälteanpassung

Der Zitronenfalter überlebt den Winter an geschützten Orten wie Hecken, Holzstößen oder Gräsern im Freien. Er gibt im Herbst einen Großteil seiner Körperflüssigkeit ab und lagert spezielle Frostschutzmittel in seinen Zellen ein. In der Winterstarre reduziert er seinen Stoffwechsel auf ein Minimum. Schon wenige Sonnenstrahlen im späten Winter können ihn erwecken, sodass er sich auf Nahrungssuche begibt. Der Zitronenfalter verbringt über zwei Drittel seines Lebens in Winterruhe.

Überwinterung im Larvenstadium: Raupen im Winterschlaf

Viele Schmetterlingsarten überwintern als Larven mit unterschiedlichen Strategien. Einige, wie Bläulinge und Feuerfalter, finden Schutz in der Streuschicht am Boden. Sie sind in der Lage, bei milden Temperaturen auch im Winter weiter zu fressen. Andere Arten suchen geschützte Winterquartiere unter der Rinde oder im Erdreich. Ein Beispiel hierfür ist die Raupe des Großen Eisvogels, die ein Hibernarium spinnt.

Überwinterung als Puppe: Geschützt in einem Kokon

Schmetterlingsarten wie der Schwalbenschwanz und der Große Kohlweißling überwintern im Puppenstadium. Ihre Puppen sind entweder an Pflanzenstängeln befestigt oder versteckt im Boden. Der schützende Kokon bewahrt die Puppe vor extremen Temperaturen und Fressfeinden. Vermeiden Sie exzessives Aufräumen im Herbst und lassen Sie Staudenstängel stehen, um die Puppen zu schützen.

Überwinterung als Ei: Winzige Überlebenskünstler

Einige Arten wie der Nierenfleck-Zipfelfalter und der Apollofalter legen ihre Eier im Spätsommer an geschützten Pflanzenteilen ab. Diese widerstandsfähigen Eier überstehen den Winter und schlüpfen im Frühjahr.

Gefahren der Überwinterung: Wärmefallen und Nahrungsmangel

Schmetterlinge, die als Falter überwintern, sind besonderen Risiken ausgesetzt, insbesondere in menschlichen Behausungen. In beheizten Räumen können sie aus ihrer Winterstarre erwachen und ohne verfügbare Nahrungsquellen rasch erschöpfen. Um dies zu vermeiden, sollten Schmetterlinge in unbeheizten, frostfreien Räumen untergebracht werden.

Falls Sie einen Schmetterling in beheizten Räumen finden, setzen Sie ihn vorsichtig an einen kühlen Ort wie eine Garage oder einen Schuppen. Nutzen Sie ein Glas oder eine Pappschachtel, um den Schmetterling sicher zu transportieren.

So können Sie Schmetterlingen im Winter helfen

Um Schmetterlingen im Winter zu helfen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Ungestörte Gartenbereiche schaffen: Lassen Sie Laub-, Reisighaufen und Totholz liegen. Diese bieten Schutz und Unterschlupf.
  • Dichte Kletterpflanzen beibehalten: Schneiden Sie Kletterpflanzen wie Efeu im Winter nicht zurück. Sie bieten erstklassigen Schutz.
  • Steinhaufen und Trockenmauern anlegen: Diese Strukturen bieten zahlreiche Verstecke für Schmetterlinge.
  • Insektenhotels aufstellen: Platzieren Sie Schmetterlingshäuser, gefüllt mit Moos, Rinde und Reisig, an geschützten Orten.

Durch diese Maßnahmen können Sie Schmetterlingen helfen, den Winter sicher zu überstehen und im Frühjahr gesund in die Natur zurückzukehren.

Was tun, wenn Sie einen Schmetterling im Winter finden?

Sollten Sie im Winter einen Schmetterling in einem beheizten Raum entdecken, setzen Sie ihn in eine luftdurchlässige Papier- oder Kartonschachtel und bringen Sie ihn an einen kühlen, frostfreien Ort wie eine unbeheizte Garage oder einen Schuppen. Achten Sie darauf, dass der Ort dunkel und ruhig ist.

Wenn Sie einen Schmetterling im Freien finden, der reglos verharrt, lassen Sie ihn an seinem Platz. Jede Veränderung der Umgebung könnte zum vorzeitigen Erwachen führen und damit zum Tod des Schmetterlings. Nutzen Sie ein Glas oder einen Becher und ein Stück Karton, um den Schmetterling sicher zu transportieren. Setzen Sie den Falter niemals in beheizten Räumen aus.

Mit diesen Maßnahmen tragen Sie dazu bei, Schmetterlinge im Winter zu schützen und ihnen eine bessere Überlebenschance zu bieten.

Bilder: Sebastian Knight / Shutterstock