Strelitzie

Erfolgreich Streliziensamen aussäen: Vom Samen zur Blüte

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Streliziensamen faszinieren durch ihre einzigartige Struktur und charakteristische Merkmale. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Aussaat und Aufzucht, von der sorgfältigen Vorbehandlung der Samen bis hin zum Pikieren und Umtopfen der Jungpflanzen.

Paradiesvogelblume Samen
Nach der Blüte können die Samen gesammelt werden

Merkmale von Streliziensamen

Die Samen der Strelitzie zeichnen sich durch ihre rundliche Form und eine Größe von etwa einem Zentimeter aus. Ihre Farbe variiert von schwarzbraun bis schwarz, und sie haben eine glatte, glänzende Oberfläche. Auffällig sind die orangefarbenen, wolligen Härchen, die oft an den Samen haften. Diese Härchen sollten vor der Aussaat entfernt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.

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Die harten Samen besitzen eine widerstandsfähige Wachsschicht, die das Keimen erschwert. Daher kann eine Vorbehandlung notwendig sein, um die Keimung zu erleichtern. Die Samen gedeihen am besten bei konstanten Temperaturen zwischen 25 °C und 30 °C und haben eine hohe, aber zeitaufwendige Keimfähigkeit.

Vorbehandlung der Samen

Damit Streliziensamen erfolgreich keimen, ist eine gründliche Vorbereitung notwendig:

1. Entfernen der Härchen:

Weichen Sie die Samen etwa eine halbe Stunde lang in lauwarmem Wasser ein und drehen Sie die orangefarbenen Härchen vorsichtig ab. Dies verhindert Schimmelbildung.

2. Anrauen der Samenschale:

Feilen Sie die harte Schale der Samen mit einer Nagelfeile leicht an, bis das weiße Innere sichtbar wird. Dies erleichtert es dem Keimling, die Schale zu durchbrechen.

3. Einweichen in heißem Wasser:

Legen Sie die Samen für mindestens zwei Stunden in heißes Wasser. Eine konstante Temperatur kann durch die Verwendung einer Thermoskanne aufrechterhalten werden. Das heiße Wasser weicht die harte Schale auf und fördert die Keimung.

4. Quellen im Spülmittelwasser:

Lassen Sie die Samen für circa 48 Stunden in raumwarmem Wasser quellen, dem Sie einen kleinen Spritzer Spülmittel hinzugefügt haben. Das Spülmittel reduziert die Oberflächenspannung des Wassers und verbessert die Wasseraufnahme der Samen.

Diese Schritte erhöhen die Keimfähigkeit der Streliziensamen und schaffen ideale Bedingungen für eine erfolgreiche Aussaat. Führen Sie jede Behandlung sorgfältig und schonend durch, um die Samen nicht zu beschädigen.

Substrat vorbereiten

Für die Aussaat von Streliziensamen ist eine gut durchlässige und nährstoffreiche Substratmischung entscheidend. Eine geeignete Mischung besteht aus hochwertiger Aussaaterde und Sand oder Perlite. Kokoserde ist ebenfalls eine gute Option, da sie eine lockere Struktur und hohe Wasserspeicherkapazität besitzt.

Zur Minimierung des Risikos von Schädlingen und Krankheiten sollten Sie das Substrat vor der Aussaat sterilisieren:

  1. Substrat befeuchten: Füllen Sie das Substrat in ein hitzebeständiges Gefäß und befeuchten Sie es leicht.
  2. Gefäß abdecken: Bedecken Sie das Gefäß locker mit Aluminiumfolie und stechen Sie einige Löcher hinein, um den Luftaustausch zu gewährleisten.
  3. Sterilisation im Backofen: Erwärmen Sie das Gefäß bei mindestens 160 °C für etwa 15 Minuten im Backofen.
  4. Sterilisation in der Mikrowelle: Alternativ können Sie das Substrat in einem mikrowellengeeigneten Gefäß einige Minuten auf höchster Stufe erhitzen, bis es ausreichend heiß ist.
  5. Abkühlen lassen: Lassen Sie das Substrat vollständig abkühlen, bevor Sie die Samen aussäen.

Eine gute Drainage ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Geben Sie daher groben Sand oder Kies in das Pflanzgefäß, um eine effiziente Wasserableitung zu gewährleisten. Idealerweise sollte der pH-Wert des Substrats zwischen 6,0 und 7,0 liegen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Aussaat

Nach der Vorbehandlung sind die Samen bereit für die Aussaat. Füllen Sie die Anzuchtgefäße mit dem vorbereiteten Substrat und pflanzen Sie die Streliziensamen etwa 2 bis 3 cm tief ein. Drücken Sie das Substrat leicht an und befeuchten Sie die oberste Schicht mit einer Sprühflasche.

Um gleichbleibende Bedingungen zu schaffen, können Sie die Anzuchtgefäße mit Klarsichtfolie abdecken oder kleine Zimmergewächshäuser verwenden. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Eine konstante Keimtemperatur zwischen 25 °C und 30 °C ist entscheidend für die Keimung. Diese können Sie durch Heizmatten oder Heizkabel sicherstellen oder die Gefäße an einem warmen Ort platzieren.

Regelmäßiges Lüften der Abdeckungen alle zwei bis drei Tage beugt der Schimmelbildung vor. Die Keimung der Samen kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Während dieser Zeit ist eine aufmerksame Pflege wichtig, um die Keimlinge mit ausreichend Feuchtigkeit und Licht zu versorgen.

Keimzeit und Pflege

Die Keimdauer von Streliziensamen kann stark variieren und erstreckt sich von einigen Wochen bis hin zu einem Jahr. Während dieser Zeit sollten Sie das Substrat konstant feucht halten, ohne Staunässe zu verursachen. Verwenden Sie eine Sprühflasche zur Befeuchtung, um ein übersättigtes Substrat zu vermeiden.

Decken Sie die Anzuchtgefäße ab, um ein optimales Keimumfeld zu schaffen und lüften Sie diese alle zwei bis drei Tage, um Schimmelbildung zu verhindern und einen ausreichenden Sauerstoffaustausch zu gewährleisten. Sobald die Keimspitzen sichtbar werden, stellen Sie die Behälter an einen hellen, warmen Ort und halten Sie eine Temperatur zwischen 18 °C und 22 °C, um das Austreiben der Keimblätter zu fördern.

Betonen Sie bei der weiteren Pflege die gleichmäßige Feuchtigkeit des Substrats und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, um die jungen Pflanzen nicht zu stressen.

Pikieren und Umtopfen

Sobald die ersten richtigen Blätter nach den Keimblättern erscheinen, können Sie mit dem Pikieren der Jungpflanzen beginnen, um ihnen ausreichend Platz und Nährstoffe für eine optimale Entwicklung zu bieten.

Pikieren

  1. Zeitpunkt wählen: Pikieren Sie die Jungpflanzen, sobald sie zwei richtige Blätter ausgebildet haben.
  2. Substrat auswählen: Nutzen Sie ein gut drainierendes Substrat aus Kompost, Humus und Sand oder feinen Kiesanteilen, um eine gute Durchlüftung der Wurzeln zu gewährleisten.
  3. Pflanzen vereinzeln: Entnehmen Sie die Jungpflanzen vorsichtig aus dem Anzuchtgefäß und setzen Sie sie in separate Töpfe um. Drücken Sie das Substrat leicht an und bedecken Sie die Wurzeln gut, ohne diese zu tief zu pflanzen.
  4. Bewässerung: Gießen Sie die pikierten Pflanzen gut an, um den Bodenschluss herzustellen.

Umtopfen

Nachdem die pikierten Jungpflanzen weiter gewachsen sind, ist es an der Zeit, sie in größere Töpfe umzutopfen. Dies sollte je nach Wachstum der Pflanzen alle zwei bis drei Jahre erfolgen.

  1. Zeitpunkt abpassen: Das Frühjahr eignet sich ideal zum Umtopfen, da das Lichtspektrum zunimmt und die Wachstumsphase beginnt.
  2. Substrat vorbereiten: Bereiten Sie ein lockeres und gut durchlässiges Substrat vor. Ideal sind Mischungen aus Kompost, Humus, Sand sowie Lava- oder Tongranulat. Der pH-Wert sollte 7 nicht überschreiten.
  3. Drainage einrichten: Geben Sie eine Drainageschicht aus Blähton oder grobem Kies in den neuen Topf, um Staunässe zu vermeiden.
  4. Sanftes Umtopfen: Entfernen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Setzen Sie die Pflanze in den neuen Topf und füllen Sie mit dem vorbereiteten Substrat auf. Der neue Topf sollte mindestens doppelt so groß sein wie der alte, um dem Wurzelsystem ausreichend Platz zu bieten.
  5. Angießen und Standortwahl: Gießen Sie kräftig an und platzieren Sie die Pflanze an einem hellen, aber vor direktem Sonnenlicht geschützten Ort. Gewöhnen Sie sie langsam an intensivere Sonneneinstrahlung, um Sonnenbrand auf den Blättern zu vermeiden.

Durch das Pikieren und spätere Umtopfen stellen Sie sicher, dass Ihre Strelitzien kräftig und gesund wachsen und Ihnen durch ihre prächtigen Blüten viel Freude bereiten.

Bilder: WonderWorlds / iStockphoto