Strelitzie

Strelitzie aus Samen: Anleitung & Tipps

Die Paradiesvogelblume, auch Strelitzie genannt, beeindruckt mit ihren exotischen Blüten und ihrem imposanten Wuchs. Lernen Sie in dieser Anleitung, wie Sie Strelitzien aus Samen ziehen und die Jungpflanzen erfolgreich heranziehen.

Vorbehandlung der Samen für eine optimale Keimung

Das Einweichen der Samen fördert eine höhere Keimrate bei Strelitzien

Vorbehandlung der Samen für eine optimale Keimung

Die Samen der Strelitzie zeichnen sich durch eine besondere Härte aus. Eine gezielte Vorbehandlung kann die Keimfähigkeit deutlich verbessern und den Weg für kräftige Jungpflanzen ebnen.

  1. Einweichen in heißem Wasser: Übergießen Sie die Samen zunächst mit heißem Leitungswasser. Lassen Sie sie für mindestens zwei Stunden, jedoch nicht länger als einen Tag, in diesem Wasserbad ruhen. Eine Thermoskanne eignet sich gut, um eine konstante Temperatur während des Einweichens zu gewährleisten.
  2. Quellen in Spülmittelwasser: Anschließend geben Sie die Samen für etwa 48 Stunden in raumwarmes Wasser, dem Sie einen kleinen Spritzer Spülmittel hinzugefügt haben. Das Spülmittel reduziert die Oberflächenspannung des Wassers und erleichtert so die Wasseraufnahme der Samen.
  3. Entfernen des Arillus: Nach dem Quellen können Sie den orangefarbenen, wolligen Arillus, der die Samen umhüllt, vorsichtig entfernen. Achten Sie darauf, dabei die Keimöffnung nicht zu beschädigen, um Schimmelbildung und Fäulnis vorzubeugen.
  4. Anrauen der Samenschale: Falls vorhanden, können Sie die Samenschale mit einer Nagelfeile leicht anrauen. Feilen Sie nur so viel, dass das weiße Innere des Samens gerade sichtbar wird. Diese Maßnahme erleichtert dem Keimling das Durchbrechen der harten Schale.

Auswahl und Vorbereitung des Substrats

Die Wahl des richtigen Substrats spielt eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Aussaat der Strelitzie. Eine Mischung aus hochwertiger Aussaaterde und Sand oder Perlite bietet ein ideales Keimbett. Auch Kokos-Quellerde ist eine gute Option, da sie eine lockere Struktur und eine hohe Wasserspeicherkapazität besitzt. Durch die Beimischung von grobem Sand verbessern Sie die Drainage und beugen Staunässe vor.

Um schädliche Pilze und Insektenlarven im Substrat abzutöten, ist eine Sterilisierung vor der Aussaat unerlässlich:

  1. Substrat vorbereiten: Füllen Sie das Substrat in ein hitzebeständiges Gefäß und befeuchten Sie es leicht.
  2. Abdecken: Bedecken Sie das Gefäß locker mit Aluminiumfolie. Stechen Sie einige Löcher in die Folie, um den Luftaustausch zu gewährleisten.
  3. Sterilisieren: Sie können das Substrat entweder im Backofen bei mindestens 160 °C für 15 Minuten oder in der Mikrowelle sterilisieren.
  4. Abkühlen lassen: Lassen Sie das Substrat vollständig abkühlen, bevor Sie mit der Aussaat beginnen.
Aussaat und Keimbedingungen

Konstante Temperaturen und leicht feuchtes Substrat fördern die Keimung der Samen

Aussaat und Keimbedingungen

Die vorgequollenen Samen werden etwa 1 bis 1,5 cm tief in das vorbereitete Substrat eingearbeitet. Als Anzuchtgefäße eignen sich kleine Zimmergewächshäuser (21,00€ bei Amazon*), Plastikkisten mit Deckel oder Pflanzgefäße, die Sie mit Klarsichtfolie abdecken.

Für eine erfolgreiche Keimung sind konstante Temperaturen zwischen 25°C und 30°C erforderlich. Diese können Sie durch den Einsatz von Heizkabeln in der Erde oder durch das Aufstellen der Anzuchtgefäße auf Heizmatten erreichen. Alternativ können Sie die Anzuchtgefäße an einem durchgehend warmen Standort platzieren.

Die Keimdauer beträgt in der Regel 4 bis 8 Wochen. Halten Sie das Substrat während dieser Zeit leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Lüften Sie die Abdeckung des Anzuchtbehälters alle zwei bis drei Tage, um Staunässe zu vermeiden und Schimmelbildung vorzubeugen.

Entwicklung des Keimblattes und Jungpflanzenpflege

Sobald die Spitze des Keimblatts sichtbar wird, beginnt eine entscheidende Phase in der Entwicklung der jungen Strelitzien. Um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten, sind nun spezifische Pflegeschritte erforderlich.

Licht und Temperatur

  • Heller Standort: Stellen Sie den Anzuchtbehälter nach dem Erscheinen des Keimblatts an einen hellen, warmen Ort.
  • Angepasste Temperatur: Halten Sie die Temperatur nach der Keimung zwischen 18°C und 22°C.

Feuchtigkeit und Substrat

Feuchtigkeit und Substrat

Eine gleichmäßige Bewässerung des Substrats fördert gesunde Wurzeln und kräftige Pflanzen

  • Gleichmäßige Feuchtigkeit: Achten Sie darauf, dass die Anzuchterde nicht austrocknet.
  • Vermeidung von Staunässe: Halten Sie die Erde feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, um die empfindlichen Wurzeln zu schützen.

Pflege und Pikieren

  • Pikieren: Sobald sich die ersten Blätter vollständig entfaltet haben, können Sie die Jungpflanzen vorsichtig pikieren.
  • Geeignetes Substrat: Verwenden Sie für das Pikieren eine gut drainierende Mischung aus Kompost, Humus und Sand oder feinen Kiesanteilen.

Unterscheidung und Vereinzelung der Jungpflanzen

Nach der Keimung ähneln sich die Jungpflanzen der meisten Strelitzienarten. Lediglich die Baumstrelitzien weisen ein etwas abweichendes Erscheinungsbild auf.

Sobald die Jungpflanzen eine gewisse Größe erreicht haben, können Sie sie in quadratische Töpfe mit Gitterboden umpflanzen.

  1. Gitterboden: Der Gitterboden sorgt für einen schnellen Wasserabfluss und eine rasche Abtrocknung des Substrats. Dies ist wichtig, da die Jungpflanzen nach der Vereinzelung besonders empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren.
  2. Vorsichtiges Umtopfen: Gehen Sie beim Umtopfen äußerst behutsam vor, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.
  3. Geeignetes Substrat: Verwenden Sie als Substrat eine lockere und gut durchlässige Mischung aus Kompost, Humus, Sand sowie Lava- oder Tongranulat. Achten Sie darauf, dass der pH-Wert des Substrats 7 nicht überschreitet.
Bilder: Dieter Mai / iStockphoto