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Ernährungstipp: Sprossen selber machen – warum und wie?

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Frisches Saisongemüse, sieht man von den verschiedensten Kohlarten ab, wird in diesen Wochen immer seltener, obwohl unser Organismus gerade in der Winterzeit einen erhöhten Bedarf an abwehrstärkender Vitaminkost hat und sein Energiebedarf entsprechend hoch ist. Von daher sind Keimsprossen besonders gut geeignet, um uns mit den vielen lebenswichtigen, sekundären Pflanzenstoffen, die fast ausschließlich in frischem und rohem Gemüse vorkommen, zu versorgen.

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Sprossen sind lecker, nährstoffreich und gedeihen zu jeder Jahreszeit auf der Fensterbank
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Sprossen selbst herstellen?
Um Sprossen selber zu machen, benötigen Sie ein Keimgerät oder eine Schale, Sprossensamen, Küchenkrepppapier und Wasser. Weichen Sie die Samen ein, spülen und lassen sie keimen. Beachten Sie die passende Temperatur und Helligkeit für optimales Wachstum.

Die Keimsprossen, auch Sämlinge oder Keimlinge genannt, sind im Grunde nichts anderes, als die jungen Austriebe von Getreide- oder Gemüsepflanzen, von denen wir viele, beispielsweise von Radieschen, Mungobohnen, Rettich, Luzerne oder Soja aus der Kultivierung im Freiland kennen. Die Aufzucht selbst ist denkbar einfach.

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Keimsprossen aus eigenem Anbau

Der Samen für Babygemüse ist ungewöhnlich ergiebig. Meist reichen für ein Gefäß bereits zwei Esslöffel Sprossensamen, die man in ein gekauftes Keimgerät füllt oder auf einer im Haushalt üblichen Schale verteilt. Kleiner Tipp zwischendurch: Auch unsere Minigewächshäuser, die wir im Gartenjournal vorstellen, eignen sich ausgezeichnet für die Sprossenaufzucht! Als Unterlage für die Samen reicht gut angefeuchtetes Küchenkrepppapier bereits aus. Die Keimzeiten sind je nach Gemüseart unterschiedlich und betragen zwischen vier und zehn Tagen.

Richtige Sprossenaufzucht in Kurzform

  • Nach gründlichem Abspülen die Keimsamen in das Gefäß geben und mit kaltem bis handwarmem Wasser bedecken;
  • vier bis zwölf Stunden (möglichst über Nacht) ruhen lassen;
  • Keimwasser abgießen, zwei bis drei Mal Spülen und das Restwasser vollständig ablaufen lassen;
  • Je nach Art wird das Prozedere nun zwei bis drei Tage wiederholt, danach werden die Sämlinge in der Aufzuchtschale nun auf Krepp weitergezogen.
  • Standortwahl: möglichst hell unter Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung durch das Fenster bei ca. 18 bis 22 °C;
  • Wichtig: Zu niedrige Temperaturen verhindern die Keimung, übermäßig viel Wärme fördert die Schimmelbildung!

Viel Abwechslung auf dem Speiseplan

Ob Frühlingssalat mit Sprossen und Kernen, Asia-Nudeln, Sprossen im Pizzabrotnest oder zusammen mit Zanderfilet, das Minigemüse mit den grünen Blättchen kennt Tausende Arten der Zubereitung und schmeckt einfach lecker. Wer zum ersten Mal mit einer Sprossenaufzucht beginnt, ist oft entsetzt, über die winzigen, weißen Härchen, die sich bei einigen Arten, vorwiegend an den Wurzelbereichen von Kresse- und Rettichsprossen, bilden. Es handelt sich hierbei allerdings um harmlose Wassersuchwurzeln und keineswegs um den vermuteten Schimmel, der sich ansonsten über den gesamten Samen verteilt und nicht nur an den Wurzeln bilden würde.

Besonderheiten von Sprossensamen

Die besten und gesündesten Aufzuchtergebnisse werden mit Bio-Keimsaaten aus ökologischem Landbau erreicht, die frei von synthetischen Vitaminzusätzen, Füllmitteln, Konservierungsstoffen und tierischen Bestandteilen sind. Viele der im Handel erhältlichen Keimlinge sind ungeschält und ausschließlich für die Sprossenherstellung geeignet. Die handelsübliche Behältergröße für das Biosaatgut beträgt 500 Gramm, die Preise liegen pro 100 Gramm zwischen 1,50 und 2,00 Euro, der Genussfaktor hingegen bewegt sich bei 200 Prozent, also jeweils 100 Prozent für vegan und den unverwechselbar guten Geschmack. Sie werden die selbst gezogenen Minis schnell schätzen, auch wenn sie nicht annähernd die Größe der Barbarazweige erreichen, denen wir uns im Folgenden widmen wollen.

Bilder: Ula Krasauskiene / Shutterstock