Hafer

Haferkeimlinge selbst züchten: So gelingt’s!

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Hafer ist gesund, doch seine Keimlinge sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Damit die Körner erfolgreich aufgehen, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Mit Keimglas und Handtuch haben Sie zwei Möglichkeiten, die unterschiedlich gut funktionieren.

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Hafer zum Keimen bringen, ist nicht schwer
AUF EINEN BLICK
Wie lässt man Hafer keimen?
Um Hafer zu keimen, benötigen Sie Nackthafer, ein Keimglas oder ein feuchtes Tuch. Weichen Sie die Körner im Keimglas mit Wasser ein und spülen sie regelmäßig ab. Bei der Tuchmethode befeuchten und besprühen Sie den Hafer täglich. In beiden Fällen entstehen nach etwa zwei bis drei Tagen Sprossen.

Was ist Nackthafer?

Hafer ist ein Spelzgetreide, bei welchem das Korn fest mit einer Deck- und Vorspelze verwachsen ist. Bevor Sie diese Körner als Haferflocken rösten können, erfolgt eine Entspelzung. Dabei lässt es sich nicht vermeiden, dass der keimfähige Teil des Korns verloren geht. Es gibt spezielle Züchtungen ohne Spelzen, die als Nackthafer bezeichnet werden. Sie müssen nicht entspelzt werden und behalten ihre Keimfähigkeit.

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Benötigte Utensilien

In Drogeriemärkten, Reform- und Bioläden gibt es für wenige Euro spezielle Keimgläser zum Keimen von Getreide. Diese bestehen aus einem Glasgefäß, auf welches ein mit einem Sieb ausgestatteter Plastikdeckel geschraubt wird. Durch eine Halterung kann das Glas nach dem Befüllen mit Körnern und Wasser so aufgestellt werden, dass der obere Teil in einem 45-Grad-Winkel zur Tischoberfläche steht. Das überschüssige Leitungswasser tropft dadurch besser ab und sammelt sich nicht am Gefäßboden.

Samen keimen lassen

Hafer erweist sich als schwieriger Kandidat zum Keimen, denn er reagiert auf kleinste Mengen an Feuchtigkeit sensibel. Im Keimglas ist eine ausreichende Belüftung notwendig, sodass Sie mit einer geringeren Menge an Körnern starten sollten. Besser gelingt die Keimung auf einem feuchten Tuch.

Keimglas

Geben Sie einen Teelöffel Nackthafer in ein Keimglas und achten Sie darauf, dass beschädigte oder aufgebrochene Körner aussortiert werden. Füllen Sie das Glas mit Wasser auf und schwenken Sie das Gefäß, damit sich Schmutz löst. Mit Hilfe des Siebs gießen Sie das Spülwasser ab. Nach dieser Vorbereitung bringen Sie den Hafer folgendermaßen zum Keimen:

  • drei Teile Wasser auf einen Teil Körner einfüllen
  • fünf Stunden an einem Ort mit 20 Grad Lufttemperatur einweichen lassen
  • Flüssigkeit abgießen und Samen erneut abspülen
  • Keimglas auf die Halterung stellen, sodass überschüssige Feuchtigkeit abläuft
  • zwei Mal täglich mit Leitungswasser spülen
  • Glas täglich schwenken, damit Hafersaat belüftet wird

An einem hellen und warmen Ort zeigen sich nach etwa zwei bis drei Tagen die ersten Sprossen. Diese können mit dem Keimglas im Kühlschrank aufbewahrt werden, wo sie etwa drei Tage haltbar sind.

Tipp

Sollte Ihnen das Glas kaputt gehen, können Sie den Siebdeckel weiter nutzen. Dieser passt auf herkömmliche Gurkengläser aus dem Supermarkt.

Tuch

Legen Sie ein befeuchtetes Handtuch auf ein Gitter und streuen Sie auf eine Seite eine dünne Schicht Nackthafer. Bedecken Sie die Körner mit der anderen Hälfte des Tuchs. Besprühen Sie den Stoff täglich mit etwas Wasser und lüften Sie regelmäßig, um eine Schimmelbildung zu verhindern. Nach drei Tagen zeigen sich die ersten grünen Sprosse.

Bilder: maradon 333 / Shutterstock