Vom Korn zum Spross
Geben Sie etwa 100 Gramm Nackthafer in ein Keimglas und gießen Sie die Körner mit frischem und lauwarmem Leitungswasser auf. Schwenken Sie das Glas, damit sich Schmutz und Staub lösen, und schütten Sie das Spülwasser mit Hilfe des Siebdeckels ab. Füllen Sie die dreifache Menge an Wasser in das Glas und wickeln Sie dieses in ein Küchentuch. Unter diesen dunklen Bedingungen quellen die Körner mindestens acht Stunden.
Keimung anregen
Gießen Sie die trübe Flüssigkeit nach der Quellzeit ab. Spülen Sie die Saat erneut und stellen Sie anschließend das verschlossene Glas auf die Halterung, sodass die Öffnung schräg nach unten zeigt. So profitieren die Nackthafersamen von einer guten Belüftung und Feuchtigkeit kann abtropfen. An einem hellen Ort und mit zwei täglichen Spülungen keimen die Körner nach etwa drei Tagen.
Tipp
Die grünliche Brühe, die Sie nach dem Einweichen erhalten, müssen Sie nicht wegschütten. Sie eignet sich als Dünger für Blumen.
Kurzes Artportrait
Der Nackt-Hafer (Avena nuda) stellt eine Getreideart innerhalb der Gattung Hafer dar. Seine deutsche Bezeichnung rührt daher, dass beim Dreschen die Spelze komplett abfällt. Im Vergleich zu anderen Haferarten hat diese Art einen höheren Gehalt an Bitterstoffen und ist fettreicher. Dadurch sind die Samen aus ernährungsphysiologischer Sicht wertvoller und eignen sich für eine Vollwerternährung. Nackthafer wird allerdings selten angebaut und ist oft nur in Reformhäusern und Biomärkten erhältlich.
Darum wird Spelzhafer häufiger angebaut:
- bringt höhere Erträge
- ist weniger anfällig für Pilzkrankheiten
- Körner sind fest mit Spelzen verwachsen, wodurch diese besser geschützt sind
Keimerfolg von Spelz- und Nackthafer
Spelzhafer wird vorbehandelt. Die Körner erfahren eine Hitzebehandlung bei Temperaturen zwischen 80 und 90 Grad, damit sich die Spelzen leichter lösen lassen. Bei diesem Prozess werden nicht nur die Randschichten sondern auch der fettreiche Kern verletzt. Solche Samen sind nicht mehr keimfähig. Nackthafer benötigt keine Temperatureinwirkung, sodass die Keimfähigkeit erhalten bleibt.