Hirse

Gekeimte Hirse: Wie züchte ich sie selbst in wenigen Tagen?

Hirse ist nicht nur lecker und vielseitig, sondern durch Keimen noch gesünder. Erfahren Sie, warum sich das Keimen lohnt, welche Hirsesorte sich eignet und wie Sie Schritt für Schritt nährstoffreiche Sprossen ziehen.

Warum Hirse keimen lassen?

Das Keimen von Hirse bringt zahlreiche Vorteile, die über die herkömmliche Nutzung des Getreides hinausgehen. Durch den Keimprozess verbessern sich die Nährstoffzusammensetzung, die Verdaulichkeit sowie die Bioverfügbarkeit wichtiger Mineralien und Spurenelemente.

Beim Keimen werden Enzyme aktiviert, die komplexe Nährstoffe in einfachere Formen umwandeln. Dadurch können der Körper die enthaltenen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente besser aufnehmen. Insbesondere wird der Gehalt an Phytinsäure, welche die Aufnahme von Mineralien hemmen kann, erheblich reduziert. Dies führt zu einer besseren Verfügbarkeit von Eisen, Zink und Calcium. Hirse ist von Natur aus reich an Silizium, welches durch das Keimen leichter verfügbar wird und besonders für Knochen, Bindegewebe, Haut und Haare wichtig ist. Gekeimte Hirse kann auch besser verdaut werden, was besonders vorteilhaft für Personen mit Verdauungsproblemen ist.

Gekeimte Hirse ist vielseitig einsetzbar und kann sowohl roh als auch gekocht in zahlreiche Gerichte integriert werden, wie Müslis, Salate, Smoothies und Gemüsegerichte.

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Die richtige Hirsesorte zum Keimen

Für das Keimen eignet sich ausschließlich ungeschälte Hirse, vor allem die Braunhirse. Geschälte Hirse verliert durch den Schälprozess ihre Keimfähigkeit, da der Keimling dabei beschädigt wird. Es ist wichtig, Hirse aus kontrolliert biologischem Anbau zu wählen, da konventionelle Produkte oft behandelt oder pasteurisiert sind und dadurch nicht mehr keimen können.

Braunhirse wird aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe und ihrer guten Keimeigenschaften bevorzugt. Durch den Keimprozess bleibt die wichtige Schale erhalten, welche wertvolles Silizium enthält, das für den Körper besser verfügbar gemacht wird.

Achten Sie bei der Auswahl der Hirse darauf:

  • Nur ungeschälte Hirse keimt.
  • Bevorzugen Sie Braunhirse wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe.
  • Wählen Sie Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Keimen von Hirse

Das Keimen von Hirse ist ein unkomplizierter Prozess, der in wenigen Tagen nährstoffreiche Sprossen liefert. Folgen Sie dieser Anleitung, um sicherzustellen, dass Ihre Hirse optimal keimt:

Materialien

  • Ein durchsichtiger Keimbehälter oder Glas
  • Sauberes Leitungswasser
  • Keimfähige Hirse

Anleitung

  1. Einweichen: Geben Sie 50 g Braunhirse in Ihr Keimglas und füllen Sie die dreifache Menge Wasser hinzu. Lassen Sie die Hirse ca. 12 Stunden einweichen.
  2. Abgießen und Spülen: Nach der Einweichzeit gießen Sie das Wasser ab und spülen Sie die Hirse mit frischem, gefiltertem Wasser gründlich durch.
  3. Keimen lassen: Stellen Sie das Keimglas schräg auf, sodass überschüssiges Wasser ablaufen kann. Ein gekippter Ort mit indirektem Licht ist optimal. Spülen Sie die Hirse zweimal täglich mit frischem Wasser.
  4. Beobachten und Warten: Bereits nach 1-2 Tagen sollten die ersten kleinen Keime sichtbar sein. Lassen Sie die Hirse insgesamt etwa 3-5 Tage keimen, bis die Keimlinge die gewünschte Länge erreichen.
  5. Ernten und Lagern: Wenn die Hirsekeimlinge die gewünschte Länge erreicht haben, spülen Sie die Keimlinge vor dem Verzehr noch einmal gründlich. Bewahren Sie die Keimlinge in einer abgedeckten Schüssel im Kühlschrank auf.

Keimgeräte und Alternativen

Um Hirse erfolgreich keimen zu lassen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Jedes Keimgerät hat spezielle Eigenschaften, die den Keimprozess unterstützen.

Keimgeräte

Keimgläser: Simple Handhabung und ideal für kleinere Mengen. Sie bestehen aus Glas und haben einen perforierten Deckel für Wasserabfluss und Luftzirkulation.

Keimgeräte mit Etagen: Diese Geräte verfügen über mehrere Ebenen, auf denen Sie verschiedene Keimsaaten gleichzeitig anbauen können. Sie sind praktisch für größere Mengen und minimieren den Pflegeaufwand durch ein automatisches Bewässerungssystem.

Alternativen

Haushaltssieb: Ein einfaches Küchensieb kann auch verwendet werden. Hirse einweichen und regelmäßig spülen. Achten Sie darauf, dass das Sieb über einem Behälter steht, um überschüssiges Wasser ablaufen zu lassen.

Schüsseln oder Teller: Verteilen Sie die eingeweichte Hirse darauf und decken Sie sie mit einem dünnen Tuch ab. Regelmäßiges Spülen und Abtropfen sind wichtig.

Praktische Tipps

  • Spülen Sie die Hirse zweimal täglich.
  • Überschüssiges Wasser sollte gut ablaufen können.
  • Gute Belüftung ist wichtig, damit die Keimlinge ausreichend Sauerstoff erhalten.

Verwendung von gekeimter Hirse

Gekeimte Hirse ist eine vielseitige und nährstoffreiche Zutat, die Ihre Küche bereichern kann:

  • Müsli und Frühstücksbrei: Streuen Sie gekeimte Hirse über Ihr morgendliches Müsli oder fügen Sie sie zu einem warmen Frühstücksbrei hinzu.
  • Salate: Verwenden Sie gekeimte Hirse, um Salaten eine knackige und gesunde Note zu verleihen.
  • Backen: Mischen Sie gemahlene gekeimte Hirse in Teige für Brot, Muffins oder Kuchen.
  • Smoothies: Fügen Sie gekeimte Hirse zu Ihren Smoothies hinzu.
  • Suppen und Eintöpfe: Geben Sie gekeimte Hirse in Suppen oder Eintöpfe.
  • Gemüsegerichte: Verfeinern Sie Ihre Gemüsepfannen mit gekeimter Hirse.

Tipps für das Keimen von Hirse

Diese praktischen Tipps helfen Ihnen, gesunde Hirsekeimlinge zu ziehen:

  • Schimmel vermeiden: Stellen Sie das Keimglas nach jedem Spülen schräg.
  • Hygiene: Reinigen Sie Utensilien und Hände gründlich.
  • Geruchsprobe: Überprüfen Sie regelmäßig den Geruch der Keimlinge.
  • Keimdauer beobachten: Die Keimdauer beträgt 3-5 Tage.
  • Richtige Lagerung: Bewahren Sie die gekeimte Hirse im Kühlschrank auf.
  • Frisches Saatgut: Verwenden Sie keimfähige und biologische Braunhirse.
  • Regelmäßiges Spülen: Spülen Sie die Keimlinge zweimal täglich mit frischem Wasser.

Mit diesen Tipps sorgen Sie für optimales Wachstum Ihrer Hirsekeimlinge und erhalten nährstoffreiche Sprossen.

Bilder: Ivaschenko Roman / Shutterstock