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Spinnenbiss – Was tun? – Symptome erkennen und richtig handeln

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Ein Spinnenbiss ist nördlich der Alpen ein seltenes Ereignis. Wen es trifft, kann mit der richtigen Handlungsweise unangenehme Beschwerden eindämmen. Im Vorfeld sollte geklärt sein, ob es sich tatsächlich um einen Spinnenbiss handelt. Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie Sie den Biss einer Spinne erkennen. Das ist zu tun nach einem Spinnenbiss in Deutschland.

spinnenbiss
Spinnen beißen Menschen eher selten
AUF EINEN BLICK
Was tun bei einem Spinnenbiss?
Ein Spinnenbiss ist in Deutschland häufig nicht gefährlich. Gefährliche Spinnen würden Krämpfe, Kreislaufversagen, Schmerzen und Rötungen verursachen ebenso wie Schwellungen und Erbrechen. Gehen Sie zum Arzt und nehmen Sie die Spinne in einem Glas mit. Bei leichten Beschwerden sorgt ein Eiswürfel für Erleichterung.
  • Ein Spinnenbiss in Deutschland ist zu erkennen als einzelner roter Fleck und in der Regel nicht gefährlich.
  • Ernsthafte Symptome sind Schmerzen, starke Rötung und Schwellung, Erbrechen, Krämpfe und Kreislaufversagen.
  • Sofortmaßnahmen: Spinne lebend einfangen und mitnehmen zum Arzt. Leichte Beschwerden behandeln mit Eiswürfeln und entzündungshemmender Salbe.

Ist ein Spinnenbiss in Deutschland gefährlich?

Für einen Spinnenbiss ist Deutschland kein Krisengebiet. Die überwiegende Mehrheit heimischer Spinnenarten ist für Menschen nicht giftig. Spinnen pflegen ein zurückgezogenes Leben in Feld, Wald und Garten oder gut versteckt in Gebäuden. Es kann freilich nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Wege von Spinne und Mensch kreuzen, was im Ernstfall einen Spinnenbiss zur Folge hat. Ein leichter Schmerz und kleiner roter Fleck sind die häufigsten Symptome. Mitunter juckt es kurze Zeit und die Konfrontation gerät rasch in Vergessenheit. Aus gutem Grund sollten Sie einen Spinnenbiss in Deutschland nicht vollkommen ignorieren.

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Seit sich die Klimaerwärmung zunehmend bemerkbar macht, können Betroffene nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn eine Spinne zugebissen hat. Steigende Temperaturen bewirken, dass einige giftige Spinnen den Sprung über die Alpen geschafft haben und sich in unseren Regionen ausbreiten. Es gibt daher keine eindeutige Antwort auf die Frage „Ist ein Spinnenbiss in Deutschland gefährlich?“ Vielmehr hängt das Gefahrenpotenzial maßgeblich von den Begleitumständen ab. Welche das sind und was zu tun ist nach einem Spinnenbiss erläutert dieser Ratgeber.

Exkurs

Große Winkelspinne – harmloses Monster

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So gefährlich sie auch aussieht, die Große Winkelspinne beißt Menschen eigentlich nicht

Als typischer Kulturfolger verbreitet die Große Winkelspinne (Eratigena atrica) Angst und Schrecken, wenn sie mit ihren acht langen, behaarten Beinen durchs Zimmer saust. Zwar kann die majestätische Hausspinne beißen, allerdings bleiben Menschen und Haustiere in der Regel verschont. Im Visier hat das langbeinige Monstrum Kellerasseln und andere Schädlinge. Verängstigte Große Winkelspinnen laufen mitunter auf einen Menschen zu, was irrtümlich als Angriff gedeutet wird. Tatsächlich ist die scheue Spinne auf der Flucht und sucht verzweifelt nach einem dunklen Versteck. Idealerweise machen Sie den Weg frei für die flüchtende Winkelspinne. Alternativ fangen Sie die Spinne ein mit einem Glas, schieben ein Stück Papier darunter, tragen sie in einen entfernten Winkel des Gartens und schenken ihr die Freiheit.

Spinnenbiss erkennen – Symptome

Wie sieht ein Spinnenbiss aus? Nach dem Aufwachen am Morgen oder der Gartenarbeit werfen undefinierbare Hautirritationen diese Frage auf. Wichtigster Hinweis auf einen Spinnenbiss ist ein einzelner roter Fleck. Spinnen sind keine Parasiten, leben als Einzelgänger und nicht in großen Schwärmen. Kommen die scheuen Tiere in Bedrängnis, beißen sie ein Mal zu und suchen das Weite. Im Gegensatz dazu verursachen blutsaugende Mücken, aufgebrachte Bienen sowie Bettwanzen, Flöhe und anderes Ungeziefer mehrfache Biss- und Stichwunden. Häufige Symptome nach einem Spinnenbiss fasst folgende Tabelle zusammen, differenziert nach harmlos und gefährlich:

harmlos/ungefährlich gefährlich/giftig
kleiner, roter Fleck starke Schmerzen
leichte Rötung massive Schwellung
lästiger Juckreiz Blasenbildung/Nekrose
Mückenstich-artig Übelkeit
  Erbrechen
  Fieber/Schüttelfrost
  Kreislaufversagen

Bitte beachten Sie, dass diese Übersicht keinen Anspruch stellt auf wissenschaftliche Vollständigkeit. Vielmehr beziehen sich die genannten Aspekte auf Symptome von Spinnenbissen bei gesunden Erwachsenen. Für Kleinkinder, Allergiker und geschwächte Senioren ist es ratsam, nach dem Konflikt mit einer Spinne, zeitnah einen Arzt zu konsultieren. So durchbohren winzige Giftklauen von Kreuzspinnen mühelos zarte Babyhaut mit entsprechend heftigen Begleiterscheinungen. Darüber hinaus hat sich bei einem Kleinkind zumeist noch nicht herausgestellt, ob eine Spinnenbiss-Allergie besteht.

Hintergrund

Fleißige Schädlingsbekämpfer zum Nulltarif

Für Schädlinge in Haus und Garten geht die Begegnung mit einer Spinne nicht gut aus. In der Tat machen Spinnen fleißig Jagd auf andere Insekten, wie Läuse, Stechmücken, Mückenlarven, Fliegen und ähnliche Lästlinge. Experten haben ermittelt, dass alleine in Deutschland ansässige Spinnen jedes Jahr mehr als 5 Tonnen Insekten vertilgen. Weltweit sind es rekordverdächtige 800 Tonnen. Im Vergleich dazu kommen bei uns Menschen jährlich etwa 400 Tonnen an Fleisch und Fisch auf den Tisch. Dieser Umstand charakterisiert Spinnen als nimmersatte Fressmaschinen und wichtige natürliche Schädlingsbekämpfer in Haus und Garten. Ohne ihre Kiefer- und Giftklauen müssten wir zwar keine Spinnenbisse fürchten, würden im Gegenzug freilich versinken in einem Meer aus Schädlingen.

Was tun nach einem Spinnenbiss?

Obige Übersicht verdeutlicht, dass ein Spinnenbiss harmlose und gefährliche Folgen nach sich ziehen kann. Darauf abgestimmt sind die empfohlenen Reaktionen. Unbedenkliche Symptome sind mit einfachen Hausmitteln rasch zu lindern. Bei schweren Symptomen ist Gefahr im Verzug, sodass sofortiger Handlungsbedarf besteht. Was zu tun ist nach einem Spinnenbiss in Deutschland, beleuchten die folgenden Zeilen näher:

Spinne einfangen oder fotografieren

Sollten Sie eine bissige Spinne in flagranti erwischen, packen Sie die Gelegenheit beim Schopf für eine eindeutige Identifizierung. Zu diesem Zweck fangen Sie den langbeinigen Täter lebend ein. Das gelingt einfach und tierschonend mit einem Spinnengreifer oder Insektenfanggerät. Gut geeignet für Lebendfang und Begutachtung ist ein Trinkglas, das Sie über die Spinne stülpen. Ein untergeschobenes Stück Pappe macht das Fangglas ausbruchsicher. Alternativ schießen Sie rasch ein Foto von der flüchtenden Spinne. Wenn diese Methoden scheitern, notieren Sie kurz die wichtigsten Merkmale des Insekts für eine spätere Recherche und präzise Identifizierung.

Selbstbehandlung bei leichten Symptomen

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Ein Spinnenbiss mit leichter Rötung sollte ausgewaschen und gekühlt werden

Leichte Beschwerden nach einem Spinnenbiss können Sie selbst behandeln. Hausmittel und Präparate aus der Hausapotheke lindern Juckreiz, beugen Schwellungen und Entzündungen vor. Was zu tun ist nach einem Spinnenbiss, erklärt folgende Kurz-Anleitung Schritt-für-Schritt:

  1. Bisswunde ausspülen mit klarem Wasser
  2. idealerweise abtupfen mit Jod-getränktem Wattepad
  3. Wunde kühlen mit Eiswürfel, Eisbeutel oder Kühlpad
  4. gekühlte, abgeschwollene Stelle behandeln mit Salbe gegen Juckreiz und Entzündung
  5. Spinnenbiss für 30 bis 60 Minuten genau beobachten

Stellen Sie nach einer Stunde keine Besserung fest, nehmen Sie bitte Kontakt auf zu Ihrem Hausarzt. Treten während der Beobachtung Symptome auf, wie eine Blase, ein roter Kreis oder Blutungen und Austritt von Feuchtigkeit, fahren Sie bitte sofort in die nächstgelegene Arztpraxis.

Richtig handeln bei schweren Symptomen

Leiden Sie nach einem Spinnenbiss an heftigen Schmerzen und anderen schweren Symptomen, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Trotzdem sollten Sie sich kurz Zeit nehmen, die Spinne einzufangen, zu fotografieren oder sich rasch wichtige Merkmale zu notieren. Je konkreter die Spinnenart zu bestimmen ist, desto effektiver kann Ihr Arzt Sie behandeln. Das ist zu tun nach dem Biss von Ammen-Dornfinger oder einer anderen giftigen Spinne:

  1. keine Selbstbehandlung einleiten
  2. nicht kratzen und nicht kühlen
  3. Spinnenbiss-Opfer zum Arzt bringen (als Betroffener nicht selber fahren)

Charakteristisch nach einem Spinnenbiss von Dornfinger oder Kreuzspinne sind starke Schwellungen. Indem Sie Arm oder Bein während des Transportes hoch lagern, dämmen Sie den Prozess ein. Bei sachkundiger medizinischer Behandlung klingen die schlimmsten Beschwerden innerhalb von drei Tagen ab. Die Bisswunde selbst bleibt einige Zeit länger gerötet und geschwollen. Bleibende Schäden sind nicht zu befürchten.

Tipp

Hautstellen mit Entzündung oder Nekrose unklarer Herkunft sollten nicht leichtfertig als Spinnenbiss abgetan werden. Experten warnen vor fatalen Fehldiagnosen, die Spinnenbisse verwechseln mit Borreliose, Herpes, Staphylokokken oder Hautkrebs. Wenn sich die Symptome verschlimmern und der Spinnenbiss nachts und ohne Sichtkontakt mit der Spinne passierte, sollte die Diagnose kritisch hinterfragt werden.

Spinnenbiss in Deutschland – welche Spinne hat zugebissen?

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Die Wasserspinne kann zwar beißen, ist aber äußert selten anzutreffen, denn sie gilt als „stark gefährdet“ und steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere

Die meisten Spinnen in Deutschland sind harmlose und nützliche Untermieter, die am liebsten im Verborgenen leben. Indes sind im Zuge der Klimaerwärmung verschiedene giftige Spinnenarten in Deutschland eingewandert, deren Biss nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Konnten Sie den Übeltäter einfangen oder fotografieren? Dann werfen Sie bitte einen Blick auf folgende Tabelle mit wichtigen Erkennungsmerkmalen von giftigen Spinnen in Deutschland, deren Spinnenbiss gefährlich werden kann:

Gefährliche Spinnen Ammen-Dornfinger Kreuzspinne Feldwinkelspinne Europäische Schwarze Witwe Kräuseljagdspinne Wasserspinne
Größe 10-15 mm 7-18 mm 9-12 mm 7-15 mm 10-19 mm 8-15 mm
Farbe rot-orange variable Färbung gelblich-braun schwarz gelb-braun braun
besonderes Merkmal lange, hellbraune Beine Kreuz auf dem Rücken gelber Streifen vorne 13 rote Flecken am Hinterleib 5 cm lange Beine dicht behaarter Hinterleib
Spinnenbiss Aussehen geschwollen, wie blauer Fleck wie Mückenstich wie Mückenstich Rötung, Schwellung, Blasenbildung wie Bienenstich wie Wespenstich
Vorkommen + Feld und Wald + Feld und Wald + Rasen, Trockenrasen + trockenes Grasland + Kiefernwald + unter Wasser
  + im hohen Gras + Garten + Gehölzrand, Hecken + sonniger Steingarten + unter Steinen + unter Ufersteinen
wissenschaftlicher Name Cheiracanthium punctorium Araneus Eratigena agrestis Latrodectus tredecimguttatus Zoropsis spinimana Argyroneta aquatica

Das Gefahrenpotenzial dieser Spinnen basiert auf einer Kombination aus kräftigen Mundwerkzeugen und einem lähmenden Gift, das in die Haut injiziert wird. Je größer die Spinne, desto folgenreicher der Spinnenbiss, weil eine größere Menge an Giftstoffen in den menschlichen Körper gelangt.

Nähere Erläuterungen

Der Spinnenbiss vom Ammen-Dornfinger tut richtig weh. Seine mächtigen Kieferklauen können menschliche Haut problemlos durchdringen, um ein Gift zu injizieren. Daraus resultieren massive Schwellungen, die einen Besuch beim Hausarzt erfordern. Allerdings sind die Opfer nicht schuldlos am Dilemma. Ammen-Dornfinger beißen nur zu, wenn ihre gut sichtbaren Wohngespinste zerstört werden oder ein Weibchen seine Brut in Gefahr wähnt.

Als einzige heimische Spinne mit geringem Gefahrenpotenzial ist die Kreuzspinne in Deutschland weit verbreitet. Ihre kurzen Giftklauen können menschliche Epidermis selten durchbeißen, abgesehen von zarter Kinderhaut. Die Feldwinkelspinne ist eng verwandt mit der bekannten Hauswinkelspinne. Dieser Spinnenart werden zahlreiche, medizinisch relevante Biss-Attacken zugeschrieben. Ein kleiner Spinnenbiss der Feldwinkelspinne soll heftige Symptome nach sich ziehen. Experten vermuten allerdings klassische Fehldiagnosen, weil kein Biss direkt beobachtet wurde, was eine zweifelsfreie Identifizierung ausschließt.

Ein ganz anderes Kaliber ist die eingewanderte Europäische Schwarze Witwe. Der Spinnenbiss ist verbunden mit starken Schmerzen bis hin zu Kreislaufzusammenbruch und Atemstillstand. Freilich gelten die Spinnen als wenig aggressiv und beißfaul. Wer jedoch das Fangnetz zerstört oder die Spinne quetscht und in Bedrängnis bringt, bleibt vom äußerst schmerzhaften Spinnenbiss nicht verschont. Deutlich schlechter gelaunt ist die große Kräuseljagdspinne, deren kräftige Klauen dünnere Hautstellen mühelos durchdringen und Bienenstich-ähnliche Bisswunden hinterlassen.

In naher Zukunft wird die Wasserspinne in dieser Übersicht wohl keine Berücksichtigung mehr finden. Die Spinne des Jahres 2000 ist vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Die einzige im Wasser lebende Spinne ist angewiesen auf klare, stehende oder langsam fließende Gewässer mit dichtem Bewuchs an Wasserpflanzen. Umweltverschmutzung und extensiver Einsatz von Pestiziden berauben die scheue Wasserspinne ihrer Lebensräume, sodass eine Begegnung oder gar ein Spinnenbiss unwahrscheinlich sind.

Spinnenbiss nachts vorbeugen – Tipps & Tricks

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Mit Spinnen im Bett ist nicht zu spaßen

Naturnahe Hobbygärtner heißen Spinnen im Garten herzlich willkommen als emsige Helfer gegen Schädlinge aller Art. Schluss mit lustig ist, wenn die Spinnentiere im Herbst ins Haus eindringen auf der Suche nach einem gemütlichen, warmen Winterquartier. Gruseln bereitet vor allem die Vorstellung, dass sich die nachtaktiven Insekten im Schlafzimmer verstecken und nachts ins Bett schleichen. Drehen sich Menschen im Schlaf um, kommen die ungebetenen Bettgenossen unter die Räder und beißen zu. Soweit muss es nicht kommen, wenn Sie Spinnen den Zutritt zu Haus und Wohnung verweigern. So gelingt es:

  • Fenster und Türen mit engmaschigen Insektenschutzgittern ausstatten
  • ab Einbruch der Dunkelheit keine Fenster kippen in beleuchteten Räumen
  • Nachtlichter aus Schlafräumen verbannen
  • Spinnennetze am Haus regelmäßig entfernen

Lichtquellen im Außenbereich des Hauses ziehen Spinnen magisch an. Hier hoffen die Biester auf fette Beute. Das ist der Grund, warum Spinnen häufig an Lampen zu beobachten sind auf Balkon und Terrasse, im Hauseingang oder Wintergarten. Lassen Sie kein Licht dauerhaft brennen. Indem Sie die Lampen mit einem Bewegungsmelder ausstatten, erstrahlt das Licht nur kurze Zeit, um Ihnen und Ihren Gästen bei Nacht den Weg zu weisen.

Duftbarrieren sind unwirksam

Duftende Wanderschranken gegen Spinnen erzielen keine Wirkung. Was in Gestalt ätherischer Öle und duftender Kräuter als Abwehrmittel gegen Mücken gepriesen wird, lässt hartgesottene Spinnen kalt. So konnte die Deutsche Wildtier Stiftung beobachten, dass Kreuzspinnen die Präsenz von Düften und Aromen schnuppe ist. Wo ein geheiztes Dach über dem Kopf lockt, wandern die langbeinigen Vagabunden ungerührt an allen Duftbarrieren vorbei ins Haus ein.

Häufig gestellte Fragen

Spinnenbiss oder Pickel? Woran kann ich den Unterschied erkennen?

Einen Spinnenbiss vom herkömmlichen Pickel zu unterscheiden, ist für den Laien auf Anhieb schwierig. Indem Sie eine Lupe zur Hand nehmen, bestehen gute Chancen auf eine fundierte Unterscheidung. Ein Spinnenbiss entsteht, weil Dornfinger oder Kreuzspinne mit dem Mundwerkzeug zugebissen hat. Das Mundwerkzeug besteht aus den oberen Kieferklauen und den unteren Giftklauen. Somit hinterlässt die Bisswunde zwei kleine Wundmale, die an einem Pickel nicht zu erkennen sind.

Ist ein Spinnenbiss gefährlich für meinen Hund?

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Kreuzspinnen beißen auch mal in eine Hundenase, wenn sie ihnen zu nahe kommt

Gefährlich werden giftige Spinnen für Ihren Hund nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Ammen-Dornfinger, Kreuzspinne und Wasserspinne fackeln dann nicht lange und beißen. Die dabei injizierte Giftmenge ist allerdings zu gering, um Ihrem vierbeinigen Liebling ernsthaften Schaden zuzufügen. Sollten Sie Symptome beobachten, wie vermehrten Speichelfluss, Desorientierung, Erbrechen oder Krämpfe, konsultieren Sie bitte unverzüglich einen Tierarzt.

Was tun nach einem Spinnenbiss?

Versuchen Sie zuerst, die bissige Spinne lebend mit einem Glas einzufangen. Lokalisieren Sie anschließend die Bisswunde, die zu erkennen ist an leichter Rötung, Schwellung und Juckreiz. Kühlen ist die beste Sofortmaßnahme gegen Beschwerden nach einem Spinnenbiss. Nach einer halben Stunde tragen Sie eine entzündungshemmende Salbe auf. Sollten sich die Symptome verschlimmern mit Übelkeit, Schwindel, Fieber und Schüttelfrost, fahren Sie bitte zum Hausarzt und nehmen die eingefangene Spinne mit.

Wie gefährlich ist ein Spinnenbiss in Deutschland?

Die meisten einheimischen Spinnen drinnen und draußen sind ungefährlich. Entweder sind ihre Fangzähne zu schwach, um die Haut zu durchbeißen oder das injizierte Gift ist nicht stark genug für ernsthafte gesundheitliche Schäden. Einige wenige, sehr seltene Spinnenarten in Deutschland können mit ihrem Biss ein so starkes Gift abgeben, dass es für Mensch und Haustier gefährlich wird. Hierzu zählen Ammen-Dornfinger, Kreuzspinne, Wasserspinne, Kräuseljagdspinne und Europäische Schwarze Witwe.

Hilft ein Ultraschallgerät gegen Spinnenbisse nachts?

Spinnen haben keine Ohren und kein Gehör. Gleichwohl können die Insekten Töne wahrnehmen. Aus diesem Grunde sind die Körper übersät mit hauchzarten Sinneshärchen, mit deren Hilfe Spinnen Schallwellen wahrnehmen. Infolgedessen werden Ultraschallgeräte als wirksames Mittel gegen Spinnen und nächtliche Spinnenbisse propagiert. Für kurze Zeit bleibt Ihr Schlafzimmer tatsächlich Spinnen-frei. Allerdings gewöhnen sich die Insekten rasch an die Schallwellen und ignorieren das Getöse. Wo sich Spinnen aufhalten, sind Konfrontationen mit Menschen zwar die Ausnahme, Spinnenbisse nachts können allerdings nicht ausgeschlossen werden.

Woran ist der Spinnenbiss einer Kreuzspinne zu erkennen?

Kreuzspinnen zählen zu den wenigen Spinnenarten, deren Biss für einen Menschen spürbare Folgen haben kann. Mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen können die Insekten dünne Hautpartien durchdringen, wie in Kniekehlen oder Achselhöhlen. Zu erkennen ist der Spinnenbiss an zwei Einstichwunden auf der Haut, zumeist verbunden mit leichter Rötung. Im Gegensatz zu anderen Insektenarten beißt die Kreuzspinne zumeist nur ein einziges Mal zu und flüchtet. Sollten Sie mehrere Stichwunden erkennen, stecken andere Verursacher dahinter, wie Mücken, Bettwanzen oder Flöhe.

Tipp

Bildet sich nach einem vermeintlichen Spinnenbiss ein roter Kreis um die Wunde, konsultieren Sie bitte einen Arzt. Kreisförmige, rote Ränder um eine Bisswunde deuten hin auf Borreliose. Dehnt sich der rote Kreis immer weiter aus, bestehen kaum noch Zweifel an einer Infektion. Borreliose wird vornehmlich ausgelöst durch Zecken, die im Garten oder unterwegs auf der Lauer liegen und nicht durch Spinnenbisse.

Bilder: RHJPhtotoandilustration / Shutterstock