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Rosenblattwespe: Erkennen, vorbeugen und effektiv bekämpfen

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Rosenblattwespen können Ihre Rosenpflanzen erheblich schädigen. Dieser Artikel stellt die häufigsten Arten vor, erklärt ihren Lebenszyklus und zeigt, wie Sie Ihre Rosen schützen können.

Caliora aethiops
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Arten von Rosenblattwespen

Drei Arten von Rosenblattwespen sind besonders häufig in Gärten anzutreffen und können erhebliche Schäden an Rosenpflanzen verursachen:

  • Schwarze Rosenblattwespe (Endelomyia aethiops): Diese etwa 4 bis 5 mm lange Wespe hat einen schwarzen Körper mit grauen Flügeln. Ihre Beine sind schwarz, wobei die Schienen der vorderen und mittleren Beine gelblich-weiß sind. Die durchscheinend gelben Larven können bis zu 15 mm lang werden und haben einen gelb-braunen Kopf. Diese Larven schaben das Blattgewebe an der Oberseite der Blätter ab, was zu einem fensterartigen Aussehen führt.
  • Borstige Rosenblattwespe (Cladius difformis): Diese Art ist 5 bis 7 mm lang und hat einen schwarzen Körper mit gelblich-weißen Beinen. Die Larven sind blassgrün mit einem dunklen Rückenstreifen und können bis zu 12 mm lang werden. Ihr Körper ist mit borstenartigen Haaren bedeckt und der Kopf ist gelbbraun. Diese Larven fressen an der Blattunterseite, wobei die Blattoberseite intakt bleibt, was ebenfalls ein fensterartiges Schadbild erzeugt.
  • Weißgegürtelte Rosenblattwespe (Allantus cinctus): Diese Wespe ist 7 bis 10 mm lang und hat einen glänzend schwarzen Körper mit blass-gelben Flügeln und braunen Adern. Weibchen haben ein weißes Band auf dem Hinterleib. Die Larven sind grau-grün mit einem gelb-braunen Kopf und zahlreichen weißen Warzen und können bis zu 15 mm lang werden. Sie fressen zunächst an der Blattunterseite und verzehren später das gesamte Blatt bis auf die Mittelrippe. Ältere Larven bohren sich in Zweige ein, um sich zu verpuppen.

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Schadbild der Rosenblattwespe

Rosenblattwespen verursachen charakteristische Fraßschäden an Rosenblättern, die sich je nach Art unterscheiden:

  • Schwarze Rosenblattwespe (Endelomyia aethiops): Die Larven schaben das Blattgewebe an der Oberseite der Blätter ab, was zu einem fensterartigen Aussehen führt. Sie können später auch Löcher oder Kerben an den Blatträndern fressen.
  • Borstige Rosenblattwespe (Cladius difformis): Die Larven fressen hauptsächlich an der Blattunterseite, wodurch die obere Blatthaut intakt bleibt. Ältere Larven neigen dazu, Löcher in die Blätter zu fressen und entlang der Blattränder zu nagen.
  • Weißgegürtelte Rosenblattwespe (Allantus cinctus): Junge Larven fressen zunächst an der Unterseite der Blätter. Mit zunehmendem Alter fressen die Larven das gesamte Blatt bis auf die Mittelrippe und bohren sich später in die Zweige ein, um sich zu verpuppen.

Ein typischer Befall zeigt sich durch ausgetrocknete, vergilbte und vorzeitig abfallende Blätter. Achten Sie auf „Fenster“ in den Blättern und das skelettartige Aussehen stark geschädigter Blätter, um den Befall rechtzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen.

Lebenszyklus der Rosenblattwespe

Die Rosenblattwespe durchläuft im Jahresverlauf mehrere Entwicklungsstadien:

  • Schwarze Rosenblattwespe (Endelomyia aethiops): Erwachsene Wespen legen im Mai ihre Eier an die Unterseite der Rosenblätter. Nach etwa 1-2 Wochen schlüpfen die Larven und fressen an der Blattoberseite. Nach etwa 4 Wochen verpuppen sie sich im Boden und überwintern dort. Im Frühling schlüpfen die erwachsenen Wespen, und der Zyklus beginnt von Neuem. Üblicherweise gibt es nur eine Generation pro Jahr.
  • Borstige Rosenblattwespe (Cladius difformis): Die adulten Wespen erscheinen im Mai und legen ihre Eier in die Blattstiele. Die Larven fressen an der Blattunterseite und entwickeln sich innerhalb von 4-5 Wochen. Eine zweite Generation der Wespen erscheint im Juli und legt erneut Eier ab. Die Larven dieser Generation überwintern im Boden und verpuppen sich im Frühjahr.
  • Weißgegürtelte Rosenblattwespe (Allantus cinctus): Ab Mai legen die Weibchen ein bis zwei Eier pro Blatt. Die Larven schlüpfen ab Juli und fressen an der Unterseite der Blätter. Nach etwa 3 Wochen graben sie sich in verrottendes Holz oder abgeschnittene Triebe ein, um sich zu verpuppen. Die zweite Larvengeneration frisst bis Oktober und überwintert im Boden.

Folgen des Befalls durch Rosenblattwespen

Ein Befall durch Rosenblattwespen hat erhebliche Auswirkungen auf Rosenpflanzen:

  • Blattverlust und Abfallen der Blätter: Die Larven verursachen durch ihre Fraßtätigkeit das Austrocknen, Vergilben und vorzeitige Abfallen der Blätter, besonders im späten Frühjahr und Sommer.
  • Reduzierte Photosynthese: Verringerte Blattmasse durch Befall beeinträchtigt die Photosynthese, was zu einer schwächeren Pflanze führt, die weniger Energie für Wachstum und Blütenproduktion hat.
  • Verzögertes Wachstum und Blütenbildung: Betroffene Pflanzen investieren Energie in Schadensreparatur, was Wachstum verlangsamt und Blütenbildung verzögert, besonders bei jungen Pflanzen.
  • Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten: Geschwächte Pflanzen sind anfälliger für Schädlinge und Krankheiten, da sie weniger Widerstandskraft besitzen.
  • Kosmetische Schäden: Schäden wie „Fensterfraß“ und skelettartige Blätter mindern die optische Attraktivität der Rosen.

Vorbeugung und Bekämpfung von Rosenblattwespen

Frühzeitige und gezielte Maßnahmen helfen, Schäden durch Rosenblattwespen zu verhindern:

Vorbeugung

  1. Förderung von Nützlingen: Fördern Sie natürliche Fressfeinde wie Vögel, Fledermäuse und nützliche Insekten, indem Sie eine artenreiche Umgebung schaffen.
  2. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Rosenpflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen an Rosen, um frühzeitig eingreifen zu können.
  3. Entfernung befallener Pflanzenteile: Schneiden Sie stark befallene Blätter und Triebe ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
  4. Kräftiger Rückschnitt: Schneiden Sie im Frühjahr die einjährigen Triebe kräftig zurück, um die Entwicklung der Larven zu unterbinden.
  5. Optimale Pflanzenpflege: Sorgen Sie für eine gute Versorgung Ihrer Rosen mit Wasser und Nährstoffen durch regelmäßige Düngung und Pflanzenstärkungsmittel.

Bekämpfung

  1. Absammeln der Larven: Entfernen Sie bei geringem Befall die Larven manuell.
  2. Abspülen mit Wasser: Ein kräftiger Wasserstrahl kann die Larven von den Blättern spülen.
  3. Einsatz von Insektiziden: Bei starkem Befall können zugelassene Insektizide verwendet werden. Befolgen Sie die Anweisungen auf der Verpackung und benetzen Sie die Pflanzen vollständig.
  4. Bodenbearbeitung: Bearbeiten Sie den Boden im Herbst oder Winter, um die überwinternden Larven und Puppen zu zerstören und einen erneuten Befall im nächsten Jahr zu verhindern.

Mit diesen vorbeugenden und bekämpfenden Maßnahmen können Sie Ihre Rosen vor den Schäden der Rosenblattwespe schützen.

Bilder: NinaMalyna / iStockphoto