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Rosenkrankheiten: Eingerollte Blätter und ihre Ursachen

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Eingerollte Blätter an Rosen deuten oft auf einen Befall mit der Rosenblattrollwespe hin. Dieser Artikel beschreibt den Lebenszyklus des Schädlings, seine Auswirkungen auf Rosen und gibt Tipps zur Bekämpfung und Vorbeugung.

Rosen rollen Blätter ein
Die Larven der Rosenblattrollwespe wachsen in zusammengerollten Rosenblättern

Erscheinungsbild: Was Sie erkennen können

Wenn Ihre Rosen von der Rosenblattrollwespe heimgesucht werden, zeigen sich einige markante Veränderungen an den Blättern:

  • Blattform: Die Blätter rollen sich entlang der Mittelrippe ein und erinnern an Zigarren.
  • Farbe: Eingerollte Blätter verfärben sich mit der Zeit gelblich.
  • Larven: Im Inneren der eingerollten Blätter leben die Larven der Rosenblattrollwespe. Sie sind zunächst weißlich und nehmen später eine hellgrüne Färbung an.
  • Blattfall: Bei starkem Befall können die betroffenen Blätter vorzeitig abfallen.

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Obwohl die optischen Veränderungen deutlich erkennbar sind, bleibt der Schaden für die Pflanze in den meisten Fällen gering. Etwa fünf bis zehn Prozent der Blätter können betroffen sein, doch die Rose verkraftet diesen Verlust in der Regel gut.

Lebenszyklus der Rosenblattrollwespe: Vom Ei zur Wespe

Die Rosenblattrollwespe durchläuft von Mai bis September einen jährlichen Zyklus.

  1. Aktive Wespen: Im Mai und Juni sind die adulten Wespen aktiv. Die Weibchen suchen nach geeigneten Rosenblättern, um ihre Eier abzulegen.
  2. Eiablage und Blattreaktion: Die Eier werden einzeln oder in kleinen Gruppen auf die Blattunterseite nahe dem Blattrand abgelegt. Vor der Eiablage stechen die Weibchen die Blätter an, wodurch sich diese einrollen und eine geschützte Röhre für die Larven bilden.
  3. Larvenentwicklung: Die geschlüpften Larven ernähren sich von der inneren Schicht der eingerollten Blätter. Diese Phase dauert bis Juli oder August.
  4. Verpuppung und Überwinterung: Am Ende ihres Larvenstadiums lassen sich die Larven zu Boden fallen und verpuppen sich in Kokons, um zu überwintern.
  5. Schlüpfen der neuen Generation: Im darauffolgenden Frühjahr schlüpfen aus den überwinterten Puppen die neuen adulten Rosenblattrollwespen.

Da die Rosenblattrollwespe nur eine Generation pro Jahr hervorbringt, lassen sich Bekämpfungsmaßnahmen und Vorbeugung gezielt auf die spezifischen Aktivitätsphasen des Schädlings ausrichten.

Auswirkungen auf die Rosenpflanze: Mehr als nur Optik

Die Anwesenheit von Rosenblattrollwespen und deren Larven führt zur charakteristischen Blattrollung und kann verschiedene Auswirkungen auf Rosenpflanzen haben:

  • Ästhetik: Eingerollte und vergilbte Blätter beeinträchtigen das Erscheinungsbild der Rose.
  • Vorzeitiger Blattfall: Befallene Blätter können vorzeitig abfallen, was die Energiegewinnung der Pflanze durch Fotosynthese reduziert.
  • Wachstum und Blütenbildung: Bei starkem Befall kann das Pflanzenwachstum verlangsamt und die Blütenbildung verringert sein, da die Pflanze nicht ausreichend Energie für neue Blüten aufbringen kann.
  • Anfälligkeit: Eine durch ständigen Befall geschwächte Pflanze kann anfälliger für andere Krankheiten und Schädlinge sein.

Daher ist es wichtig, einen Befall zu kontrollieren und Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit und die ästhetische Erscheinung der Rosenpflanzen zu erhalten.

Bekämpfung der Rosenblattrollwespe: Effektiv und umweltschonend

Die effektive Kontrolle der Rosenblattrollwespe erfordert gezielte Maßnahmen. Ein Hauptaugenmerk liegt auf dem rechtzeitigen Entfernen der befallenen Blätter, um die Ausbreitung der Wespenpopulation einzudämmen.

  1. Entfernen der befallenen Blätter: Schneiden Sie die eingerollten Blätter ab und entsorgen Sie diese im Restmüll. Dies sollte vorzugsweise bis Ende Juli erfolgen, um den Lebenszyklus der Larven zu unterbrechen.
  2. Keine Kompostierung: Befallenes Schnittgut darf nicht kompostiert werden, da dies den Larven ermöglichen würde zu überwintern und sich im Folgejahr erneut zu verbreiten.
  3. Schnelles Handeln: Bei ersten Anzeichen eines Befalls sollten Sie umgehend handeln, um die Ausbreitung zu vermeiden.
  4. Biologische Alternativen: Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel sollte aufgrund der negativen Auswirkungen auf nützliche Insekten vermieden werden. Stattdessen können Sie einen Sud aus Rainfarn als biologische Alternative nutzen, um die Pflanzen zu stärken und die Wespen fernzuhalten.

Durch das Befolgen dieser Schritte tragen Sie nicht nur zum Schutz Ihrer Rosen bei, sondern unterstützen auch die Erhaltung eines gesunden, natürlichen Gleichgewichts im Garten.

Vorbeugung: Gesunde Rosen sind widerstandsfähiger

Die Wahl des Standortes und die richtigen Pflegemaßnahmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung gegen Krankheiten und Schädlinge bei Rosen.

  • Standortwahl: Pflanzen Sie Rosen an sonnigen und luftigen Standorten, um das Risiko eines Befalls zu minimieren. Achten Sie auf ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, um die Durchlüftung zu fördern und Feuchtigkeit zu reduzieren.
  • Sortenauswahl: Achten Sie beim Kauf auf das ADR-Siegel, das für besonders widerstandsfähige Sorten steht. Präferieren Sie Sorten, die gegenüber Krankheiten und Schädlingen resistent sind.
  • Regelmäßige Pflege: Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Blütenbildung und verbessert die Belüftung innerhalb der Pflanze. Sorgen Sie zudem für eine optimale Nährstoffversorgung durch den Einsatz von kaliumbetonten, stickstoffarmen Düngern.
  • Gießverhalten: Gießen Sie die Rosen bodennah, um zu vermeiden, dass die Blätter feucht werden. Feuchte Blätter können Krankheitserreger und Schädlinge anziehen.
  • Natürliche Schädlingsbekämpfung: Fördern Sie das ökologische Gleichgewicht im Garten, indem Sie natürliche Feinde der Schädlinge anlocken.
  • Frühzeitiges Handeln: Entfernen Sie bei ersten Anzeichen eines Befalls umgehend die betroffenen Teile, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Durch die Beachtung dieser Punkte unterstützen Sie die Vitalität Ihrer Rosen und schaffen eine Grundlage für einen gesunden, blühenden Rosengarten.